Running With the Devil: Blu-ray Kritik zum Thriller mit Nic Cage

Nicolas Cage in Running with the Devil
Nicolas Cage in Running with the Devil © Koch Films

Die Kritik:

Running with the Devil - Blu-ray
Running with the Devil – Blu-ray © Koch Films

In den Neunzigern war er erst ein Schauspieler, der sich auf Komödien konzentrierte, dann ein gefeierter Oscarpreisträger und schließlich ein sehr populärer Actionstar. Leider sind diese erfolgreichen Zeiten für Nicolas Cage vorbei. Wer sich heutzutage einen Film mit dem 55 Jahre alten Schauspieler anschauen möchte, der weiß, was ihn da erwartet: Low Budget Movies mit einigen trashigen Elementen, die nicht fürs Kino gedacht sind, sondern für den Heimkinomarkt. Cages berühmtes Overacting kommt dabei natürlich nicht zu kurz. Dennoch hat Cage immer noch sehr viele Fans, die jedes Mal gespannt auf seinen neuesten Film warten. Denn hin und wieder liefert er einen Film ab, der großartig ist. Wie beispielsweise „Mandy“ oder „Joe“. Leider gehört „Running With the Devil“ nicht zu der Sorte und ist ein Film, der nicht wirklich gut ist, aber immer noch einige solide Momente besitzt.

Jason Cabell ist eigentlich Schauspieler, bevor er sich 2016 dazu entschied, sich mal hinter der Kamera aufzuhalten und gab sein Regiedebüt mit dem Thriller „Smoke Filled Lungs“. Drei Jahre später dreht er nun seinen zweiten Film und konnte dafür eine namhafte Besetzung gewinnen, denn Nicolas Cage, Laurence Fishburne und Leslie Bibb sind allesamt talentierte Schauspieler, die jedem Film- und Serienfan bekannt sein sollten. Cabell selbst arbeitete jahrelang als Navy SEAL und war auch für die Drogenbekämpfung in Kolumbien verantwortlich. Die Tatsache, dass er nun einen Film übers Drogengeschäft inszeniert, ist ziemlich passend. Das Drehbuch stammt ebenfalls von ihm und er versucht, wirklich jede Seite des Drogengeschäfts auf die Leinwand zu bringen. Das ist auch ziemlich authentisch und interessant. Inszenatorisch merkt man Cabell aber seine Unerfahrenheit an und wirklich Spannung kommt nicht auf. Der Film plätschert vor sich hin, was schade ist, denn die Geschichte hatte viel Potenzial.

Running with the Devil: Laurence Fishburne und Nicolas Cage
Running with the Devil: Laurence Fishburne und Nicolas Cage © Koch Films

Der Drogenhandel ist ein gefährliches und tödliches Geschäft. Trotzdem versuchen immer wieder einige, vom großen Kuchen ein Stücken abzubekommen. Und so kommt es, dass große Mengen Kokain vom südamerikanischen Dschungel aus als schlecht gestrecktes in den USA ankommen. Das gefällt „The Boss“ gar nicht. Der Boss des Kartells ist alles andere als zufrieden und beauftragt die beiden verlässlichen Spürhunde “The Cook” und “The Man” damit, der Sache auf den Grund zu gehen. Und so tauchen diese tief in den Sumpf des Drogenhandels ein. Doch eine Drogenagentin ist ihnen dicht auf den Fersen. „Running with the Devil“ ist nach „Rumble Fish“ und „Cotton Club“ der bereits dritte Film, in dem Nicolas Cage und Laurence Fishburne gemeinsam mitwirken. Doch zum ersten Mal sind sie zusammen in mindestens einer Szene zu sehen, und beide liefern solide Performances ab. Auch Cole Hauser’s Leistung ist ganz gut, die restliche Besetzung bleibt etwas blass.

Filme übers Drogengeschäft fokussieren sich oft auf nur einen Aspekt des Geschäfts. Doch „Running With the Devil“ gibt einen umfassenden Einblick in die gesamte Drogenschöpfungskette. Für jeden, der an diesem Thema interessiert ist, wird den Plot daher ganz spannend finden. Doch es ist teilweise too much, hier wäre weniger mehr gewesen. Serien wie „Narcos“ bieten bessere Unterhaltung mit gleichem Thema ab. In dem Film passiert sehr viel, ohne dass aber viel Spannung erzeugt wird. Der Grund ist die Geschichte, die all over the place ist. Zudem ist die Entscheidung, den Charakteren keine richtigen Namen zu geben, nicht die klügste. Es mag zwar cool sein, sorgt aber dafür, dass die Zuschauer sich mit den Charakteren nicht identifizieren können, es besteht immer eine gewisse Distanz. Dennoch ist die Geschichte interessant, da man sich auf das ganze Drogengeschäft fokussiert und die Bilder, die man hier zu sehen bekommt, sind auch ganz nett anzuschauen.

Laurence Fishburne in Running with the Devil
Laurence Fishburne in Running with the Devil © Koch Films

Bild:

Das Bild ist gut ausgefallen und überzeugt auch bei Close-Ups aufgrund des tollen Schärfegrads.

Ton:

Es wird ein tolles räumliches Klanggefühl erzeugt und die Dialoge sind zu jedem Zeitpunkt gut zu verstehen.

Extras:

Die Interviews mit Nicolas Cage und Laurence Fishburne sind ganz interessant. Zudem gibt es noch eine Bildergalerie und der Originaltrailer zum Film.

Blu-ray Wertung
  • 5/10
    Film - 5/10
  • 8.5/10
    Bild - 8.5/10
  • 8.5/10
    Ton - 8.5/10
  • 4/10
    Extras - 4/10
5.5/10

Kurzfassung

Es passiert sehr viel, ohne dass aber viel Spannung erzeugt wird.

Fazit:

„Running With the Devil“ ist ein durchschnittlicher Film, der hätte besser sein können. Das hätten zumindest die Darsteller verdient, die ihr Bestes geben.


von Torge Christiansen

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