The Moon – 2-Disc Limited SteelBook (4K Ultra HD+ Blu-ray)

Die Kritik:

„The Moon“: Hinter dem etwas unspektakulären Titel verbirgt sich ein südkoreanisches Weltraum-Abenteuer aus dem Jahr 2023. Der Inhalt liest sich nicht sonderlich überraschend, sondern erinnert an Hollywood-Hits à la „Der Marsianer“, doch wie ist die asiatische Umsetzung des Stoffs? Ab dem 18.01.2024 darf sich davon jeder im Heimkino überzeugen. Wir haben zur Ansicht ein Exemplar des Steelbooks mit Blu-ray- und 4K-Disc erhalten, worauf wir später näher eingehen.

Inhalt: Der Film spielt im Jahr 2029, als Südkorea die zweite Nation in der Geschichte werden soll, die einen Menschen auf den Mond bringt. Doch ein unerwarteter Sonnenwind verursacht einen Unfall, der zwei der drei Astronauten tötet und ihr Raumschiff schwer beschädigt. Nur der junge, relativ unerfahrene Hwang Seon-woo (Kyung-Soo Do, der auch ein Pop-Sänger ist) überlebt und muss um sein Überleben kämpfen. Immerhin die Kommunikation zur Erde funktioniert die meiste Zeit noch…

Das CGI einer Explosion in den Anfangssekunden lässt direkt mal ordentlich Luft nach oben – gerade im Vergleich mit teureren US-Produktionen. Das Raumschiff der Astronauten sieht dafür authentisch aus. Wenngleich mit vielen Raumfahrt-Experten zusammengearbeitet wurde, ist sicher nicht alles technisch bzw. vor allem physikalisch korrekt. So hört man etwa viele Geräusche im Weltall, was aufgrund des Vakuums eigentlich nicht möglich sein soll.

Emotional kann sich der Film ordentlich entwickeln. In den gut zwei Stunden liegt genug Augenmerk auf unseren Protagonisten und dessen Gefühle, die gut rübergebracht werden. Bis „The Moon“ auch in Sachen Action und Spannung so richtig punkten kann, vergeht eine Stunde. Ab dann geht es ordentlich zur Sache, dramatisch werden die folgenden Szenen perfekt eingefangen. Hier sitzen auch die Effekte und man hat mitunter das Gefühl, etwas Großes zu erleben (bei einem vergleichsweise geringen Budget von ca. 20 Millionen). So manches gerät zwar vorhersehbar, vielleicht sogar klischeehaft, anderes wiederum etwas unklar, doch insgesamt überwiegen am Ende die positiven Aspekte leicht.

Bild:

Thematisch bedingt erstrahlt „The Moon“ nicht etwa in bunten Farben, was immerhin ein Vorteil eines 4K-Bildes darstellt. Das Raumschiff glänzt dagegen in schicken Chrom-Farben, die Abgrenzungen wie zum tiefschwarzen Weltall gelingt grandios. Darüber hinaus liefert der Film, der mit IMAX Kameras gedreht wurde, perfekt ausgeleuchtete UHD-Bilder bis zum Bildschirmrand. Das CGI sieht im Laufe des Films auch stark aus und gibt damit ein rundum authentisches Bild wieder. Ein wenig unglücklich, weil überladen sind die vielen deutschen Übersetzungen in den Anfangsminuten geraten.

Ton:

Sieht man über die vermutlich nicht ganz korrekten physikalischen Gegebenheiten im Weltall hinweg, kann auch der Ton punkten. In den spannendsten Szenen schlägt der Atmos-Sound um den Zuschauer herum ein, ganz ähnlich wie die Meteoriteneinschläge in den Mond. Nicht nur tonal gesehen die besten Szenen im Film. Der räumliche Klang kommt auch in vielen anderen Szenen wie beim Soundtrack gut zur Geltung. Die deutsche Synchro ist gelungen.

Extras:

Wer auf digitales Bonusmaterial steht, dürfte enttäuscht werden. Es liegen nur Trailer/Programmtipps vor. Die uns präsentierte 2-Disc Edition mit UHD-Blu-ray + Blu-ray kommt im limitierten Steelbook daher. Und dieses Gehäuse ist ein wahres Schmuckstück. Ein vollflächiges, scharfes Motiv aus der Vogelperspektive wird vorne von einem geprägten Rahmen umschlossen. Auch der Titel ist haptisch hervorgehoben – ein beliebtes Gimmick bei Sammlern. Auf den Covern im Web ist die Prägung gar nicht mal zu ermitteln, umso erfreulicher, wenn man das edle Teil dann in den Händen hält. Die Rückseite enthält ein Bild unseres Protagonisten und auch innen ist das Steelbook schön bedruckt.

Fazit:

Wissenschaftlichen Aspekte sind nicht die Stärke des Films, während Drama und Action erst mit der Zeit in Fahrt kommen. Ein ordentlich südkoreanischer Beitrag, der sich zwar steigert, sich im Vergleich mit großen ähnlich gelagerten Hollywood-Produktionen aber schwer tut. Ordentlich Bonuspunkte gibt es dagegen für die todschicke Sammleredition zum Film.