The Flash – Filmkritik

The Flash
The Flash (Ezra Miller) in verschiedenen Zeitebenen mit Supergirl (Sasha Calle) © Warner Bros

Die Kritik:

DC war in Comicform stets ein Kontrahent von MARVEL und hat in dieser Zeit wunderbare Werke erbracht und Figuren erschaffen. Dann begann MARVEL 2008 ihr MCU mit „IRON MAN“, ein Film, an den keiner so wirklich geglaubt hat, doch der alle begeistern konnte. Es folgten viele weitere Filme und es wurde zur erfolgreichsten Reihe unserer Zeit. Das sah auch DC und wollte den gleichen Hype erreichen. Sie starteten jedoch fünf Jahre später und da war MARVEL schon an einer anderen Stelle. Aus diesem Grund ließen sie sich keine Zeit und wollten zu schnell gleichziehen, dass aber MARVEL ihre Figuren erstmal langsam vorgestellt und ausgebaut hat, war ihnen dabei nicht bewusst bzw. darauf achteten sie nicht und gaben ihren Darsteller*innen nie eine wirkliche Chance, ihren Figuren Leben einzuhauchen. Das ist sehr schade, denn Zack Snyder hatte wirklich ein gutes Händchen bei der Besetzung dieser kultigen Helden. „Man of Steel“ war ein gerechter Start, doch als ihr zweiter Film „Batman v Superman“ die Fans stark spaltete und nicht das gewünschte Ergebnis erzielte, waren sie ängstlich, was ihre Zukunft betrifft.

In dieser Angst hinaus trafen sie dann aber die wohl schlechteste Entscheidung und machten den Film „Justice League„. Auch er hatte Potential, doch es sollte ganz anders kommen, denn was erstmal mit Snyder begann, wurde mittendrin durch einen privaten Schicksalsschlag bei ihm unterbrochen und er musste sich vom Projekt zurückziehen. Warner wollte aber nicht auf ihn warten und nahm sich stattdessen Joss Whedon, den Regisseur der ersten beiden „Avengers“. Er gab sich Mühe, doch die beiden Gruppen sind eben nicht die Gleichen und so wurde der Film etwas ganz anderes als das, was die Fans sehen wollten. So kam er auch nicht gut an, spaltete das Publikum noch mehr und dann verloren sie komplett den Fokus aus den Augen und schossen in alle Richtungen, in der Hoffnung irgendwas würde hängen bleiben und tatsächlich waren nicht alle Werke Mist, doch es war kein roter Faden mehr zu erkennen und das DCU am Ende. Das ist wirklich schade, denn hätte man sich von Anfang an Zeit gelassen und auf die Darsteller*innen & Ihre Figuren gebaut, hätte das alles funktionieren können, doch so war es einfach nur traurig, diesem großen Team beim Verfall ab dem Zweiten Film zuzusehen. Nun soll James Gunn einen Neustart wagen und ein gewisser Film sollte genau den einleiten: THE FLASH.

The Flash - Teaserplakat
The Flash – Teaserplakat © Warner Bros

Dieser Film ist jetzt in den Kinos und wenn man ihn anschaut, versteht man gut, wie man darauf kommt. Bevor man aber den Gang ins Kino wagt, muss man sich zunächst eine andere Frage stellen, und zwar ist Ezra Miller bekanntlich der Hauptdarsteller. Dieser ist aber in der Vergangenheit durch viele negative Schlagzeilen aufgefallen und man muss sich selbst fragen, schafft man es, den Darsteller und die Kunstform voneinander zu trennen? Denn auch wenn man im Vorfeld eher mit den unterschiedlichen Batmans geworben hat, kommt man natürlich nicht am Hauptdarsteller vorbei…

