Barfuß im Park – Blu-ray Kritik

Die Kritik:

Robert Redford hat in seiner Karriere schon viele hervorragende Filme gedreht und wird von einigen als Schauspieler stark unterschätzt. In Filmen wie „All Is Lost“, „The Candidate“, „All the President’s Men“ und „Butch Cassidy and the Sundance Kid“ hat er gezeigt, was für ein talentierter Schauspieler in ihm steckt. Mit viel Charisma und einer starken Präsenz konnte er Millionen von Zuschauern unterhalten. Nun hat er sich aus dem Geschäft zurückgezogen und kümmert sich hauptsächlich um das Sundance Film Festival, welches er gegründet hat. Es ist schade, dass er in keinem Film mehr zu sehen sein wird. Aber ein Glück für die Fans, dass er viele Filme gedreht hat, die man immer wieder anschauen kann. „Barfuß im Park“ ist eines dieser Filme. Der Streifen ist unterhaltsam und verbreitet gute Laune.

Gene Saks war ein US-amerikanischer Theater- und Filmregisseur, der in seiner Karriere besonders im Bereich Theater jede Menge Erfolge feiern konnte. Er gewann den begehrten Tony Award ganze dreimal, nämlich in den Kategorien Bester Regisseur eines Bühnenstücks und Musicals. Mit „Barfuß im Park“ gab er sein Filmdebüt, danach folgten weitere Filme mit hochkarätigen Schauspielern wie Walter Matthau, Ingrid Bergman, Lucille Ball und Alan Arkin. Die Inszenierung ist handwerklich gelungen, aber Saks schafft es nicht, einen flüssigen Ablauf herzustellen. Der Film erinnert teilweise stark an ein Stück, was in einem Film nicht so sein sollte. Glücklicherweise gibt es aber nicht allzu viele Längen. Auch Neil Simon hat jede Menge Theatererfahrung und hat das Stück „Barfuß im Park“ geschrieben, und ist nun auch für die Adaption zuständig. Er hat in seiner Karriere den Pulitzer Preis gewonnen, auch den Golden Globe konnte er mit nach Hause nehmen. Zudem wurde er für vier Oscars nominiert, ging aber immer leer aus. Die vielen spritzigen und witzigen Dialoge sorgen für viel Unterhaltung und auch die verschiedenen Hauptcharaktere mit ihren Kontrasten bieten jede Menge Raum für lustige Momente. Viel Tiefgang oder dergleichen sollte man nicht erwarten, aber für kurzweilige Unterhaltung wird gesorgt.

Paul ist ein konservativer junger Anwalt und seit kurzem verheiratet mit der abenteuerlustigen Corie. In der Ehe der beiden beginnt es aber schon nach sechs Flittertagen zu kriseln. Durch ihre Kleinwohnung im fünften Stock und das Auftauchen der anstrengenden Schwiegermutter verliert Paul die Nerven, und Corie entdeckt in ihrem Mann einen Spießer. Robert Redford und Jane Fonda sind der Grund, warum der Film so unterhaltsam ist. Die beiden haben eine fantastische Chemie und es macht enorm viel Spaß, den beiden beim Streiten zuzuschauen. Mildred Natwick ist eine super Scene Stealerin und sorgt ebenfalls für einige Lacher. Charles Boyer gibt ebenfalls eine überzeugende Performance ab, genauso wie die restliche Besetzung.

„Barfuß“ im Park gehört nicht zu den stärksten Filmen in Robert Redford’s Karriere, aber er hat hier schon früh gezeigt, dass er Comedy kann. Storytechnisch erfindet der Film das Rad nicht neu, aber Redford und Fonda sind hervorragend zusammen und der Hauptgrund, warum der Film besser ist als die Durchschnittskomödie. Ihre Charaktere könnten nicht unterschiedlicher sein: Corie ist wild drauf, während Paul eher der ruhige Typ ist. Man sympathisiert mit den beiden und hofft, dass sie es trotz Schwierigkeiten schaffen. Diese zwei verschiedenen Typen stoßen aufeinander zusammen und der Film stellt eine interessante Frage: Kann eine Ehe trotz verschiedener Persönlichkeitsstypen funktionieren? Leider beschäftigt sich der Film nicht so intensiv mit der Frage und hier wird Potenzial verschwendet.

Bild:

Am Bild gibt es nichts zu bemeckern, trotz des Alters präsentiert sich das Bild sehr gut und kann mit überzeugenden Schärfewerten und angenehmen Farben punkten. Der Schwarzwert hätte besser sein können, fällt aber sonst nicht negativ auf.

Ton:

Man konzentriert sich hier vermehrt auf Dialoge, die aber immer sehr gut verständlich sind.

Extras:

Es gibt keine Features.

Fazit:

„Barfuß im Park“ ist eine unterhaltsame, kurzweilige Komödie mit zwei sehr gut aufgelegten Stars in Form von Robert Redford und Jane Fonda.