Filmkritik: „Wyrmwood Apocalypse” als 3-Disc Limited Collector’s Edition im Mediabook

Wyrmwood Apocalypse - Im Blutrausch
Wyrmwood Apocalypse - Voll im Blutrausch © Capelight

Die Kritik:

Wyrmwood: Apocalypse” erscheint u.a. als 3-Disc Limited Collector's Edition
Wyrmwood Apocalypse im Mediabook © Capelight

Der Zombie-Streifen “Wyrmwood: Apocalypse” erscheint u.a. als 3-Disc Limited Collector’s Edition mit 24-seitigem Booklet. Dabei gibt‘s den Hauptfilm auf Blu-ray- sowie UHD-Disc und außerdem Teil 1 „Wyrmwood: Road of the Dead“ auf einer Bonus-Blu-ray. Ein ziemliches Paket – verpackt als limitiertes Sammlerstück im hübschen Mediabook. Dieses bewerten wir genauso wie die beiden Filme, Bild, Ton und das Bonusmaterial.

Wyrmwood schrieb bis hierhin eine ziemliche Erfolgsstory – auch wenn nicht immer alles so funktionierte wie geplant für den australischen Regisseur Kiah Roache-Turner, der zusammen mit seinem Bruder Tristan auch das Drehbuch schrieb.

Wyrmwood Apocalypse Rhys (Luke McKenzie)
Wyrmwood Apocalypse: Rhys (Luke McKenzie) ist bereit © Capelight

Schauen wir zunächst auf „Wyrmwood: Road of the Dead“ aus dem Jahr 2014, denn diesen sollte man zuerst sichten: Nach einer Nacht voller Sternschnuppen bricht das Chaos über Australien aus: Menschen verwandeln sich in Zombies und fallen über die restlichen Menschen her. Mechaniker Barry (Jay Gallagher) und Aborigine Benny (Leon Burchill) sind zwei davon. Sie sehen wie ihre Verwandten mutieren und müssen sie dann auch noch selbst erledigen. Zusammen begeben sie sich anschließend auf die Flucht.

So weit so normal die Story für einen Zombiefilm. Höchstens die Herkunft aus den Himmelskörpern ist etwas spezieller. Mehr Hintergründe zur Epidemie gibt es allerdings nicht. Die Übertragung geschieht genreüblich vor allem über Bissattacken. Oder doch über die Luft? Jedenfalls sind bestimmte Menschen immun und das sind natürlich die Protagonisten.

Wyrmwood Apocalypse - Die Bösewichte
Wyrmwood Apocalypse – Die Bösewichte © Capelight

Mit dieser Prämisse macht es sich Teil 1 einerseits recht einfach. Andererseits dient dies einem sehr gelungenen, schnellen Einstieg ins Geschehen. Und drumherum werden dann doch noch ein paar neue, witzige Ideen gestreut. Beachtlich ist jedenfalls der entstanden Film besonders vor dem Hintergrund des sehr geringen Budgets. Geplant wurde laut Regisseur eigentlich mittels Crowdfunding nur einen Youtube-Streifen zu kreieren. Geschaffen wurde ein Found-Footage-Roadmovie, das wertig aussieht und Spaß macht, was die Schwächen wie z.B. im Drehbuch übertrumpft.

In “Wyrmwood: Apocalypse” bekommen wir einen neuen Protagonisten präsentiert. Soldat Rhys (Luke McKenzie) hat sich mit den Zombies arrangiert (auf für den Zuschauer ziemlich spaßige Weise dargestellt). Immun ist er allerdings nicht, er benötigt Tabletten, die seine Mutation verhindern. Die erhält Rhys von einer Forschungsgruppe, die auf grausame Art und Weise an Menschen und Zombies experimentiert. Im Gegenzug muss er Ihnen diese liefern, die er im australischen Buschland aufstöbert. Grace (Tasia Zalar) und Maxi (Shantae Barnes-Cowan) stellen zwei dieser potenziellen Opfer dar, sind aber auch ziemlich wehrhaft. Als Rhys die Wahrheit erfährt, fängt er allerdings an, an dem Ganzen zu zweifeln. Dann treten auch wieder Barry (Jay Gallagher) und dessen Schwester Brooke (Bianca Bradley) aus dem ersten Teil auf den Plan…

