Gran Turismo – Kritik des Films in 4K

Gran Turismo - Jack (David Harbour) © 2023 PLAION PICTURES

Die Kritik:

Gran Turismo in der 4K-Steelbook-Variante
Gran Turismo in der 4K-Steelbook-Variante © 2023 PLAION

Gran Turismo“ zeigt eine ziemlich verrückte, doch tatsächlich so ähnliche geschehene Variante des vom-Tellerwäsche-zum-Millionär-Traums. Wobei es hier dem Protagonisten vordergründig gar nicht mal um‘s Geld geht. Ein Gamer von Rennsimulationen will einfach nur sein Videospieltalent auf der echten Rennstrecke unter Beweis stellen. Und bekommt die Chance dazu…

Inhalt: Der Film erzählt die Lebensgeschichte des echten Rennfahrers Jann Mardenborough (gespielt von Archie Madekwe) – ein leidenschaftlicher Spieler des PlayStation-Spiels Gran Turismo, das für seinen hohen Realismus bekannt ist. Mehr als Marketing-Gag will der Nissan-Manager Danny Moore (Orlando Bloom) beweisen, wie nah das Game am echten Leben auf der Rennstrecke dran ist. Er gründet zusammen mit Werbepartnern eine Akademie, um die besten Gran-Turismo-Spieler zu echten Rennfahrern auszubilden. Dieses Kunststück soll vor allem der alte Haudegen Jack (David Harbour) vollbringen.

Gran Turismo – Vom Game… © 2023 PLAION PICTURES

Sony Pictures und PlayStation Productions nahmen sich diesem Stoff an – wohl auch aufgrund des finanziellen Erfolgs der Videospielverfilmung „Uncharted“. Der Erfolg des Rennfilm-Dramas „Le Mans 66 – Gegen jede Chance“ von 2019 dürfte die Entscheider weiterhin überzeugt haben. Und auch „Gran Turismo“ lohnte sich finanziell definitiv, die Kritiken waren gemischt bis leicht positiv.

Im Gegensatz zu „Le Mans 66“ ist die Zielgruppe des Films hier jünger anzusiedeln. Nicht verwunderlich, handelt es sich hier doch um ein Online-Game, das im Streifen auch den ersten Handlungsstrang ausmacht. Mit dem Protagonisten bekommen wir einen waschechten Gamer zu Gesicht, der lieber im Zimmer zockt, als draußen mit Vater und Bruder Fußball spielt. Das und sein abgebrochenes Studium sind Thema am Esstisch, was so manchem Heranwachsenden sicherlich nicht ganz fremd vorkommen dürfte.

… auf die echte Rennstrecke © 2023 PLAION PICTURES

Mit der jugendlichen Hauptfigur bekommt der Streifen also einen coolen, lockeren Anstrich. Und Orlando Blooms Figur scheint sogar ziemlich überzeichnet. Das geht in der Länge von über zwei Stunden zunehmend auf Kosten des Dramas. So dominieren die Rennszenen, die zwar realistisch daherkommen, aber aufgrund der Wiederholungen immer ähnlicher Manöver auch ermüdend wirken können. Aufgelockert wird das neben dem sympathischen Archie Madekwe auch von David Harbour, der mal wieder eine tolle Performance à la harte Schale – weicher Kern zeigt. Bei diesen drei Hauptfiguren mag man Stereotypen erkennen, stören tut dies aber kaum. Kurz schimmert noch eine Tragödie durch, bevor dann doch das finale Rennen ansteht…

Bild:

Relativ cool wird der Übergang zwischen Game und tatsächlichem Rennsport bildlich umgesetzt. Hie und da verwischen somit Spiel und Realität. Mit zunehmender Dauer wird aber auf letzteres gesetzt. Detailgetreu werden so etwa die einzelnen Rennstrecken bebildert. Die Unfälle (vor allem der echte Unfall) sehen qualitativ hervorragend aus. Das alles fängt wahlweise das 4K UHD-Bild ein, welches unserer Kritik zu Grunde lag. Das liefert knackscharfe und leuchtende Bilder, ohne jedoch an Realismus zu verlieren.

Ton:

Auch wenn die deutsche Synchro nur mit DTS-HD Master Audio 5.1 auf dem Papier daherkommt, reißt der Sound einen durchaus mit. Der moderne Soundtrack kommt druckvoll aus den Boxen und wird nur von den knatternden, vorbeirauschenden Sportwagen getoppt. Übertrieben wird das jedoch glücklicherweise nicht. Die Dialoge sind dagegen eher zweckmäßig, mit ein paar Sprenkeln trockenen Humors.

Extras:

Auf der 4K-Disc liegt kein Bonusmaterial vor.

4K Wertung
  • 6/10
    Film - 6/10
  • 9/10
    Bild - 9/10
  • 8/10
    Ton - 8/10
6/10

Zusammenfassung

Sympathischer Rennsport-Film, ziemlich lockerer trotz einem kleinen Drama-Höhepunkt.

Fazit:

„Gran Turismo“ spricht anfangs sicherlich voll aus dem Gamer-Herz. Aus diesem kleinen, sympathischen Coming-Of-Age-Drama erwächst eine sich etwas im Kreis drehende Handlung, die viel auf authentische Rennsportdetails und ein bisschen auf das Drama der wahren Begebenheiten setzt.


von Nicolas Wenger

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