Kritik zum Film Babylon – Rausch der Ekstase

Brad Pitt in "Babylon: Rausch der Ekstase"
Brad Pitt in "Babylon: Rausch der Ekstase" © Paramount

Die Kritik:

Babylon - Rausch der Ekstase
Babylon – Rausch der Ekstase © Paramount

Babylon – Rausch der Ekstase“ ist eine 188 Minuten lange Tragikomödie mit Margot Robbie und Brad Pitt, die die 1920er und 1930er Jahren in Hollywood bebildert – die guten wie die schlechten Seiten. Tatsächlich erinnert der Film überraschend stark und nicht nur aufgrund obiger Schauspieler an Tarantinos „Once Upon a Time… in Hollywood“. Die Kritiken waren gemischt bis positiv. Guckt man sich noch die drei Oscarnominierungen 2023 an (Bestes Szenenbild, Bestes Kostümdesign, Beste Filmmusik), erhält man schon eine ungefähre Idee von dem Streifen, der ab dem 06.04.2023 für das Heimkino startet. Wir erhielten die Blu-ray und möchten sie hier besprechen.

Hollywood ist im Wandel: Stummfilme sind langsam passe, sogenannte Tonfilme sind der neueste Schrei – die Möglichkeiten und Herausforderungen gleichermaßen enorm groß. Mittendrin sind Manny Torres (Diego Calva), ein ehrgeiziger junger Mann mit mexikanischen Wurzeln, Alt-Star Jack Conrad (Brad Pitt), dessen Schauspielzeit langsam abläuft und Neuentdeckung Nellie LaRoy (Margot Robbie), die mit ihrer quirligen Art aber bald nicht mehr in die zunehmend seriöseren Rollen passen mag.

Margot Robbie in "Babylon: Rausch der Ekstase"
Margot Robbie in „Babylon: Rausch der Ekstase“ © Paramount

Den Beginn des Films macht eine ausufernde (Sex-) Party der Schönen und Reichen. So übertrieben, verrückt und bisweilen geschmacklos gerät die restliche Laufzeit jedoch nicht durchgängig. Immer wieder trifft Regisseur Damien Chazelle den richtigen, später auch mal ruhigeren Ton und haucht seinen Figuren damit Leben und Sympathie ein. Der Großteil der in Babylon auftretenden Akteure ist fiktiv, wenngleich Chazelle von tatsächlichen Hollywood-Stars inspiriert worden sein soll. Insgesamt bleibt „Babylon – Rausch der Ekstase“ vor allem etwas fürs Auge und die Ohren, denen viel geboten wird.

Die Zielgruppe für den Film dürfte relativ schwer zu finden sein. Babylon geizt nicht mit derben Szenen, ist mal platt und dann wieder anspruchsvoll und elegant. Gleichzeitig sollte man sich für die Thematik des Films der späten 20er Jahre interessieren, um sich zumindest teilweise in das Leben der Hauptfiguren hineinversetzen zu können. Und bei all dem anfänglichen Tempo, das immer wieder gekonnt für Spaß und Abwechslung sorgen kann, bekommt man den zweite Teil der drei Stunden Laufzeit doch durchaus zu spüren.

Bild:

Für den Oscar nominiert waren das Szenenbild sowie das Kostümdesign. Beides sieht besonders während der wilden Partys sehr prächtig aus. Genauso gibt es an den Filmsets immer wieder allerhand zu sehen, auch abseits des Hauptgeschehens. Dazu kommen interessante Schnitte, die bei Laune halten. Qualitativ sieht das Bild der Blu-ray sehr gut aus. Leider blieb uns die Ansicht der 4K-Ausführung verwehrt, die sicherlich noch etwas mehr aus den bunten Bildern rauskitzeln kann.

Ton:

Auch die Filmmusik wurde für den Goldjungen nominiert. In den besten Szenen treibt dieser das Geschehen weiter gekonnt voran – natürlich mit den Stilmitteln der 20er und 30er. Die Dialoge reichen von derb bis tiefsinnig. Besonders Brad Pitts Monologe bleiben im Gedächtnis hängen. Qualitativ gibt es keinen Makel.

Extras:

Durch den langen Film wurden die Extras auf eine zweite Disc verfrachtet. Jene können sich sehen lassen und besprechen die Highlights des Films wie etwa „Die Kostüme“ und „Die Filmmusik“. Dazu gibt es „Eine panoramische Leinwand namens Babylon“ sowie „Entfallene und erweiterte Szenen“.

Blu-ray-Wertung
  • 7/10
    Film - 7/10
  • 9/10
    Bild - 9/10
  • 7/10
    Ton - 7/10
  • 6/10
    Extras - 6/10
7/10

Zusammenfassung

Interessanter Mix, der zwischen Spektakel und Drama pendelt.

Fazit:

Babylon hat eigentlich jedem Zuschauer etwas zu bieten, von den vollkommen überdrehten Partys (erstes Drittel) über interessante Fakten der damaligen Filmlandschaft (zweites Drittel) bis hin zu guten Charakterportraits (letztes Drittel).


von Nicolas Wenger

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