Three Day Millionaire – Filmkritik

Die Kritik:

„Three Day Millionaire“ – das bedeutet übers Wochenende das schwer verdiente Geld verprassen. Für englische Fischer in Grimsby ganz normal. Doch diese Tradition wie den gesamten Job geht es in der modernen Welt an den Kragen. Frapuccino und Muffins sind gefragt, kein Fisch mehr. Dieses ernste Thema ist Bestandteil der Heist-Buddy-Komödie aus Großbritannien. Seit dem 22.03.2024 ist sie hierzulande u.a. auf Blu-ray erhältlich und wir haben einen Blick drauf geworfen.

Inhalt: Curly (James Burrows) und Kumpel Budgie (Sam Glen) gehören zur Crew eines der letzten Fischkutter in Grimsby. Der dritte im Bunde namens Codge (Michael Kinsey) wurde wegen Drogenkonsum bereits gefeuert. Ein Schicksal, das bald alle Fischer ereilen wird. Denn der einst große Fischereihafen steht vor der Pleite. Die drei Jungs kriegen allerdings den Tipp, dass der Besitzer noch einen ganzen Batzen Geld in seinem Safe hütet. Das käme für einen Neustart gerade recht…

Die Charaktere sind bodenständige Typen, sympathisch und meistens glaubwürdig mit ihren Problemen. Die weitgehend unbekannten Schauspieler (mit Ausnahme des Iren Colm Meaney) hinterlassen dabei einen ordentlichen Eindruck. Den Charme großartiger Kumpel-Komödien à la Hangover erreichen sie jedoch nicht. Dafür galoppieren die 96 Minuten mit einigen Nebenfiguren zu schnell voran. Schade eigentlich, denn sowohl unsere Protagonisten, ihr jeweiliger Anhang und die an sich ernste Thematik hätte noch sehr viel mehr hergegeben.

Der Humor kommt unaufdringlich aber angenehm daher. Zwei gute Lacher hat der Film uns außerdem beschert, beide dank dem tollpatschigen Budgie. In der zweiten Hälfte gerät „Three Day Millionaire“ dann zu einem Ocean’s 11 (bzw. „Grimsby’s 4“, wie sie selbst ironisch erkennen). Der Raub scheint gut durchdacht, trotzdem geht natürlich nicht alles glatt. Anschließend stolpert die Actionkomödie mit nicht gänzlich nachvollziehbaren Wendungen dem Ende entgegen. Der wahren Tragik der einst stolzen Seeleute in Grimsby, die nichts anderes gelernt haben und seit Generationen den Job ausübten und nun auf Sozialhilfe angewiesen sind, wird der Film natürlich nicht gerecht. Dafür fällt nicht zuletzt das Happy End viel zu gut aus. Das ist aber auch nicht die Intention der hiesigen Unterhaltung.

 

 

Bild:

Grimsby wird toll eingefangen. Man bekommt einen realistischen Einblick vom Fischerei-Ort, der die besten Tage hinter sich hat. Eine Rundum-Erneuerung scheint zwingend, doch gleichzeitig ist klar, dass der einstige Charme verloren gehen wird. Darüber hinaus liefert die Blu-ray zu jeder Zeit ein knackscharfes Bild.

Ton:

Die geschriebenen Dialoge kommen gerade anfangs ziemlich flott daher und werden teils heruntergeleiert. Selbst die deutsche Synchronisation stößt da an ihre Grenzen, wenn die Jungs rumalbern. Das bessert sich mit der Zeit. Vereinzelte Wortwitze sind immer wieder in der Komödie zu finden. Die restlichen Dialoge sind dann eher Mittel zum Zweck. Ernste Themen werden nur angeschnitten.

Extras:

Bis auf den Filmtrailer ist kein Bonusmaterial vorhanden.

Fazit:

„Three Day Millionaire – Der Fang Ihres Lebens“ bietet trotz der ernsten Thematik ein ziemlich unterhaltsames Verbrecherabenteuer.