Killing Ground – Blu-ray Kritik: Brutaler Outback-Horrorstreifen

Margaret (Maya Strange) gefangen gehalten von psychopathischen Mördern und Vergewaltigern © Busch Media Group - Alive AG
Margaret (Maya Strange) gefangen gehalten von psychopathischen Mördern und Vergewaltigern © Busch Media Group - Alive AG

Die Kritik:

Wenn ein Pärchen irgendwo im Wald abgelegen von der Zivilisation campen will, geht das nie gut aus. Die Grundidee ist eine altbekannte Handlung, die es in vielen Horrorfilmen gab. Musterbeispiel für solch einen Film ist der Streifen Eden Lake mit Michael Fassbender. Killing Ground kommt aber nicht an dieses Niveau ran. Das hat viele Gründe. Dennoch ist Killing Ground für Fans dieses speziellen Horrorgenres, das an die Nieren geht ohne ein Splatter-Film zu sein sehenswert, denn er hat vor allem auch seine ganz persönliche Note in einem, für einen Horrorfilm, Standard-Szenario.

Chook (Aaron Glenane) auf der Jagd © Busch Media Group - Alive AG
Chook (Aaron Glenane) auf der Jagd © Busch Media Group – Alive AG

Die Ausgangssituation wurde schon in der Einleitung grob angerissen. Viel ins Detail wird hier nicht mehr gegangen, um die wenigen neuartigen Handlungsstränge nicht zu spoilern. Warum der Film nicht die ganz hohe Bewertung erhält, wie sie ein Film wie Eden Lake erhalten würde, hat verschiedene Gründe. Der Film ist mit seinen 88 Minuten nicht nur kurz sondern insgesamt auch recht kurzweilig erzählt. Dennoch braucht es 35-40 Minuten bis der Film etwas Spannung bekommt. Aber auch danach mangelt es ihm streckenweise an Spannung und Intensität. Brutalität gewinnt der Film je länger er geht. Den Höhepunkt an Brutalität erreicht der Streifen ungefähr nach der Hälfte und hier macht er es dem Zuschauer alles andere als einfach das auf dem Fernseher gebotene zu ertragen. Der Film geht hier deutlich an die Nieren und vielleicht überschreitet er für den einen oder anderen Kinozuschauer eine gewisse Grenze. Diese muss jeder Zuschauer für sich entscheiden. Man darf definitiv nicht zart-besaitet sein. Eine weitere Schwäche ist die etwas konstruierte Geschichte im letzten Drittel. Hier agiert u.a. der Hauptdarsteller äußerst idiotisch und naiv, was den Zuschauer fast schon nervt. Hier hätte man definitiv den Storyverlauf überarbeiten können, auch wenn man letztlich ein sehr befriedigendes Finale geboten bekommt.

Killing Ground Cover © Busch Media Group - Alive AG
Killing Ground Cover © Busch Media Group – Alive AG

Die Stärken des australischen Filmes sind sicherlich die verschiedenen Erzählebenen des Filmes, die den Streifen filmisch auf einer qualitativ höheren Stufe bringen im Vergleich zu vielen anderen klein budgetierten Horrorstreifen. Der Film hebt sich dadurch von der Masse ab und erzeugt dadurch eine latente Spannung, die stellenweise verloren geht, wie im vorherigen Abschnitt thematisiert, doch letztlich eine besondere Erzählweise präsentiert. Darüber hinaus hat er vor allem in der 2. Hälfte packende Momente und bleibt unvorhersehbar. Der Film ist hart, kompromisslos und ganz bittere Kost. Er zeigt teilweise brutale Szenen, aber bleibt bei den ganz üblen Szenen nicht voll mit der Kamera drauf. Dies ist jedoch eher positiv hervorzuheben, da er zu keinem Zeitpunkt plakativ wird, aber vor heftigen Szenen nicht zurückschreckt. Der Film überzeugt zudem auch auf technischer Seite. Insbesondere die Kameraarbeit ist auf ganz hohem Niveau und kreiert interessante Plansequenzen. Zudem zeigt Hauptdarstellerin Harriet Dyer eine überaus couragierte schauspielerische Leistung.

Bild:

Die Blu-ray verfügt über eine herausragende Bildqualität. Das Bild ist äußerst scharf und bietet schöne Kontraste und Wärme in den Farben.

Ton:

Ebenfalls hervorzuheben ist die Tonqualität des Filmes. Der Sound ist klar und besitzt eine gute Mischung und gibt die Töne ohne Probleme glasklar wieder.

Extras:

Bei den Extras gibt es lediglich eine Trailershow mit drei Trailern.

Blu-ray Wertung
  • 6/10
    Film - 6.0/10
  • 9/10
    Bild - 9.0/10
  • 9/10
    Ton - 9.0/10
  • 1/10
    Extras - 1.0/10
6/10

Kurzfassung

Packendes und brutales Filmerlebnis mit Drehbuchschwächen und teilweise fehlender Spannung.

Fazit:

Killing Ground hat Licht und Schatten. Nach Anlaufschwierigkeiten erreicht der Film in seiner Brutalität in der Mitte des Films seinen Höhepunkt und bietet ein konstruiertes jedoch spannendes Finale. Insgesamt ein solider Vertreter in seinem Genre.


von Morteza Wakilian

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