Wenn man es nicht schafft, dann wird der Film einen auch nicht vom Gegenteil überzeugen können. Aber wenn doch, dann fällt schnell auf, dass er die erste Stärke ist. Miller gibt sich nämlich Mühe als Barry Allen und kann das Projekt leicht auf seinen Schultern stemmen und das sogar im doppelten Sinne. Wer den Trailer gesehen hat, wird es bereits wissen, aber es gibt ihn hier zweimal. Das alleine ist eine weitere Stärke. Er schafft es beiden Figuren eine eigene Identität zu geben und auch wenn sie gleich aussehen, wirken sie wirklich wie zwei verschiedene Darsteller. Das ist in einem Multiversum nichts Besonderes, dass es mehrere Versionen eines Charakters gibt, doch wenn man auf einen ähnlichen MARVEL Film schaut, dann wird einem schnell klar, dass ein Cumberbatch zwar vielleicht ein besserer Darsteller ist, doch es gelang ihm nicht so gut seine Figur in mehreren Versionen glaubwürdig zu spielen. Das ist hier sehr erfrischend und macht gleich viel mehr Spaß zu folgen. Miller ist dabei charmant und man kann auch hier vollkommen verstehen, wieso er für diese Figur besetzt wurde. Es gibt einige unterhaltsame Witze und er macht Lust ihn weiterhin, als diese Figur zu sehen, doch das wird bekanntlich nicht passieren. Neben ihm gibt es aber einige neue Figuren, die uns je nachdem erhalten bleiben könnten. Dabei hat der Film viel Fanservice und wird in einem vollen Saal sicherlich für den ein oder anderen Jubel Moment sorgen. Er ruht sich aber nicht auf den Gedanken „Kenne ich“ aus, sondern man bekommt direkt eine Bindung zu den Figuren und er weiß auch, wie er sie gut nutzen kann. Man muss sich zunächst ans Team gewöhnen, doch das geht schnell und es ist in sich stimmig.

Das Gleiche gilt auch für die Effekte. Auch an diese muss man sich zunächst gewöhnen und diese werden den Kinogänger*innen kritisiert und bemängelt. Sie meinen, sie sähen scheußlich aus und seien so nicht in Ordnung. Jedoch hat auch das MARVEL in letzter Zeit sehr viel schlechter gemacht. Die Vergleiche zwischen den beiden Universen sind bei diesem Werk mehr als angebracht, denn mal wieder orientiert man sich hier an den Dingen des Vorläufers und versucht diese zu kopieren. Dabei ist es schön anzusehen, dass sie es aber dieses Mal sogar besser machen. MARVEL hat das Multiverse nun nämlich dreimal genutzt. Jedoch gehört „Across the Spiderverse“ nicht zum MCU und bei „No Way Home“ kommen die Figuren des Multiverse in unsere Welt, bedeutet die Figuren sind erst einmal richtig durch Multiversum gereist auf der Kinoleinwand und das in „Multiverse of Madness“ und nun macht „The Flash“ alle Punkte wirklich besser. Also ja, auch wenn sie viel versuchen zu kopieren, machen sie es manchmal besser als das Original. So wird hier das Multiverse aufgemacht und teilweise genutzt. Trotzdem wäre auch hier noch mehr möglich gewesen. Gewisse Figuren wie die von Michael Shannon werden nicht wirklich genutzt und dann viel zu schnell weggewischt. Die Art wie Flash in der Zeit zurück reist muss man erstmal akzeptieren und auch die End Credit Scene (Es gibt nur eine) ist nicht zufriedenstellend. Da wäre es besser gewesen, hätte man das Ende des Hauptfilms genommen. Um aber mit einem Lob zu enden, ist es schön, dass die Geschichte sehr simpel gehalten wird. Der Film macht noch mehr Spaß, wenn man die alten DCU Filme ab 2013 gesehen hat, doch man versteht ihn auch, wenn man mit diesem Projekt anfängt. Das ist als Beispiel mit „Avengers: Infinity War“ und „Avengers: Endgame“ nicht möglich. Die Filme sind zwar beide besser, doch man kommt da als Neueinsteiger nicht rein, wenn man die Vorgänger nicht gesehen hat.

Filmwertung
7/10

Fazit:

Der Film hat eine große Bedeutung fürs DCU und im Vorfeld viele neugierige Blicke auf sich gezogen. All das kann er zufriedenstellend befriedigen und ist ein klarer Beweis, dass das aktuell DCU doch noch was kann, aber er ist auch nicht perfekt.


von Peter Brauer

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