
Die Kritik:

„Master Gardener“ ist ein Thriller-Drama von Paul Schrader, das von einer ungewöhnlichen (Liebes-) Geschichte zwischen einem Gärtner mit spezieller Vergangenheit und einer jungen schwarzen Frau handelt. Der Film feierte bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig seine Premiere. Ab dem 06.10.2023 können wir ihn auf VoD, DVD und Blu-ray betrachten. Letztere haben wir zur Kritik erhalten und bewerten auch Bild, Ton und Extras.
Inhalt: Narvel Roth (Joel Edgerton) ist ein schweigsamer Gärtner, der auf dem Anwesen der reichen Witwe Mrs. Haverhill (Sigourney Weaver) arbeitet. Dass seine Vergangenheit ein dunkles Geheimnis trägt, kann man dabei schon erkennen. Seine ruhige Existenz wird gestört, als Mrs. Haverhill ihn bittet, ihre Großnichte Maya (Quintessa Swindell) als Lehrling aufzunehmen. Maya ist eine junge Schwarze Frau, die drogenabhängig ist und vor ihrem gewalttätigen Ex-Freund flieht.

Das Werk kann als dritter Teil einer unbetitelten Filmreihe von Paul Schrader dienen, die der US-amerikanische Regisseur und Drehbuchautor mit First Reformed (2017) und The Card Counter (2021) begonnen hatte. Schwerpunkt sind dabei Männer, die ihrer dunklen Vergangenheit trotzen wollen, sich schämen und um Vergebung bitten. Mehr durch Zufall bekommen sie die Gelegenheit dazu und anders als sie vielleicht dachten.
So auch Narvel Roth, den Joel Edgerton lange mit wenig Dialogen und noch weniger Emotionen verkörpern muss. Last und Schuld sollen so ausgestrahlt werden. Sympathiepunkte gibt es dafür erstmal nicht, was den Film etwas schleppend gestaltet. Während Schraders vorheriger Streifen „The Card Counter“ noch sehr auf eine Metaebene abzielte und vordergründig keine wirklich interessante Story erbrachte, wird man hier schon eher für das Durchhaltevermögen belohnt.
![Master Gardener [Blu-ray]](https://www.blengaone.de/bonedata/uploads/2023/10/Gardener-Szenenbild.jpg)
Bild:
Der Garten bildet den Rückziehort für Narvel, was auch bildhaft sehr treffend rüberkommt. Statt pompöser Pracht gedeihen die Pflanzen hier eher zurückhaltend. Absichtlich kitschig wird es nur einmal – bei einem Tagtraum, indem jede Menge CGI-Blumen die Protagonisten förmlich umarmen. Die Bildqualität ist rundum gut, nur manchmal werden die Ränder etwas unschärfer.
Ton:
Der Ton ist unauffällig und ohne Makel. Der ruhige Soundtrack begleitet die emotionaleren Momente, die Dialoge sind oft sehr intim. Narvels Tagebucheinträge zu seinen Pflanzen werden uns vorgelesen, manchmal gleichen diese dem eben Erlebten oder Narvels Gemütszustand.
Extras:
Bonusmaterial gibt es bis auf Trailer keine.
Blu-ray-Wertung
-
7/10
-
8/10
-
8/10
-
1/10
Zusammenfassung
Ein typischer Paul Schrader, etwas zugänglicher als der Vorgänger.
Fazit:
Langsam erzähltes, gefühlvolles und überraschend optimistisches Drama. Die Kernthemen sind Schuld und Vergebung – vermischt in eine Liebesbeziehung. Thriller-Elemente kommen erst gegen Ende.
Kommentar hinterlassen