Immer Ärger mit Sergeant Bilko – Blu-ray Kritik

Die Kritik:

Steve Martin gehört zu den besten Comedians aller Zeiten. Der 74-jährige Schauspieler hat in seiner Karriere schon einen Ehrenoscar bekommen, konnte mehrere Grammys gewinnen und ergatterte auch einen Emmy, den wichtigsten Fernsehpreis der USA. Viele seiner Filme haben Kultstatus erreicht, dazu gehören die Komödien „Vater der Braut„, „Bowfinger“ mit Eddie Murphy („Dolemite Is My Name“) und „Planes, Trains and Automobiles“. Doch auch ein Schauspieler der Klasse von Martin hat einige durchschnittliche Filme in seiner Karriere gedreht, zu dieser Kategorie gehört leider auch „Immer Ärger mit Sergeant Bilko“, der zwar mit einer witzigen Prämisse punkten kann, aber dank einer schwachen Umsetzung nicht sein ganzes Potenzial ausschöpfen kann.

Als die Verantwortlichen nach einem Regisseur gesucht haben, fiel die Wahl sofort auf Jonathan Lynn, der im Comedybereich schon jede Menge Erfahrung sammeln konnte. Vier Jahre vor diesem Gig konnte Lynn mit „My Cousin Vinny“, seinem ersten Hollywoodfilm, einen kommerziellen Erfolg feiern, der auch bei den Kritikern gut ankam. Marisa Tomei wurde damals für ihre Darstellung mit dem Oscar als beste Nebendarstellerin ausgezeichnet. An diesen Erfolg kann Lynn mit „Immer Ärger mit Sergeant Bilko“, denn der Film ist leider nicht so lustig, wie er es eigentlich sein sollte. Die Komödie hat viele Durststrecken und wirkt dank des Budgets wie ein Fernsehfilm. Andy Breckman, der das Drehbuch schrieb, hatte zwar eine gute Idee auf Lager, doch die Geschichte hätte mehr Würze vertragen können. Mehr Lacher hätten dem Film definitiv gut getan, genauso wie Charaktere, die nicht eindimensional sind. Des Weiteren hat Breckman einige Subplots eingebaut, die einfach den Fokus von der eigentlichen Geschichte nehmen und dabei überhaupt nicht gelungen sind.

Auf seinem Army-Stützpunkt ist Sgt. Bilko (Steve Martin) verantwortlich für den Fuhrpark. Und für das reichhaltige Glücksspiel inklusive sämtlicher Wettgeschäfte. Als jedoch sein alter Rivale Major Thorn (Phil Hartman) auftaucht und ständig inspiziert, wird Bilkos Geschäft immer schwieriger. Als Thorn ihm dann auch noch die Verlobte ausspannt, muss Bilko seine Talente auf anderen Gebieten einsetzen als bisher. Der Film besitzt einen fantastischen Cast mit vielen Comedians, die einiges auf dem Kasten haben. Martin ist wie gewohnt klasse und kann Bilko als sympathischen Kerl darstellen, obwohl er ziemlich unehrlich ist. Phil Hartman ist der geheime MVP des Films und reißt so gut wie jede Szene an sich. Bei Dan Aykroyd hab ich das Gefühl, dass er diesen Film nur gedreht hat, um einen weiteren Paycheck zu bekommen.

Die Handlung des Films beruht auf der amerikanischen Comedyserie „The Phil Silvers Show“ aus den 1950er Jahren. Ich habe die Show nie angeschaut, aber wenn sie genauso ist wie „Immer Ärger mit Sergeant Bilko“, dann habe ich wahrscheinlich nichts verpasst. Denn die Komödie kann trotz witziger Prämisse nicht mit Lachern punkten. Ein Comedyfilm muss die Zuschauer zum Lachen bringen, und dieser Film schafft es nicht, eine hohe Gagdichte zu haben. Dafür ist das Drehbuch zu schwach und der Racheplot zwischen Bilko and Major Thorn nicht ausgereift genug. Ähnliche Geschichten hat man schon in anderen Komödien gesehen, die auch besser sind als dieser Film, man erinnere sich nur an die gute Komödie „Stripes“. Die Schauspieler versuchen ihr bestes, das Material aufzuwerten, was nicht immer gelingt.

Bild:

In Sachen Schärfe ist das Bild wirklich gut. Der Kontrast ist optimal abgestimmt, Artefakte und Bildrauschen sind nicht zu erkennen. Die Farben sind gut und kräftig.

Ton:

Der Ton weiß für einen Film dieses Genres durchaus zu gefallen, hinterlässt aber keinen bleibenden Eindruck.

Extras:

Dass man eine Episode der Original Serie „Sgt. Bilko – The Phil Silvers Show“ sehen kann ist ziemlich klasse. Das Making-Of ist ebenfalls gelungen, des Weiteren sind noch ein Trailer und eine Bildergalerie zu sehen.

Fazit:

„Immer Ärger mit Sergeant Bilko“ hat einige lustige Szenen, die unterhaltsam sind, aber der Film ist auch schnell wieder vergessen.