Die einfachen Dinge: DVD-Rezension

Geschäftsmann Vincent (Lambert Wilson) und Aussteiger Pierre (Grégory Gadebois)
Geschäftsmann Vincent (Lambert Wilson) und Aussteiger Pierre (Grégory Gadebois) © good!movies

Die Kritik:

Die einfachen Dinge DVD
Die einfachen Dinge DVD © good!movies

Die einfachen Dinge“ ist eine französische Komödie aus dem Jahr 2023, die von Éric Besnard geschrieben und inszeniert wurde. Im Mittelpunkt stehen zwei gegensätzliche Typen, wobei leichter Humor in der recht harmlosen Story im Vordergrund steht.

Inhalt: Nach einer Autopanne in den Bergen wird der erfolgreiche Geschäftsmann Vincent (Lambert Wilson) vom schweigsamen Aussteiger Pierre (Grégory Gadebois) gerettet. Auf dessen abgelegener Hütte fremdelt Vincent anfangs mit dem entschleunigten Lebensstil und doch lässt ihn diese Art des entspannten Daseins nicht los. Das muss er immer wieder während seinem hektischen Alltag inkl. Panikattacken feststellen und kehrt zurück – zum Missfallen Pierres, der genau dieser Art Mensch & Alltag eigentlich den Rücken gekehrt hat.

Szenenbild in Die einfachen Dinge
Szenenbild aus Die einfachen Dinge © good!movies

Das Filmintro gerät bedeutungsschwanger. Hier bekommen wir die wachsende Zivilisation samt vielen technischen Errungenschaften vor den Latz geknallt in unangenehm zunehmender Geschwindigkeit und Lautstärke. Belohnt wird man anschließend mit einem ruhigen Bergpanorama. Glücklicherweise zwingt uns der restliche Film aber deutlich weniger einen bevorzugten Lebensstil auf, auch wenn er natürlich durchschimmert. So werden eher beiläufig die Gegensätze zwischen dem modernen und dem traditionellen Leben thematisiert, was von den sehr sympathischen Figuren gut verkörpert wird. Die Charakterisierung ist genretypisch etwas übertrieben – für eine Groteske ist das aber zu harmlos. Auch bissigere Dialoge sucht man vergebens. Potenzial hätte es gegeben.

Die an sich recht durchsichtige Story bekommt mit Pierres Vergangenheit (von der Vincent wusste) einen etwas anderen Drive. Eine kleine Liebesgeschichte – wenn auch recht nett und im Finale witzig vorgetragen – wird derweil auf vorhersehbare Weise mehr abgehandelt als durchlebt. Die guten Schauspieler hauchen ihren Figuren aber genug Leben ein, als dass die Handlung darunter leiden würde.

Bild:

Der Film enthält auch eine Hommage an die Schönheit der französischen Landschaft, die als Kulisse viel hergibt. Die Nachteile des abgeschiedenen Lebens werden dafür nicht gezeigt. Als Heimkino-Veröffentlichung schaffte es „Die einfachen Dinge“ nur auf DVD. Die Bildqualität geht gemessen am Medium total in Ordnung. Auch in dunklen Szenen ist das Bild gleichmäßig durchleuchtet, ein paar Filmkörner sind gewiss immer wieder auszumachen.

Ton:

Die Dialoge sind sympathisch bis gewitzt mit leichtem Humor. Wirklich bissige Wortgefechte entstehen zwischen den beiden an sich freundlichen Protagonisten aber nicht. Der Soundtrack gerät unaufdringlich und unterstützt die Handlung auf gute Weise. Die deutsche Synchronisation ist durchweg gelungen.

Extras:

Als Bonusmaterial gibt es zwei Interviews. Einmal mit Hauptdarsteller Lambert Wilson & mit dem Regisseur Eric Besnard, die Hintergründe zur Entstehung und Umsetzung preisgeben.

DVD Wertung
  • 7/10
    Film - 7/10
  • 8/10
    Bild - 8/10
  • 8/10
    Ton - 8/10
  • 3/10
    Extras - 3/10
7/10

Zusammenfassung

Eine weitere Filmsuche nach dem Glück.

Fazit:

Sympathische Komödie über eine entstehende Freundschaft zweiter gegensätzlicher Typen. Das Thema wurde natürlich schon oft (auch aus Frankreich und auch schon besser und bissiger) auf die Leinwand gebracht, Freunde des harmloseren Spaßes vor schöner Kulisse kommen aber voll auf ihre Kosten.


von Nicolas Wenger

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