Wrestler und Filmkarrieren – das klappt nicht immer. Dennoch gibt es prominente Ausnahmen. Man nehme beispielsweise Dwayne Johnson, der seine Filmkarriere mit „The Scorpion King“ startete, in einigen familienfreundlichen Filmen die Hauptrolle übernahm, bevor er mit „Fast Five“ endgültig Hollywood eroberte. Nun liefert der Star jährlich mindestens zwei Filme ab und produziert auch Filme, in denen er nicht auftaucht. Des Weiteren ist er der bestbezahlte Schauspieler in Hollywood. Auch Dave Bautista hat den Sprung ins Filmgeschäft geschafft und tauchte in zahlreichen Franchises auf, doch viele kennen ihn als Drax aus den Marvel-Filmen. Auch John Cena, der jahrelang das Wrestling-Geschäft aufmischte, will sich vermehrt aufs Schauspielern konzentrieren. In „Blockers“ konnte er sein komödiantisches Talent darstellen, und darauf baut auch der Film „Chaos auf der Feuerwache“ auf. Während Cena und die restliche Besetzung gute Performances abliefern, ist der Film selbst nicht besonders gelungen, mit Klischees behaftet und bietet auch nicht viele Lacher.
Regisseur Andy Fickman kennt sich im Comedy-Genre bestens aus, weil er seine gesamte Karriere so gut wie nur lustige Filme oder Serien inszeniert hat. Dabei hat er schon mehrmals mit einem Wrestler zusammengearbeitet, nämlich Dwayne Johnson. Zusammen haben sie die Filme „Daddy ohne Plan“ und „Die Jagd zum magischen Berg“ gedreht, nun macht er wieder gemeinsame Sache mit einem ehemaligen Wrestler. Leider kommt die Qualität von „Chaos auf der Feuerwache“ nicht an seine früher inszenierten Filme heran. Zwar stimmt das Tempo des Films und auch handwerklich gibt es nichts zu beanstanden, aber Fickman schafft es nicht, durch seine Inszenierung das schwache Drehbuch, welches von Dan Ewen und Matt Liebermann verfasst wurd, aufzuwerten. Die Geschichte hat man schon mehrfach in anderen Filmen gesehen, und zwar auch in besserer Form. Zudem besitzt der Film nur wenig Humor und die meisten Gags kommen nicht an.
Als der strenge Feuerwehrchef Jake Carson und sein Eliteteam aus Experten-Feuerwehrmännern drei Geschwister aus der Schneise eines sich nähernden Buschfeuers retten, müssen sie als Babysitter arbeiten, bis die Eltern sie abholen. Die drei stellen das Leben und die Arbeit der Männer völlig auf den Kopf. Die gesamte Besetzung tut ihr bestes und wirkt engagiert, allen voran John Cena, der nach „Blockers“ wieder einmal sein komisches Talent zur Schau stellen kann. Er bräuchte ein Comedy Vehicle, der für Erwachsene gedacht ist. Es ist außerdem schade, dass man talentierte Schauspieler wie Keegan-Michael Key und John Leguizamo engagiert hat, aber ihnen kein gutes Material zum Arbeiten mitgegeben hat. Die Kinder sind aber auch allesamt gut gecastet und die Harmonie zwischen den beiden Gruppen stimmt.
Wenn muskulöse Schauspieler Kinderfilme machen, dann ist das Ergebnis meistens nicht gerade sehenswert. „Der Babynator“ mit Vin Diesel und „Daddy ohne Plan“ mit Dwayne Johnson beispielsweise sind allesamt Filme, die nicht unterhaltsam sind. „Chaos auf der Feuerwache“ reiht sich da nahtlos ein und ist ein klischeehafter und viel zu vorhersehbarer Film, dessen blasse Figuren noch nicht einmal das größte Problem darstellen. Die Geschichte hatte Potenzial, doch man hat sich überhaupt keine Mühe gegeben, die Story mit kreativen Ideen zu unterstützen. Zudem ist der Humor alles andere als meins, und auch die meisten anderen Erwachsenen werden hier nicht auf ihre Kosten kommen. Die Gags sind albern, Fäkalhumor kommt ebenfalls nicht zu kurz. Kleine Kinder werden sich hier prächtig amüsieren, doch für die Leute, die schon Dutzende Filme dieser Art gesehen haben, ist das einfach enttäuschend. Was schade ist, denn es gibt einige tolle Momente und auch die Besetzung gibt sein bestes.
Kommentar hinterlassen