Prey – Filmkritik zum Predator-Prequel in 4K

Prey - Naru (Amber Midthunder) versteckt sich
Prey - Naru (Amber Midthunder) versteckt sich © Disney

Die Kritik:

Prey in 4K UHD
Prey in 4K UHD © Disney

Prey“ ist Teil eines Franchise, macht das aber gar nicht so groß publik. Die Predator-Reihe, die nicht immer die besten Kritiken erhielt, bekam hiermit jedenfalls sein Prequel. Der Film spielt im Jahr 1719, also lange vor den bekannten Ereignissen und erzählt die Geschichte von Naru, einer jungen Comanchen-Indianerin. Im Kino lief „Prey“ übrigens nicht, sondern erstmal nur über Disney+. Nun wurde der Abenteuer- und Horrorfilm auch auf Disc gepresst – u.a. auf 4K UHD und wir haben uns das ganze angesehen.

Inhalt: Naru (Amber Midthunder) will eine Kriegerin werden, doch Frauen haben es im Stamm nicht gerade leicht, wenn sie Ambitionen habem. Für den nötigen Ritus, den gerade ihr Bruder Taabe (Dakota Beavers) vollführt, muss man beim Jagen sein Können unter Beweis stellen. In der Hinsicht unterscheiden sich die Menschen übrigens gar nicht so sehr vom Alien. Der Predator ist auch ein Kreatur, die sich aber noch mehr auf’s Jagen und Töten versteht und am Ende der Nahrungskette stehen will…

Prey - Der Predator
Prey – Der Predator © Disney

Statt kräftiger Soldaten mit modernen Waffen lernen wir hier Naru als willens- und durchsetzungsstarke und bisweilen auch etwas sture Heranwachsende kennen. Mittlerweile kennen wir dieses zeitgemäße Frauenbild in der Filmlandschaft zwar auch schon zur Genüge, Naru ist aber zumindest im Vergleich zu den Filmen des Franchise aus den 80ern eine sehr gute, moderne Protagonistin geworden. Und unsere Protagonistin Amber Midthunder spielt diese auch mit einer sehenswerten, glaubwürdigen Mischung aus Trotz, Mut und Selbstüberschätzung.

Prey - Auf der Jagd
Prey – Auf der Jagd © Disney

Dass hier überhaupt die indigenen Bewohner Nordamerikas im Mittelpunkt steht, passt natürlich nicht minder gut in unser Zeitbild, das die Vergangenheit mehr denn je aufarbeiten möchte. Aufgesetzt wirkt das dabei keineswegs, sondern bietet vielmehr den Hintergrund aufregender Action ohne sich wiederholendes Geballer inmitten einer wunderschönen Landschaft. Der Predator (und vor allem die Kämpfe gegen ihn) kommt erst spät so richtig auf den Plan, was aus der ersten Hälfte viel mehr einen Abenteuerstreifen, denn irgendeine Art von Horror schafft. Bei dieser sehr sympathischen, zugunsten der Charaktere liebevolleren Herangehensweise, sind es dann aber doch die Auseinandersetzungen mit dem schier übermächtigen Feind, die einen richtig umhauen. Action und Spannung nehmen fortan schlagartig zu. Eine etwaige künstlich erzeugte tiefere Botschaft angesichts der Protagonistin, Handlungsort und -zeit braucht es dann gar nicht mehr.

Bild:

Der Film bietet erst relativ spät packende Action und Horror, aber auch zuvor kann man sich an der eindrucksvollen visuellen Gestaltung erfreuen. Die Landschaftsaufnahmen in 4K UHD sind atemberaubend und vermitteln ein echtes Gefühl von der Weite und Wildnis in den Wäldern Amerikas. Die meisten mit CGI zum Leben erweckten Tiere sehen täuschend echt aus und auch der Predator macht ordentlich was her.

Ton:

Der deutsche Ton im Dolby Digital Format hinkt dem Originalton in Dolby Atmos natürlich hinterher. Dennoch erfreut einen den raumeinnehmende Klang im Sound und der Action. Ein rundum homogenes Hörerlebnis. Zusätzlich kann man sich den Film in der echten Comanche-Sprachfassung anhören. Angesichts der nicht wirklich spektakulären Dialoge eine coole Möglichkeit für noch mehr Authentizität.

Extras:

Zum Bonusmaterial gehören ein Audiokommentar mit vielen Beteiligten und ein Making of sowie eine halbstündige Diskussionsrunde mit Cast und Crew und drei zusätzliche im Spielfilm entfernte Szenen. Auch die bereits erwähnte Fassung in der Sprache der indigenen Bevölkerung kann man natürlich als weiteres Extra sehen. Die 4K UHD-Fassung kam übrigens neben der Amaray auch in einer Sammleredition im Steelbook in den Handel, die uns allerdings nicht vorlag.

4K Wertung
  • 8.5/10
    Film - 8.5/10
  • 8/10
    Bild - 8/10
  • 8/10
    Ton - 8/10
  • 5/10
    Extras - 5/10
8/10

Zusammenfassung

Kurzweiliger, spannender Genre-Mix.

Fazit:

Mit moderner, weiblicher Figurenzeichnung entwächst aus einem sehr gefälligen Abenteuerfilm ein richtig guter Actionfilm mit einer Prise Splatter.


von Nicolas Wenger

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