Transformers – (4K Ultra HD + Blu-ray) Kritik

Bumblebee
Bumblebee © Paramount Pictures

Die Kritik:

Transformers - (4K Ultra HD) Cover
Transformers – (4K Ultra HD) Cover © Paramount Pictures

Am zweiten November ist mit ʻTransformers: The Last Knightʻ der inzwischen fünfte Teil der Reihe im Handel erschienen, der an den Kinokassen zwar nicht mehr so erfolgreich lief wie die ersten Teile des Roboter-Franchise, aber dennoch seine Fangemeinde hatte. Gegen Ende des Monats veröffentlichen Paramount/Universal passend zum neusten Film auch noch die vorangegangenen Teile als 4K UHD-Einzel-Editionen, welche unter anderem mit HDR aufwarten. Nachfolgend möchten wir euch diese Einzelveröffentlichungen nun in kurzen Abständen nacheinander vorstellen und berichten, ob es sich lohnt die Blu-rays, welche vermutlich bereits in jeder gut sortierten Filmsammlung vertreten sein dürften, einem Upgrade zu unterziehen.

Die Handlung des Films ist schnell erklärt: Einst lebte eine Rasse intelligenter Maschinenwesen, welche über die Fähigkeit verfügen, ihre Körper in andere Formen zu transformieren, friedlich auf dem Planeten Cybertron zusammen. Gemeinsam für Ordnung sorgten Optimus Prime (Peter Cullen / Reiner Schöne) und Megatron (Hugo Weaving / Hans-Jürgen Wolf), doch letzterer strebte nach mehr Macht, welche ihm der sogenannte Allspark, ein würfelförmiges Artefakt, das den Maschinen einst das Leben schenkte, verleihen sollte. Hierzu scharte Megatron insgeheim eine Armee ihm treu ergebener Maschinen, die Decepticons, um sich, mit deren Unterstützung er zum Herrscher des gesamten Universums aufsteigen wollte. Doch Optimus Prime vereitelte mit seinem Gefolgsleuten, den Autobots, in einem gewaltigen Krieg dieses infame Unterfangen, allerdings nur, in dem diese den Allspark hinaus ins Weltall schossen. Mehrere tausend Jahre später entdeckt eine Arktis-Expedition unter der Führung von Archibald Witwicky (William Morgan Sheppard) im Eis den leblosen, eingefrorenen Körper von Megatron, der einst auf der Suche nach dem Allspark auf der Erde abgestürzt ist. Unbeabsichtigt reaktiviert Witwicky bei diversen Untersuchungen das Navigationssystem des einstigen Decepticon-Anführers, wodurch die exakten Koordinaten des Allsparks in die Brille des Expeditionsleiters eingraviert werden.

Optimus Prime
Optimus Prime © Paramount Pictures

Mehrere Generationen später befindet sich diese Brille im Besitz des siebzehnjährigen Sam Witwicky (Shia LaBeouf), der eigentlich plant das seltene Familienartefakt bei Ebay zu veräußern, um sich von der Kohle ein eigenes Auto zu kaufen und damit seine geheime Liebe Mikaela Banes (Megan Fox) zu beeindrucken. Doch sein Vater (Kevin Dunn) kommt ihm zuvor und schenkt ihm zu seinem Geburtstag einen 4.000 Dollar teuren, etwas verratzten Camaro, der sich später jedoch als Autobot Bumblebee (Mark Ryan / Helmut Gauß) zu erkennen gibt, der ebenfalls auf der Erde nach dem Allspark suchen sollte. Als Bumblebee herausfindet, das sich das würfelförmiges Artefakt tatsächlich auf der Erde befindet, ruft er seine Autobot-Freunde – doch auch die Decepticons sind bereits auf dem Planeten und so kommt es erneut zum Kampf, in dem es nicht nur um das Überleben der Menschheit sondern auch um den Frieden im Universum geht…

Mikaela Banes (Megan Fox) und Sam Witwicky (Shia LaBeouf)
Mikaela Banes (Megan Fox) und Sam Witwicky (Shia LaBeouf) © Paramount Pictures

