Kritik zu Ice Road und dem 4K-Steelbook

Die Kritik:

Liam Neeson gibt auch als Trucker in Ice Road eine authentische Actionfigur ab. Routiniert wie kaum ein anderer Hollywood-Schauspieler mimt er ein weiteres Mal einen eher wortkargen, gealterten Normalo, der aber Heldentaten verrichten muss. Hier eben als Fernfahrer auf brüchigem Eis und gegen so manche Intrigen. Nach Kinostart im Oktober erscheint der Actionfilm einen Tag vor Heiligabend für das Heimkino – auf DVD, Blu-ray sowie in der limitierten 4K-Steelbook-Variante, die unserer Kritik zu Grunde lag.

Eine Diamantenmine explodiert und verschüttet zahlreiche Minenarbeiter. Um diese vor dem sicheren Erstickungstod zu retten, müssen extrem schwere Spezialbohrer herbeigeschafft werden. Der schnellste Weg zur Mine führt über die sog. Ice Road. Trucker Mike (Liam Neeson) und sein Bruder Gurty (Marcus Thomas), der zwar behindert aber auch ein begabter Mechaniker ist, nehmen sich der Sache neben zwei weiteren mutigen Leuten an. Mit drei Lastwagen macht sich das Team auf. Doch hier entsteht kein Konkurrenzkampf oder ein Wettrenen untereinander. Der Feind ist das brüchige Eis und auch ein paar menschliche Widersacher…

Wer mit Liam Neeson Filmen wie die recht ähnlich gearteten „Non-Stop“ oder „The Commuter“ schon nicht richtig warm wurde, den lässt auch der hiesige im Eis spielende Streifen kalt. Denn Ice Road bietet routiniertes, spannendes Genre-Kino – nicht mehr und nicht weniger. Regisseur Jonathan Hensleigh setzt dabei auch auf altbewährte Kost.

Neu und visuell sehr cool umgesetzt ist die namensgebende Straße aus Eis. Wenn sich hier die Risse auftun und die tonnenschweren Trucks drüberschlittern, muss man einfach mitfiebern. Die Story bis dahin ist schlicht Mittel zum Zweck. Auch nicht jede spätere ausgeführte Handlung wirkt sattelfest oder ist gänzlich nachvollziehbar. Wie die Truppe die festgefahrenen Trucks ein ums andere Mal aus dem Eis ziehen, ermüdet nur deshalb nicht, weil man mit den Akteuren mitfiebert. Das ist die große Stärke des Films. Während der Bösewicht blass erscheint und gleichzeitig einfach nicht sterben will, kann Ice Road mit den anderen Nebenfiguren sehr gut punkten.

Bild:

Das 4K Ultra HD Bild mit HDR10 weiß sofort zu begeistern, wenn lange Kamera-Fahrten von Tom Stern über das Eis schweifen. Ein weiteres Highlight ist der Blick von unter der Eisdecke, während die Trucks drüberbrettern. Nicht ganz auf der Höhe wirken die wenigen Computer-generierten Effekte wie Explosionen. Die Bildqualität ist insgesamt aber großartig und die Bilder knackig scharf im zumeist leuchtenden Weiß. Ganz klar: Ice Road sollte im besten Bild genossen werden – das lohnt sich!

Ton:

Dialoge sind leider etwas leiserer vertont, als Acionszenen oder die Musikuntermalung. Ein paar nuschlige Kommentare gehen mal etwas unter, wenn man den Film bei gleichbleibender Lautstärke genißen will. Ansonsten lässt die Vertonung keine Wünsche übrig. Die Spannung wird auch dank dem Soundtrack permanent hoch gehalten.

Extras:

Das Steelbook lässt alle Sammlerherzen höher schlagen. Der Druck außen wie innen ist ganz großes Kino und zeigt im modernen Design natürlich Liam Neeson bzw. seinen Truck. In dieser limitierten 2-Disc-Variante ist die 4K und die Blu-ray enthalten. Hier hat Capelight wieder eine ganz schicke Außenhülle geschaffen. Das digitale Bonusmaterial enttäuscht dann leider, denn hier ist nur der Trailer enthalten.

Fazit:

Mit Ice Road erweitert Liam Neeson seine Sammlung an sehr ordentlichen Actionfilmen, wie er sie in den letzten Jahren so zahlreich ablieferte. Mit dem 2-Disc Limited Steelbook wiederum kann der geneigte Zuschauer seine Filmsammlung um diesen packenden Actionkracher erweitern.