Wyrmwood Apocalypse - Damit man nicht einrostet wird geübt
Wyrmwood Apocalypse – Damit man nicht einrostet wird geübt © Capelight

Mit Rhys bekommen wir eine sehr gute, weil etwas ambivalentere Hauptfigur zu sehen. Auch das Schauspiel ist insgesamt besser als in Teil 1 und man merkt das sichtlich höhere Budget. Blockbuster-mäßig war dieses allerdings immer noch nicht. Das merkt man aber nie wirklich, was für Regisseur Kiah Roache-Turner spricht.

Geplant war nach dem Erfolg von Road of the Dead eigentlich eine Serie. Da The Walking Dead aber wohl zu viel abgegriffen hätte, entschied man sich für diesen zweiten Teil. Eine gute Entscheidung! Die knackigen 88 Minuten gefallen von vorne bis hinten, sind durchdacht, spannend, actionreich und in den richtigen Momenten witzig, ohne in irgendeine Art sich in Trash zu verwandeln. Rundum gelungen!

Bild:

Das 4K-Bild von Wyrmwood: Apocalypse präsentiert schön satte Schwarztöne, aber auch sehr helle, leuchtende Szenerien im sonnendurchfluteten Outback Australiens. Insgesamt offenbart sich ein dem Genre zuträglicher schmuddeliger Look – Blut und Schweiß klebt permanent auf den Körpern der Protagonisten. Die Kontraste sind ebenfalls hervorragend. Ansonsten gefallen besonders die handgemachten Masken, die auf vergleichsweise wenig CGI treffen. Ein absoluter Genuss in 4K UHD!

Ton:

Ein teilweise lauter Soundtrack wummert durchs Wohnzimmer, genauso wie die abgefeuerten Schüsse, die ordentlich reinknallen. Auch die Geräuscheffekte der sabbernden, grunzenden und krächzenden Zombies kommen gut rüber und schier von allen Seiten. Sehr angenehm ist dabei der Lautstärkepegel im Vergleich zu den ruhigeren Dialogen dazwischen, das eine Ansicht bei gleichbleibender Lautstärke garantiert. Die Synchronisation ist einwandfrei gelungen.

Extras:

Wieder ist Capelight mit dieser Limited Collector’s Edition im Mediabook ein echtes Highlight gelungen. Haptisch macht dieses einen sehr wertigen Eindruck. Optisch ebenfalls, das Coverdesign sieht dabei etwas trashiger aus als die Filme tatsächlich sind, aber das ist natürlich Geschmackssache. Innen finden die drei Discs (inkl. Teil 1 auf Blu-ray) Platz und im 24-seitigen Booklet bestechen knackscharfe Filmszenen sowie ein spannendes Interview mit Mastermind Kiah Roache-Turner. Als digitales Extra gibt es neben Trailern ein Making-Of: The Wyrmdiaries. Hier kommen die Macher vor und hinter der Kamera zu Wort, sehr sympathisch!

Bewertung
  • 7/10
    Wyrmwood: Road of the Dead - 7/10
  • 8.5/10
    Wyrmwood: Apocalypse - 8.5/10
  • 9/10
    Bild - 9/10
  • 8/10
    Ton - 8/10
  • 7/10
    Extras - 7/10
8/10

Zusammenfassung

Wyrmwood: Apocalypse führt das viele Gute aus Teil 1 weiter und verbessert alles andere.

Fazit:

Die beiden Wyrmwood-Teile heben sich gut aus dem Zombie-Allerlei heraus, insbesondere Apocalypse verdient sich dank verbessertem Schauspiel, Optik und Drehbuch tolle Bewertungen – eine sehr runde Sache in einem sehr schönen Mediabook.


von Nicolas Wenger

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