Logan: The Wolverine – Filmkritik: Das Ende einer Ära

Logan (Hugh Jackman)
Logan alias Wolverine (Hugh Jackman) © 2017 Twentieth Century Fox

Die Kritik:

Logan The Wolverine Hauptplakat
Logan: The Wolverine Hauptplakat © 2017 Twentieth Century Fox

Mit dem letzten Film des betitelten Helden „Logan: The Wolverine“ geht eine Ära vorüber. Hugh Jackman spielte bisher in jeder Verfilmung den grimmigen Überlebenskünstler, der längst zur Kultfigur geworden ist. Doch nach diesem Streifen, der am 2. März in unsere Kinos kommt, ist Schluss.

Logan musste in seinen bisherigen Filmen mit unzähligen Schuss- und Stichverletzungen, Pfeilen, Explosionen usw. alles ertragen, was die Drehbücher so hergaben. Zuletzt wurde er jedoch besonders übel zugerichtet, was trotz dessen eigentlicher Unverwundbarkeit seinen Tribut zollt. So  versteckt sich der Titelheld im Jahr 2029 als einer der letzten noch frei lebenden Mutanten der Welt. Dabei beherbergt er den gebrechlichen Professor Charles Xavier (Patrick Stewart), dessen verwirrter Geist nur mithilfe von Tabletten zu bändigen ist. Als mächtiger Telepath ist sein Verstand ansonsten für die gesamte Menschheit zu bedrohlich. Komplettiert wird die Truppe von dem Mutanten-Aufspürer Caliban (Stephen Merchant), der sozusagen Celebro ersetzt. Ein glückliches Leben führen sie aber gewiss nicht. Dagegen sorgt die junge Laura (Dafne Keen) für Abwechslung, die von einer bis zu den Zähnen bewaffneten Armada verfolgt wird. Auf der Flucht wollen sie sich bis ins weit entfernte North Dakota retten, was als Garten Eden für andere geflüchtete Mutanten gilt.

Logan (Hugh Jackman) gegen Pierce (Boyd Holbrook)
Logan (Hugh Jackman) gegen Pierce (Boyd Holbrook) © 2017 Twentieth Century Fox

Der Actionfilm ist auch als Science Fiction Roadmovie zu bezeichnen, in der sich Freund und Feind immer wieder über den Weg laufen. Anführer Pierce (Boyd Holbrook) gibt dabei einen starken Fiesling ab. Das mag Story-technisch unspektakulär klingen, bietet aber zumindest innerhalb der X-Men Filme etwas Neues. Schwierig ist das über die Filmlänge von 137 Minuten zu betrachten, die insgesamt ziemlich trist ausschauen. Die wiederkehrenden Kämpfe reduzieren sich in der Regel auf einen niedergehenden Kugelhagel gegen Logan, bis er seine vielen Widersacher zerfleischen kann. Die realistischen, brutalen Szenen rechtfertigen die FSK 16.

Laura (Dafne Keen) im Einsatz
Laura (Dafne Keen) im Einsatz © 2017 Twentieth Century Fox

Logans mit Wunden übersäter Körper kann indessen kaum schnell genug heilen. Obwohl der Charakter nicht altert, ist ihm schließlich sein langes und hartes Leben anzusehen. Das verkörpert der mittlerweise fast 50-jährige Hugh Jackman so perfekt, dass man einfach mitleiden muss. Gleichzeitig verliert Logan nichts von seiner ruppigen Art, die Charles ironisch kontern kann, solange er bei klarem Verstand ist. Insofern bleibt auch etwas Zeit für den typischen Humor der Reihe. Insgesamt gibt es jedoch wenig Erfreuliches. Trotz der Errungenschaften in der Vergangenheit, in denen mehr als nur einmal die Welt gerettet wurde, ist das Leben der Mutanten auch in der Zukunft kein Zuckerschlecken. So verbreitet sich über den Film eine depressive Stimmung, die insgesamt mehr Platz für die Gier des Menschen als für ihr Mitgefühl bereithält. Das Wissen, dass es sich um die letzte Einzelverfilmung der beliebten Titelfigur handelt, verstärkt dies zusätzlich. So überwiegt am Ende das weinende Auge ohne dabei übertrieben rührselig zu werden.

Filmwertung
7/10

Kurzfassung

Beinahe der ganze Film wird von einem düsteren Gefühl dominiert, der gekonnt auf den Abschied vorbereitet. Dazwischen tobt sich Logan ein letztes Mal aus, um das Gute zu beschützen.

Fazit:

Mit „Logan: The Wolverine“ geht das Ende der beliebten Titelfigur einher, die das x-te Mal ihre Krallen ausfährt. Hugh Jackman hat den Antihelden nicht nur hervorragend ausgefüllt, sondern ihm auch zum Kultstatus verholfen. So ist der Film als würdiger Abgang zu verstehen.


von Nicolas Wenger

Mehr zum Film:
Trailer: Filminfo:

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. (Kommentar wird erst geprüft)


*