Dame König As Spion – 4K UHD Blu-ray Kritik

Gary Oldman als George Smiley in Dame König As Spion
Gary Oldman als George Smiley in Dame König As Spion © Studiocanal

Die Kritik:

Mit „So finster die Nacht“ gelang dem Regisseur Thomas Alfredson („Schneemann“) im Jahr 2008 ein echter Überraschungserfolg, infolgedessen er 2011 seine schwedische Heimat verließ, um den Polit-/Spionagethriller „Dame, König, As, Spion“ zu inszenieren. Seine Personalie in Kombination mit namhaften Darstellern wie Gary Oldman („Mank“), Colin Firth („The King’s Speech“), John Hurt („Alien“) und weiteren, versprechen im Grunde schon sowas wie ein Meisterwerk. Doch kann der Film selbst diesen glorreichen Vorzeichen gerecht werden?

Dame König As Spion - UHD Blu-ray
Dame König As Spion – UHD Blu-ray © Studiocanal

Als sich während des kalten Krieges der Verdacht auf einen Maulwurf beim britischen Geheimdienst zu bestätigen scheint, wird der Ex-Agent George Smiley (Gary Oldman) aus dem Ruhestand zurückgeholt, um den Verräter zu enttarnen. Kurios wird es, als ihm der Zugang zu gewissen Dokumenten verwehrt bleibt und es den Anschein macht, als würde wesentlich mehr hinter dem Maulwurf-Verdacht stecken, als zunächst angenommen.

„Dame, König, As, Spion“ ist extrem ruhig erzählt und entfaltet sich erst so richtig auf einer unter dem Gezeigten versteckten Ebene, auf welcher man nach Beweggründen gewisser Charaktere sucht und sich die Handlung samt Wendungen zusammenreimt. Alles dafür benötigte gibt einem Thomas Alfredson an die Hand und dennoch geht das Ganze nicht so wirklich auf. Eine grundsolide Inszenierung überdeckt einfach nicht die staubige Oberfläche. Seltenst wird übermäßiges Interesse hervorgerufen und so plätschert der Film spätestens ab der 30-Minuten-Marke nur so vor sich hin.

Man muss wohl von vornherein ein gewisses Interesse für die Thematik vorweisen, um in Gänze in den Bann gezogen werden zu können. Ist dies nicht der Fall, so werden einen die sicherlich kompetent geschriebenen, endlosen Mono- und Dialoge trotz ihrer Qualität zu Tode langweilen. Als Fels in der Brandung fungiert der Cast von „Dame, König, As, Spion“, welcher vor lebenden Legenden nur so sprießt. Jeder der Hauptdarsteller:innen liefert ab und ist zu jeder Sekunde die Aufmerksamkeit wert, die man ihnen schenkt. Sei es Gary Oldman, Colin Firth oder auch Benedict Cumberbatch („Doctor Strange“): die Liste ist lang, qualitativ hochwertig und enttäuscht nicht. Über die Charakterzeichnung lässt sich dies leider nicht vollständig sagen. Natürlich werden hier und dort gewisse Charaktere tiefer beleuchtet und bei einer Anzahl von Protagonist:innen wie dieser ist es auch klar, dass nicht jede/r gefühlt aus einer Charakterstudie entstammen kann. Nichtsdestotrotz fehlt es hier einfach zu häufig an dem gewissen Etwas, wodurch sich nicht wenige Figuren zügig wieder aus dem Gedächtnis des Publikums verabschieden müssen.

Colin Firth in Dame, König, As, Spion
Colin Firth in Dame, König, As, Spion © Studiocanal

Auf auditiver und visueller Ebene kann man sich aber nicht über „Dame, König, As, Spion“ beklagen. Der Score untermalt das Geschehen gut und auch die restliche Soundkulisse weiß zu überzeugen. Zudem gibt es einige wirklich schöne und durchdachte Shots zu entdecken, welche sich gut in das Gesamtbild eingliedern. Um das Publikum in die Zeit des kalten Krieges zu versetzen, setzen Alfredson und co. unter anderem noch auf eine Menge Bildkorn, was einerseits stimmungsvoll wirkt, andererseits aber auch sicherlich den/die ein oder andere/n stören wird.

Bild:

Bildgestaltung und Optik machen ordentlich was her. Des Bildkorns wegen profitiert der Film allerdings eher wenig von seiner neuen 4K-Veröffentlichung.

Ton:

Der Ton ist stets klar und der Score untermalte das Geschehen passend.

Extras:

Es gibt einige Extras, beispielsweise Interviews, sowie eine Konversation zwischen Mark Kermode und Thomas Alfredson.

Filmwertung
  • 5.5/10
    Film - 5.5/10
  • 7/10
    Bild - 7/10
  • 7/10
    Ton - 7/10
  • 7.5/10
    Extras - 7.5/10
6/10

Kurzfassung

Eher für Fans der Thematik, als für die breite Masse

Fazit:

So steht am Ende ein Film, welcher sein Zielpublikum vermutlich voll und ganz zufrieden stellen wird. Hierfür bleiben allerdings leider sicher nicht wenige Zuschauer:innen auf der Strecke. Solche dürfen sich dann ‚lediglich‘ an der grundsätzlich fähigen Inszenierung, audiovisuellen Gestaltung und dem famosen Cast erfreuen. „Dame, König, As, Spion“ ist nicht für jeden Filmfan ein Must-See, aber eben auch kein schlechter Film. Man muss einfach Lust auf das Thema und die Erzählweise haben. Ist das nicht der Fall, so wird man allerdings Zeuge von äußerst zähen 127 Minuten Film.


von Tim Gertz

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