Über den ersten Transformers-Film, der nach wie vor als bester der gesamten Reihe angesehen werden kann, braucht inhaltlich eigentlich gar nicht viel erzählt werden, da vermutlich jeder Actionfan den Streifen von Regisseur Michael Bay in und auswendig kennt. Die Handlung, in der fremdartige Maschinenwesen auf unseren Planeten kommen und sich eine regelrechte Materialschlacht inmitten der Spezies Mensch liefern, begeistert auch noch heute und ist in Bezug auf den Humor noch nicht ganz so abgedreht, wie in den darauffolgenden Teilen. Shia LaBeouf macht seine Sache als etwas hibbeliger Sam Witwicky gut und liefert eine glaubhafte Performance ab, ganz zu schweigen von sexy Megan Fox als Mikaela Banes, die hier überaus natürlich rüberkommt und schon damals sicherlich gleich mehrere Männerherzen in ihrer ersten größeren Filmrolle, welche ihr zum internationalen Durchbruch verhalf, höher schlagen ließ. Die Darstellung und Transformationen der Autobots und Decepticons können sich ebenfalls nach wie vor sehen lassen und sind keinesfalls in die Jahre gekommen und das, obwohl die Produktion bereits zehn Jahre auf dem Buckel hat. Die Interaktion zwischen Mensch und Maschine funktioniert einwandfrei und auch die Action, gerade zum Finale hin, wenn es die Protagonisten in die geheime Basis von Sector Sieben oder gemeinsam mit den Marines rund um Captain William Lennox (Josh Duhamel) oder Sergeant Robert Epps (Tyrese Gibson) in die fiktive Stadt Mission City verschlägt, in der natürlich beim Kampf der gigantischen Maschinen mehr als nur ein Gebäude dem Erdboden gleichgemacht wird, weiß vollauf zu begeistern.

Bild:

Die Autobots und Decepticon liefern sich einen erbitterten Kampf auf dem Highway
Die Autobots und Decepticon liefern sich einen erbitterten Kampf auf dem Highway © Paramount Pictures

Zugegeben: Schon die Blu-ray bot seinerzeit exzellentes Referenzmaterial und punktete durch ein gestochen scharfes Bild, einen knackigen Kontrast und tolle Farben. Jetzt wird man sich vermutlich fragen, wie ein schon referenzwürdiges Bild durch ein 4K-Master nochmals gesteigert werden kann. Die Antwort ist einfach: Im Falle von ʻTransformersʻ eigentlich gar nicht, denn wieder einmal hat man sich dazu entschieden, lediglich auf ein 2K Digital Intermediate zurückzugreifen, was bedeutet, dass der Film nicht nativ in 4K vorliegt, sondern „nur“ hochskaliert wird. Zwar wurde ʻTransformersʻ analog auf 35mm gedreht, aber wie ein solches Ergebnis in nativem 4K aussehen kann, hat jüngst erst ʻBlade Runnerʻ bewiesen. Schlechter als das Blu-ray-Bild sieht der in HEVC-codierte 4K UHD-Transfer von Michael Bays Roboterschlacht aber nicht aus, im Gegenteil sogar, denn die Schärfe konnte leicht gesteigert werden und auch die Feindetailwiedergabe leistet hervorragende Arbeit. Dass der gesamte Transfer während der gesamten Laufzeit von 144 Minuten von einem leichten Korn begleitet wird, stört zu keiner Zeit, sondern sorgt für einen angenehmen filmischen Look. Dank HDR präsentiert sich der Film im Ansichtsverhältnis von 2.40:1 (16:9) zudem mit einem besseren Kontrastwert und liefert dank dem erweiterten Farbraum auch das stimmigere, sichtbar plastischere Gesamtbild. Trotzdem reicht es hier nur für 8,5 Punkte, da die technischen Möglichkeiten des Mediums nicht ausgenutzt werden und sicherlich ein noch besseres Ergebnis möglich gewesen wäre.

Ton:

Captain William Lennox (Josh Duhamel)
Captain William Lennox (Josh Duhamel) © Paramount Pictures

