Filmkritik zu Offseason – Insel des Grauens

Offseason - Marie (Jocelin Donahue)
Offseason - Marie (Jocelin Donahue) im Nebel © Pandastorm Pictures GmbH

Die Kritik:

Offseason Blu-ray
Offseason Blu-ray © Pandastorm Pictures GmbH

Offseason – Insel des Grauens“ ist ein Mystery-Horrorfilm, der hierzulande nicht im Kino erschien, sondern seine Premiere am 28.04.23 auf DVD und Blu-ray feierte. Die internationalen Kritiken waren gemischt bis positiv, die Zuschauer vermehrt skeptisch. Man sollte definitiv wissen, worauf man sich einlässt. Geradlinigen Mainstream-Grusel gibt es nicht, wie schon der „Warnverweis“ auf Anleihen von H.P. Lovecraft andeutet.

Der Inhalt liest sich folgendermaßen, obwohl es nur ein Mindestmaß an Storytelling gibt: Marie (Jocelin Donahue) muss zum Grab ihrer Mutter Ava (Melora Walters) auf Lone Palm Island, da die letzte Ruhestätte geschändet worden sein soll. Zusammen mit ihrem Freund George (Joe Swanberg) macht sie sich auf dem Weg und das zur Offseason, also zu Zeiten, in denen die Insel keine Touristen beherbergt. Diese gruselige Atmosphäre gibt den Rahmen, während Marie das Geheimnis über das Leben ihrer Mutter auf die Spur kommen muss…

Offseason - Szenenbild
Offseason – Szenenbild © Pandastorm Pictures GmbH

Selbst wenn man mehr spoilern wollte, Inhalt und Verlauf des Films geben dafür kaum etwas her. Dass es auf der Insel nicht mit rechten Dingen zugeht, beschreibt derweil ja schon die Genreausrichtung.

Regisseur Mickey Keating konnte in Genre-Kreisen schon etwas Aufmerksamkeit sammeln. Hier verlässt er sich besonders auf das Wie statt das Was, übertreibt aber bisweilen. Auf den ständigen, dichten Nebel könnte z.B. selbst Mordor neidisch werden. Die Musik möchte durchgängig Spannung aufbauen, was nicht immer gelingen will. Es wird sich fast ausschließlich auf den Schauplatz verlassen, der auch gut in Szene gesetzt wird. Darauf aber einen ganzen Film auszurichten, ist selbst bei den knappen 80 Minuten zu dünn. Lovecraft, schön und gut, aber dafür fehlt es im Low-Budget-Streifen an glaubwürdigen Emotionen und letztlich schlicht die Klasse.

Bild:

Die Bilder sollen die große Stärke des inhaltlich recht mageren Stücks werden und tatsächlich kann die Insel als gute Kulisse herhalten und präsentiert schön entrückte Bilder. Zum Ende wird das große Böse auch stark bebildert. Qualitativ fallen vor allem im ersten Drittel schwächere Schwarzwerte auf. Ansonsten ist der sehr dunkel gehaltene Fantasy-Horror, der gerne mit Schatten und Nebel spielt, relativ scharf. Das Bild hat dabei Kinoformat, was schwarze Balken oben und unten am TV bedeutet.

Ton:

Der Soundtrack mit häufig dissonanter Musik möchte durchgehend Spannung erzeugen – gelingen tut das nur manchmal. Die Jump Scares sitzen dafür und auch die deutsche Synchro ist meist sehr gelungen.

Extras:

Bonusmaterial ist bis auf Trailer nicht zu finden.

Blu-ray-Wertung
  • 5/10
    Film - 5/10
  • 7/10
    Bild - 7/10
  • 7/10
    Ton - 7/10
  • 1/10
    Extras - 1/10
5/10

Zusammenfassung

Nur was für Genre-Freunde.

Fazit:

Eine im Kern ja interessante Idee, was auf Urlaubsinseln passiert, wenn die Touristen fort sind. Optisch meistens gelungen, beschreitet „Offseason – Insel des Grauens“ ansonsten bei minimaler Handlung bekannte Fantasy-Horror-Pfade.


von Nicolas Wenger

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