Maksym Osa – Das Gold des Werwolfs – Kritik zum Film und Mediabook

Maksym Osa (Vasiliy Kukharskiy)
Maksym Osa (Vasiliy Kukharskiy) © Neue Pierrot Le Fou

Die Kritik:

Maksym Osa Mediabook
Maksym Osa Mediabook © Neue Pierrot Le Fou

Maksym Osa – Das Gold des Werwolfs“ ist ein ukrainischer Historien- und Fantasyfilm, der auf einer Graphic Novel basiert. Er handelt von einem Kosakenkrieger, der im 17. Jahrhundert das Gold des Königs finden muss – und scheinbar von einem Werwolf Konkurrenz bekommt. Ab dem 29. September 2023 erscheint das Werk auf DVD, Blu-ray und ein auf 2.000 Stück limitiertes Mediabook, welches wir hier besprechen wollen.

Der Film wurde unter schwierigen Bedingungen gedreht – erst machte Corona die Zusammenarbeit schwierig, später der Krieg. Dass „Maksym Osa“ trotzdem fertig wurde, zeigt schon mal viel Willen, auch wenn die Macher währenddessen wechselten. Letztlich ist er unter der Regie von Co-Drehbuchautor Myroslav Latyk inszeniert und zusammen geschnitten worden.

Inhalt: Im 17. Jahrhundert herrscht Krieg zwischen Polen und der Ukraine. Der polnische König vertraut sein Gold einem Kosaken-Trupp an, der es in Sicherheit bringen soll. Doch unterwegs werden sie von einem mysteriösen Angreifer überfallen, der nur wenige überleben lässt. Die Gerüchte besagen, dass es sich um einen Werwolf handelt. Maksym Osa (Vasiliy Kukharskiy), ein berühmter Kosaken-Kämpfer, macht sich auf die Suche nach dem verlorenen Gold und dem wahren Täter…

Maksym Osa - Im Schloss
Maksym Osa – Im Schloss © Neue Pierrot Le Fou

Sieht man dem Film die Bedingungen des Drehs an? Nicht unbedingt. Und auch wenn das Budget gering war (ca. 2 Millionen Euro), sieht der Film gar nicht mal billig aus, in den besten Momenten (und durch die wenigen Schauplätze und Schauspieler) hat er eher eine Art Theater-Charme. In den vernebelten Wäldern Kiews und der dort lebenden Hexe (mit guter Maske) wird eine ordentliche Gothic- Atmosphäre erreicht. Positiv hervorzuheben ist ferner unser Protagonist, der gut verkörpert wird und im Verlauf zugänglicher wird und seine anfänglich eher unsympathisch-grimmige Arroganz ablegt.

Andere lobende Aspekte sind leider kaum zu finden. Spannung und Gruselfaktor liegen im Promillebereich. Ein erstes Stirnrunzeln könnte schon der Subtitle hervorrufen, denn dass Werwölfe es den Elstern gleich machen und auf glänzendes Gold aus sind, war bislang nicht bekannt. Im Film ist der Werwolf dann aber sowieso kaum vorhanden und digitale Effekte dürften nur beim schemenhaften Verschleiern zum Einsatz gekommen sein. Der Pressetext sieht zwar „reichlich blutige Action“ doch selbst der Regisseur, der den Film übernommen und zu Ende geführt hat, musste zugeben, aus Budget-Gründen von der meisten geplanten Action abzusehen. Gleichzeitig geriet die Verfilmung humorlos, ohne Metaphern und selbst die dünne Handlung hinkt hie und da. Trash ist dabei aber nicht in Sicht, dafür wird das Gesehene zu ernst vorgetragen.

Bild:

Das Bild präsentiert sich sehr scharf. Auch die Schauplätze, die sich zwar auf wenige beschränken, wurden gut von der Kamera eingefangen. Ebenso wie die seltenen Actionszenen. Der angesprochene Werwolf wäre eigentlich kaum nennenswert, wäre er nicht in Titel und Inhaltsbeschreibung vertreten. Optisch erinnert er tatsächlich etwas an The Village, wohingegen die Klasse des Films ehrlicherweise nie erreicht wird.

Ton:

Hier gibt es den deutschen und O- Ton in DTS-HD Master Audio 5.1. Die Synchronisation ist gut gelungen. Ansonsten fällt der überlaute Soundtrack auf. Vielleicht sollte so mehr Spannung erzeugt werden.

Extras:

Der Film kommt als Nummer 33 der Pierrot Le Fou Uncut-Reihe im limitierten Mediabook heraus. Diese nummerierte Sonderedition beinhaltet neben Blu-ray Disc und DVD noch ein 24-seitiges Booklet sowie ein sehr schönes Filmposter. Im Buchteil ist zum einen ein Essay über Werwölfe in der Filmlandschaft abgedruckt. Zum anderen finden wir ein extrem sympathisches Interview mit Myroslav Latyk mit spannenden und interessanten Einblicken zum Dreh. Als das Film-Geld knapp wurde, musste man wirklich auf abenteuerliche Tricks zurückgreifen. Digitale Extras fehlen bis auf Trailer.

Blu-ray Werttung
  • 4/10
    Film - 4/10
  • 8/10
    Bild - 8/10
  • 7/10
    Ton - 7/10
  • 7/10
    Extras - 7/10
5.5/10

Zusammenfassung

Mäßiger ukrainischer Beitrag, der an seinem eigenen Genre scheitert.

Fazit:

Bei allem Respekt vor den schwierigen Bedingungen beim Dreh und den resultierenden Sympathiepunkten überwiegen objektiv schlicht die Kritikpunkte am Film. Horror, Mystery, Thriller – das alles kommt zu kurz. Die Mediabook-Edition weiß dagegen sehr zu gefallen.


von Nicolas Wenger

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