The Raid (2011) in 4K

Die Kritik:

Mit „The Raid“ von 2011 war Regisseur Gareth Evans ein kleiner Meilenstein im asiatischen Actionkino gelungen, der vor allem in Sachen Härte (die FSK 18 sind ohne Frage berechtigt) viele Zuschauer begeisterte. Nun verpasst Plaion Pictures dem Film eine Ultimate Edition mit allerhand Bonusmaterial. Wir haben die 4K-Disc dazu gesichtet.

Der Film existiert in zwei offiziellen Schnittfassungen: Zum einen die internationale Kinofassung (die bisher bekannt war) und zum anderen die ungekürzte Originalversion. Schon jene internationale Kinofassung erhielt als FSK zum Release in Deutschland “keine Jugendfreigabe”. In Hinblick auf die hiesige Veröffentlichung ließ Plaion Pictures die Unrated-Fassung nun bei der FSK prüfen und bekam auch hier die 18er-Freigabe – und wir in den Genuss weiterer blutig-brutaler Action.

Allzu viel Inhalt braucht die Gewalt-Orgie dabei gar nicht. Untergrundboss Tama kontrolliert ein Hochhaus in den Slums von Indonesien. Als eine Polizeieinheit (um Iko Uwais) das Gebäude stürmen soll, ruft Tama nicht nur seine zwei Leibwächter (Mad Dog und Andi), sondern auch sämtliche Bewohner zur Verteidigung des Wohnhauses auf. Ein heftiger Kampf entsteht.

Polizisten und Bewohner sterben dabei in großer Zahl. Wenig verwunderlich, dass die Protagonisten länger am Leben bleiben dürfen und sich die Lage auf einige Showdowns zuspitzt. Die Handlung ist also einfach gehalten. Die lebensbedrohliche Kammerspiel-Atmosphäre, bei der jederzeit und aus jeder Ecke ein Feind kommen kann, lässt dies aber mitunter vergessen. Vor allem die harten Gewaltdarstellungen sorgen dafür, dass die 101 Minuten immer wieder etwas Neues bieten. Die brillant choreographierten Martial-Arts-Kämpfe durch die engen Gänge und Flure eines Hochhauses setzen im Genre immer noch Maßstäbe – und das bei einem rund 13 Jahre alten Film.

Bild:

Die dicht am Geschehen bleibende Kameraführung versetzt die Zuschauer in die Lage der Polizisten. Gekonnt wird mit den Stockwerken im Hochhaus gespielt, ebenso wie mit Geheimgängen und Falltüren. Viel mehr Schauwerte kann man aus einem Haus vermutlich nicht rausholen. Die 4K-Umsetzung kann zwar nicht mit prächtigen Farben glänzen (die gibt es im Film einfach nicht) und gerät teilweise einen Tick zu dunkel, die Detailschärfe und Ausleuchtung ist dafür tadellos.

Ton:

Musikalisch trägt Mike Shinoda von Linkin Park mit atmosphärischen Electro- oder rockigen Sounds bei. Ein guter Mix, der einen kleinen Hauch Trash mit sich bringt. Die sporadischen Dialoge und die Action sind ebenso gut vertont.

Extras:

In der Ultimate Edition ist die benannte ungekürzte Fassung enthalten. Die Edition im Mediabook enthält neben einer 4K UHD auch noch 3 weitere Blu-rays. Natürlich gibt es auf den Scheiben noch reichlich Extras, uns lag jedoch nur dir reine 4K-Disc bei mit Audiokommentaren.

Fazit:

The Raid war ein ziemlicher Überraschungserfolg aus Indoniesen. Die kompromisslose und doch authentisch-wirkende Härte bei knapper Handlung über die gesamte Laufzeit setzte Maßstäbe. Die hiesige ungekürzte Fassung bringt das noch einmal mehr auf den Punkt.