Bei der Soundauswahl werden sich deutsche Konsumenten mal wieder veräppelt fühlen. Da investiert man richtig viel Kohle in einen AV-Receiver der aktuellsten Generation und rüstet auch seine Lautsprecher für Atmos-Sound auf, und dann findet man auf der 4K UHD von ʻTransformersʻ eine deutsche Tonspur mit Dolby Digital 5.1-Sound!? Ok, auch hier muss man ehrlicherweise sagen, da der in die Jahre gekommene 5.1-Mix mit einer Datenrate von 640Kbps noch mächtig Power hat und eine exzellente Räumlichkeit vermittelt, verglichen mit dem englischen Originalton, der hier in zeitgemäßen Dolby Atmos – welchem ein Dolby TrueHD 7.1-Kern zugrunde liegt – vorliegt, zieht er aber ganz klar den Kürzeren. Der Atmos-Sound klingt viel offener, differenzierter und hat obendrein auch den kräftigeren Tieftonkanal, was man bereits zu Beginn des Films, wenn die Rotorblätter des amerikanischen Militär-Hubschraubers zu hören sind, eindrucksvoll zu hören bekommt. Schaltet man zwischen den beiden Tonspuren hin und her, wird man schnell den O-Ton favorisieren, der dank seiner variablen Bitrate bis auf 16 Mbps hochgeht und folglich die eindeutig bessere Wahl darstellt, selbst wenn man keine allzu guten Englischkenntnisse haben sollte. Da es im Film auch eher auf die visuellen Momente ankommt, bei denen die Dialoge der Darsteller, mögen diese auch noch so großartig ausbalanciert und klar verständlich sein, ganz klar die zweite Geige spielen, werden das einige sicherlich in Kauf nehmen. Weitere auf der Disc enthaltene Tonspuren sind Spanisch, Französisch, Italienisch und Japanisch, allesamt in Dolby Digital 5.1 und mit der gleichen Datenrate wie beim deutschen Sound.

Extras:

▪ Audiokommentar von Regisseur Michael Bay

Da uns seitens Paramount/Universal für den Test leider nur die 4K UHD-Disc zur Verfügung gestellt wurde, können wir leider nicht auf die Extras der dazugehörigen Blu-ray zu sprechen kommen. Es kann aber davon ausgegangen werden, das die meisten Specials in dieser Edition fehlen, da die damals beiliegende zweite Blu-ray-Disc nicht mit zum Lieferumfang gehört. Das einzige Extra der 4K-Disc ist der bereits bekannte Audiokommentar von der Blu-ray, bei dem sich Regisseur Michael Bay sehr redselig gibt und interessante Informationen über die Produktion ausplaudert, erfreulicherweise sogar deutsch untertitelt.

Blu-ray Wertung
  • 8.5/10
    Film - 8.5/10
  • 8.5/10
    Bild 4K - 8.5/10
  • 8/10
    Ton - 8.0/10
  • 1/10
    Extras - 1.0/10
7.5/10

Kurzfassung

Michael Bays erster ʻTransformersʻ hat zwar schon zehn Jahre auf dem Buckel, trotzdem merkt man das dem Film zu keiner Zeit an und man wird prächtig unterhalten. Die Umsetzung auf das neue 4K UHD-Format ist ebenfalls passabel und liefert eine Bildqualität, bei der zwar noch etwas Luft nach oben gewesen wäre, die aber trotzdem der 1080p-Version sichtbar überlegen ist. Deutsche Kunden dürfen zurecht über den alten Dolby Digital 5.1-Ton verärgert sein, denn zeitgemäßen Atmos-Sound bietet leider nur die englische Tonspur.

Fazit:

Der erste Transformers-Film aus dem Jahr 2007 ist, ohne wenn und aber, der Beste der gesamten Reihe! Inhaltlich liefert der Titel zwar eine oberflächliche Story, aber audiovisuell überzeugt das Roboter-Spektakel von Regisseur Michael Bay auf voller Länge. Die Interaktion zwischen Mensch und Maschine funktioniert hier einwandfrei und setze für die damalige Zeit neue Maßstäbe, so dass man auch noch heute, selbst zehn Jahre später, noch immer beeindruckt wird. Die 4K UHD-Umsetzung kann sich ebenfalls sehen lassen, denn obwohl hier lediglich auf ein 2K Digital Intermediate zurückgegriffen wurde, ist die dargebotene Qualität dem Transfer der Blu-ray deutlich sichtbar überlegen. Beim englischen Originalton ist man ebenfalls in die Vollen gegangen und liefert einen zeitgemäßen Dolby Atmos-Sound, der wirklich bombastisch klingt. Deutsche Kunden ziehen jedoch leider wieder einmal den Kürzeren, da lediglich der alte deutschsprachige Dolby Digital 5.1-Mix auf die Scheibe gepackt wurde. Das ist zwar bedauerlich, hören lassen kann sich dieser aber trotzdem nach wie vor, auch wenn im Direktvergleich der O-Ton in allen Belangen überlegen ist.


von Roland Nicolai

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