Talk to Me im 4K UHD Mediabook

Mia (Sophie Wilde)
Mia (Sophie Wilde) ist die Hauptperson © Capelight

Die Kritik:

Talk to Me 4K Mediabook
Talk to Me 4K Mediabook © Capelight

Talk to Me“ ist ein australischer Horrorfilm aus dem Jahr 2023, der von den Zwillingen Danny und Michael Philippou inszeniert wurde. Ihr Spielfilmdebüt fand reges Interesse und wurde auf so ziemlich jedem Festival und jeder Plattform gelobt und nicht selten als bester Genre-Film des Jahres geadelt. Am 08.12.2023 kam er für das Heimkino raus und wir haben das 4K Mediabook dazu gesichtet.

Inhalt: Die Handlung dreht sich um Mia (Sophie Wilde), deren Mutter sich vor einiger Zeit selbst getötet hat. Sie verbringt viel Zeit mit ihrer Freundin Jade (Alexandra Jensen) und ihrem jüngeren Bruder Riley (Joe Bird) – so eng, dass man anfangs die Verhältnisse gar nicht klar umreißen kann, sollte man sie nicht vorab kennen. Gemeinsam entdecken sie Videos, in denen Partygäste scheinbar von Geistern besessen sind – dank einer mysteriösen Hand, zu der man spricht. Alles nur ein Trick oder bitterer Ernst? Mia und ihre Freunde werden das schnell genug herausfinden müssen…

Talk to Me - Die Menge wartet gespannt
Talk to Me – Die Menge wartet gespannt © Capelight

Zugegeben, die hiesige Geister-Beschwörung wirkt mit dem Ablauf (Hand umschließen, Kerze anzünden, Sprüchlein aufsagen und nach 90 Minuten wieder lösen, auspusten und Tür schließen) anfangs befremdlich. Sogar später noch – wenn das Ritual zig mal durchgeführt wurde – könnte man die Herangehensweise noch hinterfragen, weil zumindest die strenge Reihenfolge nicht mehr eingehalten wird. Jedenfalls macht man sich hier Beschwörung der Untoten nicht zu leicht, genauso wie die Ausarbeitung des Horrors oder die Auflösung des Films – und das ist auch gut so.

Talk to Me - Die Geister sind richtig gruselig
Talk to Me – Die Geister sind richtig gruselig © Capelight

Der vielschichtige Film handelt nämlich vor allem von einem gefährlichen (Social Media)Trend, einer modernen Mutprobe, die auf Gruppenzwang und jugendlichem Leichtsinn basiert. Nicht selten hält Horror in anspruchsvolleren Verfilmungen als Metapher her. So auch hier, wobei der Grusel keineswegs zu kurz kommt. Elegant vermischt „Talk to Me“ beängstigende und emotionale Phasen zu einem glaubwürdigen Horror-Drama. Die übernatürlichen Elemente des Films sind sein Hauptverkaufsargument, aber er geht daneben auf die bodenständigen Aspekte junger Menschen ein, die von Angst geplagt sind. Statt vieler Spezialeffekte sorgen dann vor allem die Masken für pure Angst.

Gekonnt spitzt sich der Horrorfilm zu und sorgt für ordentlich Spannung – auch dank seiner Atmosphäre, die sich aus Mias Sicht immer mehr verdreht. Das macht das Ende aber auch etwas komplizierter, als es vielleicht hätte sein müssen. Nicht alle Fragen können problemlos beantwortet werden.

Bild:

Die Geister und teils auch die Lebenden werden mit hervorragenden Masken gruselig verunstaltet. Hier wirkt alles genau so eindringlich, wie es der Film verlangt und erzeugt tolle Horror-Szenenbilder. Qualitativ kommt das 4K-Bild außerdem hervorragend mit den vielen dunklen Szenen zurecht. Nichts wirkt hier verwaschen oder wird verschluckt. Jump-Scares wurden wenn überhaupt nur sehr dezent eingesetzt, der wahre Grusel kommt tiefgründiger daher.

Ton:

Die Musikauswahl gerät sehr modern – wie der ganze Film. Das Sounddesign während der Geisterbeschwörung ist klasse, was ungemein zur Atmosphäre des Films beiträgt. Die Synchronisation ist gelungen, ebenso wie die glaubwürdigen Dialoge. Eben für die Authentizität wurde mir wirklich jungen Schauspielern gedreht, die durchweg überzeugen.

Extras:

Das Booklet, das mit Aussagen der Filmcrew einen Teil des Presseheftes abbildet, ist akkurat verarbeitet und das ganze Mediabook wirkt wie aus einem Guss. Front- und Backcover sind mit minimalistischen Motiven versehen, was sehr gut zum Film passt. Eine rundum gelungene Sammleredition! Als digitales Extra gibt es nur den Trailer zum Film.

  • 8/10
    Film - 8/10
  • 9/10
    Bild - 9/10
  • 9/10
    Ton - 9/10
  • 6/10
    Extras - 6/10
8/10

Zusammenfassung

Guter Horror – aber dank Themen wie junger Liebe, Familie, Abhängigkeiten und Social Media noch so viel mehr.

Fazit:

„Talk To Me“ der beiden Youtuber-Zwillinge ist ein tolles Beispiel für modernen, anspruchsvollen Horror. Dafür sind weder ein riesen Budget noch bekannte Schauspieler nötig. Liebhaber des Films sei das tolle Mediabook mit dem Film in 4K UHD ans Herz gelegt.


von Nicolas Wenger

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