Thanksgiving – Blu-ray Kritik

Die Kritik:

„Thanksgiving“ ist ein US-amerikanischer Horror-Slasher von Eli Roth. Der Film basiert auf einem Fake-Trailer, den Roth im Jahr 2007 für Tarantinos „Grindhouse“ erstellt hatte. So weit so kurios. 16 Jahre später erschien nun jedenfalls der Spielfilm dazu. Zwar wurde der Film in den USA wegen seinem Umgang mit dem Thema Thanksgiving kritisiert, insgesamt kam der Streifen aber ziemlich gut weg. Ab dem 18. April 2024 kann man sich im Heimkino selbst überzeugen. Wir haben eine Blu-ray zur Sichtung erhalten und bewerten auch Bild, Ton und Extras. 

Inhalt: Die Handlung spielt in Plymouth, wo sich an Thanksgiving aufgrund des bevorstehenden Black Fridays eine Menschenansammlung vor einem Kaufhaus buchstäblich an die Gurgel geht, um die besten Angebote einzuheimsen. Ein Jahr später wird die Stadt von einer Reihe grausamer Morde erschüttert, die von einem als Pilger verkleideten Serienkiller begangen werden, der Rache für die Ereignisse des Vorjahres fordert. Mittendrin: Eine Gruppe junger Leute, die auf Social Media als Opfer prognostiziert werden. Protagonistin ist dabei Jessica Wright (Nell Verlaque). 

Regisseur Eli Roth ist bekannt für seine Liebe zum Detail im Horror-Genre und verleiht seinen Filmen eine gewisse unverkennbare Note. Was mit Cabin Fever (2002) begann, führte u.a. weiter zu Hostel (2005 und 2007) bis Clown (2014) oder Death Wish (2018). Seine Filme vereint ein – für das Horrorgenre eher untypische – Interesse an seinen Figuren. So geraten die Überlebenskämpfe unserer Hauptfiguren spannender, während bei den Nebenfiguren ein hoher Splatter-Faktor mit einem Haufen Blut und Gedärme zum Vorschein kommen. Ebenso packt Roth gerne schwarzen Humor und etwas Sozialkritik mit rein. 

Bei Thanksgiving ist das nicht viel anders. Während die unsympathischen Nebendarsteller schnell und grausam-kreativ das Zeitliche segnen, spitzt sich das Geschehene für unsere Gruppe bis zum Ende zu. Das offenbart sehr ordentliche Genre-Kost, hie und da zwar mal vorhersehbar, aber durchweg unterhaltsam inkl. mancher Hommage an klassische Horrorfilme. Der sozialkritische Kommentar des Films zielt auf den Konsumrausch der Menschen ab, was aber eigentlich nur anfangs zur Geltung kommt. 

Bild:

Die FSK 18 sind für den Horror-Slasher definitiv gerechtfertigt. Blut und Eingeweide kommen in den Gewalt-Szenen nicht zu kurz. Das Bild im Film ist teils als Hommage an klassische Horrorfilme zu verstehen, während es die Kameraführung schafft, immer wieder bedrohliche Atmosphären heraufzubeschwören. Maske und visuelle Effekte sind ebenfalls gelungen. Die Blu-ray gibt ein jederzeit sehr klares und scharfes Bild ab.

Ton:

Soundtrack und Soundeffekte begleiten das Bild in den wichtigen Szenen und können gelegentlich für eine Portion Spannung sorgen. Jump-Scares gibt es wenige bzw. sind sie so erwartbar, dass der Schrecken gering ausfällt. Die Synchronisation ist gut.

Extras:

Das Bonusmaterial gewährt einen sehr tiefen Einblick in die Entstehung des Horrorfilms. Alternativ kann man den Film mit Audiokommentaren von Eli Roth und Jeff Rendell sehen. Dazu kommen sehr viele rausgeschnittene Szenen sowie ein Gagreel. Das ist überdurchschnittlich gut.

Fazit:

Thanksgiving bietet einen modernen Slasher, geht größeren Logik-Schnitzern aus dem Weg und versucht den Figuren etwas Tiefe zu geben. Eine abermals von Eli Roth und Jeff Rendell geschriebene Fortsetzung soll wohl 2025 in die Kinos kommen.