Blu-ray Filmkritik zu Wolf – Er wird dich holen

Ein Soldat in Wolf - Er wird dich holen
Ein Soldat in Wolf - Er wird dich holen © 2020 Koch Films

Die Kritik:

Wolf - Er wird dich holen Bluray Cover
Wolf – Er wird dich holen Bluray Cover © 2020 Koch Films


Es gibt (im Vergleich zu anderen Monster-Filmen) eher wenige Werwolf-Streifen. Mit „Wolf- Er wird dich holen“ startet am 16.07.2020 eine Low-Budget-Variante auf Blu-ray. Dass dies aber noch nicht zwangsläufig die Qualität nach unten zieht, zeigen bereits andere Vertreter wie etwa „Howl“ aus dem Jahre 2015. Hier allerdings stimmt zu vieles nicht, wie wir in unserer Kritik aufzeigen.

Inhalt: Im heutigen Schottland gehen vier Boten des römischen Reichs verloren. Waren es die wilden Ureinwohner, eine todbringende Krankheit oder doch etwas anderes, dem die Männer zum Opfer fielen? Ein weiterer Trupp mit erfahrenen Soldaten wird losgeschickt in die Winterlandschaft nördlich des Walls. Dort müssen auch diese bald herausfinden, dass es Gegner gibt, die nicht so einfach mit einem Schwerthieb zu besiegen sind…

Wenn sich ganz offensichtlich kleinere Produktionen mit großen Blockbustern vergleichen (hier: „Dog Soldies trifft Gladiator“), ist das eher als Warnzeichen denn Qualitätsmerkmal zu verstehen. Aber trotzdem – wenn Inhalt, Trailer und Szenenbilder gut aussehen, sollte man doch absehen können, was einen erwartet oder? Hier leider nicht. Denn der dem Horrorgenre zugeordnete Film ist zäh, vorhersehbar und bietet auf keinster Ebene irgendetwas allzu Aufsehenerregendes. Neben dem „bluttriefenden Horror“, der kaum vorkommt, gibt es ferner Versprechungen über eine „monumentale Epik“. Dieser Pleonasmus ist aber ganz weit gefehlt. In den miesesten Momenten ist das Abenteuer sogar unfreiwillig komisch. Etwa wenn die Krieger sich aufgrund der Krankheit übergeben müssen und die zähe Masse im Bart hängt.

Wolf - Er wird dich holen
Szenenbild aus Wolf – Er wird dich holen © 2020 Koch Films

Es gibt wirklich nur wenig Positives über „Wolf – Er wird dich holen“ zu sagen. Am besten gefallen wohl die Aufnahmen der Natur (eine fragwürdige Leistung angesichts des vermeintlichen Horror-Genres). Wenn man wohl gestimmt ist, gehen auch die Optik der Soldaten und die meisten Schauspieler-Leistungen in Ordnung. Dann wird es aber wirklich schon dünn. Anfangs möchte man noch fast eine künstlerische Note erahnen. Tatsächlich sind die Dialoge aber eher altbacken und weniger Shakespeare-like, als sie es vielleicht gerne wären. Und die schnelle huschende Kamera (taucht immer dann auf, wenn es spannend werden könnte) stört bald viel mehr, als dass sie bringt. Die seltenen Kampfszenen wie vor allem gegen Ende sehen dann immerhin noch recht gut aus. Diese mussten natürlich im Trailer und den Szenenbildern herhalten, um dem insgesamt lahmen Film einen besseren Anstrich zu verleihen.

Bild:

Das Full-HD Bild im Format 2.40:1 (16:9) kann im Gegensatz zum Film überzeugen. Wie erwähnt gefallen die tollen Naturaufnahmen im Wald und später der Schnee. Auch in dunkleren Szenen ist das Bild noch sehr scharf.

Ton:

Qualitativ gibt es auch hier kaum etwas auszusetzen. Die sehr seltenen Actionszenen sind gut vertont. Die Dialoge sind dagegen hölzern oder zumindest ziemlich öde.

Extras:

Hier schlägt nur der Trailer sowie eine Bildergalerie zu Buche. Dringend benötigte Sympathiepunkte wie etwa durch Interviews oder einen Blick hinter die Kulissen kann der Film hier nicht gewinnen.

Blu-ray-Kritik
  • 4/10
    Film - 4/10
  • 8/10
    Bild - 8/10
  • 7/10
    Ton - 7/10
  • 2/10
    Extras - 2/10
4.5/10

Kurzfassung

Das römische Reich, wilde Krieger, eine mysteriöse Krankheit und Monster? Das hätte spannender werden müssen.

Fazit:

„Wolf – Er wird dich holen“ zeigt ganz, ganz wenig des versprochenen Horrors oder brachialer Schwertkämpfe. Aber auch das Drama dahinter und die meisten Charaktere sind schlicht uninteressant. Der Werbetext wonach „Historienfilme erst durch Zufügung von gefräßigen Monstern lehrreich und interessant“ würden, ist an sich schon fragwürdig und beißt sich außerdem schlimm mit dem „Gladiator“-Vergleich.


von Nicolas Wenger

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. (Kommentar wird erst geprüft)


*