Die letzte Fahrt der Demeter – Filmkritik

Die letzte Fahrt der Demeter - Die Besatzung
Die letzte Fahrt der Demeter - Die Besatzung © Universal

Die Kritik:

Die letzte Fahrt der Demeter Blu-ray
Die letzte Fahrt der Demeter Blu-ray © Universal

Die letzte Fahrt der Demeter ist ein Horrorfilm, der auf einem Kapitel aus Bram Stokers Roman „Dracula“ basiert. Während das Skript zum Film über 20 Jahre in der Schublade verbrachte bzw. die Regisseure wechselten, übernahm schließlich André Øvredal. Gedreht wurde dann auf Malta, aber auch in Deutschland produziert.

Der Film erzählt die Geschichte der Besatzung des Handelsschiffs Demeter, das von einem Vampir an Bord heimgesucht wird. Zu den Matrosen auf dem Schiff gehört u.a. Clemens (Corey Hawkins), ein schwarzer Studierter, was einem Teil der anderen Crew missfällt. Gerade größte Troll des Teams nennt den Gelehrten gar einen „Wilden“. Solch gesellschaftskritischer Anklang bleibt aber die Ausnahme. Liam Cunningham als Captain und David Dastmalchian als erster Maat der Demeter sind die weiteren Protagonisten. Alle samt liefern überzeugende Leistungen ab.

Szenenbild
Szenenbild © Universal

„Die letzte Fahrt der Demeter“ besitzt einen roten Faden, nur sehr wenig Überraschungen werden eingesprenkelt. Man könnte aber auch sagen, der Horrorstreifen gerät vorhersehbar. Auch wenn es der Film schafft, Angst und teilweise Paranoia der Matrosen zu bebildern, bleibt das Maß der Spannung auf einem gleichbleibend mittelhohen Level. Als (nicht besonders neuer) Kunstgriff der Spannungserzeugung wird auf ein Monster gesetzt, welches erst nur schemenhaft und später mit voller Präsenz auf den Plan tritt. Andererseits ist es selbst auf den Covern und Szenenbildern schon zu sehen. Klar, ganz verstecken wollte man das Zugpferd des Films auch nicht. Das Erscheinungsbild Draculas ist interessanterweise eher an den Stummfilm-Klassiker „Nosferatu“ angelehnt. Wer also eine Menschengestalt und deren Entlarvung unter der Besatzung erwartet (was bestimmt auch spannend geworden wäre), wird eher enttäuscht. Dracula anno 2023 ist eine wilde Bestie, ohne menschliche Eigenschaften und ganz sicher ohne Charme oder Humor wie so mancher neu-moderner Vampir dargestellt wird. Überhaupt ist der Film angenehm stark an die (kurze) Passage im Originalroman angelehnt.

Bild:

Die Demeter sieht toll aus, die Kameraführung deckt die dunklen Schatten auf. Genüsslich fährt das Bild über die Holzverkleidung des Schiffs bis in irgendeiner Ecke das Monster hockt. Das Creature Design überrascht mit einem sehr unmenschlichen Dracula. Bis auf das Trinken von Blut hätte aber auch so ziemlich jedes Monster hier reingepasst. Qualitativ gibt es am Blu-ray-Bild nichts auszusetzen, selbst die vielen dunklen Szenen sind äußerst scharf.

Ton:

Die Musik trägt ebenfalls zur Schauerstimmung bei, ohne zu dominant zu sein. Jump Scares gibt es so gut wie keine. Die Synchronisation ist ausnahmslos gelungen.

Extras:

Die Extras lesen sich gut: So gibt es einen alternativen Anfang, ein paar unveröffentlichte Szenen sowie einige Freatures wie Dracula & Das digitale Zeitalter und Die Entstehung von „Die letzte Fahrt der Demeter“. Darüber hinaus zählt ein Filmkommentar mit Regisseur André Øvredal und Produzent Bradley J. Fischer zu dem Bonusmaterial der Blu-ray.

Blu-ray Wertung
  • 7/10
    Film - 7/10
  • 9/10
    Bild - 9/10
  • 8/10
    Ton - 8/10
  • 6/10
    Extras - 6/10
7/10

Zusammenfassung

Der Film ist atmosphärisch und gut gespielt, viel mehr aber nicht.

Fazit:

Die letzte Fahrt der Demeter kann in vielen Bereichen punkten, Ausreißer gibt es weder nach oben, noch nach unten. Das ergibt ganz ordentlichen Grusel, gut gespielt, mit hübsch CGI-aufgemotztem Monster, das die Besatzung zerreißt.


von Nicolas Wenger

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