
Die Kritik:

Doris Day gehört zu meinen absoluten Lieblingsschauspielerinnen. Es ist eine Schande, dass sie in ihrer gesamten Karriere nur für einen einzigen Oscar nominiert wurde, wenn man bedenkt, dass sie dafür sechs Golden Globe-Nominierungen erhalten hat. Zwar hat sie primär fast exklusiv in Komödien mitgespielt, doch die Tatsache, dass ihre Leistungen in Filmen wie „Lover Come Back“ und „Calamity Jane“ nicht von der Industrie ausgezeichnet wurden gleicht schon fast einer Tragödie. Eine ihrer besten Rollen bekam sie in „Eine zuviel im Bett“. Sie ist nicht nur hervorragend in dem Film, sondern die Komödie selbst ist ebenfalls unterhaltsam und kann mit einer starken Besetzung punkten.
„Eine zuviel im Bett“ hatte das Potenzial, sofort einen sexistischen Ton zu bekommen, denn die Geschichte über den Hauptcharakter Nicholas, der sich mit der vernünftigen und ruhigeren Ellen und der leidenschaftlichen und temperamentvollen Bianca konfrontiert sieht, gleicht einer Männerfantastie. Doch dem Regisseur Michael Gordon gelingt es, eine wundervolle Komödie zu inszenieren, ohne die Frauen in dem Film schlecht darzustellen. Seine Inszenierung wirkt erfrischend und er hat ein super Gespür für die lustigen und ruhigen Momente, die Balance macht den Film aus. Das Drehbuch ist ebenfalls sehr clever ausgefallen und kann durch seinen Witz und Charme überzeugen. Die Charaktere sind glaubhaft geschrieben und die Eifersucht von Nicholas ist ebenfalls glaubwürdig.
Fünf Jahre nachdem seine Frau Ellen bei einem Flugzeugunglück verschwand, will der Anwalt Nicholas Arden erneut heiraten. Er lässt Ellen für Tod erklären und ehelicht noch am selben Tag Bianca. Genau an diesem Morgen kehrt Ellen zurück, die die Navy von einer einsamen Insel gerettet hat. Sie folgt Nicholas in das Flitterwochen-Hotel, um den Vollzug der Ehe zu verhindern. Der völlig verdutzte Doppelgatte zögert, Bianca über Ellens Rückkehr zu informieren. Doris Day zeigt in diesem Film, was für ein tolles komödiantisches Talent in ihr steckte. Sie begeistert in den Slapstick-Szenen, doch aufblühen tut sie in den ruhigen Momenten. Da zeigt sie, dass Day auch Drama mehr als gut kann, es ist schade, dass sie in ihrer Karriere nicht viele Dramen gedreht hat. James Garner wird hier nicht so gefordert wie in seinen anderen Filmen, ist aber natürlich gut wie immer. Polly Bergen gelingt die Balance zwischen sexy und nervig sein. Die Nebenbesetzung ist hervorragend: Comedypros wie Thelma Ritter, John Astin und Fred Clark sind super im Film.

„Eine zuviel im Bett“ gehört nicht zu den besten Komödien, die Doris Day in ihrer Karriere gedreht hat, dennoch liefert der Film solide Unterhaltung ab. Die Slapstick-Szenen sind witzig, wenn auch einige Momente nicht gut gealtert sind. Die Effekte beispielsweise sind extrem schlecht, sogar für damalige Zeiten. Der Film lebt von der Dynamik zwischen den Hauptcharakteren, so gut wie jeder Schauspieler in der Besetzung wertet den Film auf. Nebencharaktere wie Thelma Ritter verleihen dem Film Extra Würze. Die Laufzeit ist aber definitiv zu spüren, hier hätte man einige Szenen rausschneiden können. Des Weiteren hätte ich gerne mehr Szenen mit Nicholas und Ellen gesehen.

Bild:
Das Bild ist für einen Film aus den 60ern ziemlich gut und besitzt keine Schwächen.
Ton:
Die Charaktere sind stets verständlich, und sonst gibt es auch nichts zu bemängeln.
Extras:
Ist leider keines vorhanden.
Blu-ray Wertung
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6/10
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7/10
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7/10
Kurzfassung
Solide Unterhaltung und kann mit seinem Charme überzeugen
Fazit:
„Eine zuviel im Bett“ bietet trotz all der Schwächen solide Unterhaltung ab und kann mit seinem Charme überzeugen.
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