Captain Future – Volume 1 (Folgen 01-12) | (Blu-ray) Kritik

Captain Future Vol. 1 - Otto, Captain Future, Grag
Captain Future Vol. 1 - Otto, Captain Future, Grag © Toei Animation

Die Kritik:

Captain Future Vol. 1 - Blu-ray Cover
Captain Future Vol. 1 – Blu-ray Cover © Universum Film GmbH

Wer kennt nicht das Zeichentrick-Urgestein des Science-Fiction!? Die Rede ist natürlich von Captain Future, der zusammen mit seiner Crew und der Comet, durch Raum und Zeit reist, um den Frieden und die Gerechtigkeit im gesamten Weltall zu bewahren. Ursprünglich stammt das Konzept aus dem Jahr 1939, wo es unter dem Titel „Mr. Future, Wizards of Science“ von Mort Weisinger entwickelt wurde. Die Serienidee wurde später von Edmond Hamilton, dem Hauptautor der Romane, übernommen, dessen dazugehörige US-Pulps zwischen 1940 bis 1944 veröffentlicht wurden. Auf Grundlage dieser Geschichten wurde gegen Ende der 70er Jahre von Tōei Dōga (heute Tōei Animation) eine 52-teilige Zeichentrickserie produziert, welche erstmals im September 1980 beim ZDF im deutschen Fernsehen ausgestrahlt wurde. Zwar war die Serie in Deutschland kommerziell erfolgreich, allerdings hagelte es seinerzeit von Eltern und diversen Jugendorganisationen Proteste, da diese bereits ab 6 Jahren freigegeben war, weshalb man sich letztlich dazu entschied, die Serie in Deutschland nicht fortzusetzen. Dennoch blieb die Captain Future-Serie immer sehr beliebt in Deutschland und genießt heutzutage sogar Kultstatus, was allerdings nicht nur dem futuristischen Konzept sondern wohl auch dem Soundtrack von Christian Bruhn zu verdanken ist, dessen Titellied eigentlich jeder kennen dürfte oder zumindest schon einmal gehört hat. Jetzt erscheint die Kultserie am 09. Dezember endlich auf Blu-ray und wir konnten die ersten zwölf Folgen der ‚Captain Future – Volume 1‘ sichten.

Captain Future Vol. 1 - Szenenbil
Captain Future Vol. 1 – Szenenbild © Toei Animation

Curtis „Curt“ Newton ist der Sohn der genialen Wissenschaftler Elaine und Roger Newton. Als seine Eltern von dem bösen Victor Corvo umgebracht werden, ist Curtis gerade acht Jahre alt. Grag (Friedrich Georg Beckhaus), ein Roboter und Otto (Wolfgang Völz), ein Android, die beide von Curtis´ Eltern erschaffen wurden, übernehmen zusammen mit Professor Simon Wright (Jochen Schröder), einem Wissenschaftler, der als separates Gehirn getrennt von seinem Körper in einem Spezialbehälter existiert, die Erziehung des Jungen. Dieser entschließt sich nach dem Tod seiner Eltern sein Leben als „Captain Future“ (Hans-Jürgen Dittberner) in den Dienst des Guten zu stellen und reift zu einem genialen Wissenschaftler heran. Ihm zur Seite stehen auch die attraktive Agentin der Planetaren Polizei Joan Landor (Anita Kupsch) sowie der Marshall Ezella Garnie (Michael Chevalier). Zusammen durchqueren sie mit der Comet, dem besten Schiff im gesamten Weltall, Raum und Zeit um Frieden und Gerechtigkeit zu bewahren. Der ärgste Widersacher von Captain Future ist dabei Vul Kuolun (Joachim Kerzel), der Sohn von Victor Corvo, dem Mörder von Curtis´ Eltern, der das Werk seines Vaters fortführt und die Galaxie bedroht. Doch in den Weiten des Weltalls lauern noch zahlreiche weitere Gefahren, denen sich Captain Future stellen muss.

‚Captain Future – Volume 1‘ beinhaltet insgesamt zwölf Episoden, welche vier in sich geschlossene Geschichten erzählen, von denen jede jeweils eine Laufzeit von knapp 25 Minuten hat. Die einzelnen Folgen teilen sich dabei wie folgt auf:

Captain Future Vol. 1 - Szenenbild
Captain Future Vol. 1 – Die Crew © Toei Animation

01. Der Herrscher von Megara: Die Rückverwandlung
02. Der Herrscher von Megara: Jagd auf den mächtigen Schatten
03. Der Herrscher von Megara: Kampf der Planeten
04. Die Zeitmaschine: Reise in die Vergangenheit
05. Die Zeitmaschine: Das Geheimnis des Sterns Koom
06. Die Zeitmaschine: Fünf Milliarden Jahre zurück
07. Der Kampf um die Gravium-Mine: Der Plan des Wrecker
08. Der Kampf um die Gravium-Mine: Die Unterwasserfalle
09. Der Kampf um die Gravium-Mine: Die Seelentransplantation
10. Auf der Suche nach der Quelle der Materie: Luft- und Wasserknappheit auf dem Planeten Laguna
11. Auf der Suche nach der Quelle der Materie: Gefangen auf dem grünen Planeten Kol
12. Auf der Suche nach der Quelle der Materie: Die Rettung der Quelle

Wie man der Auflistung der Episoden entnehmen kann, setzt sich ‚Captain Future – Volume 1‘ aus insgesamt vier Hauptgeschichten, nämlich „Der Herrscher von Megara“, „Die Zeitmaschine“, „Der Kampf um die Gravium-Mine“ sowie „Auf der Suche nach der Quelle der Materie“ zusammen. Inhaltlich ist die ganze Serie aus heutiger schon sehr trashig, genießt aber dennoch Kultstatus und bietet während dieser zwölf enthaltenen Folgen eine überwiegend gute, jedoch anspruchslose Unterhaltung. Im ersten dreiteiligen Abenteuer soll Captain Future zum Planeten Megara reisen, um dort nach der Ursache einer schrecklichen Krankheit zu suchen, welche die dort lebenden Menschen in Monster-Gorillas verwandelt.

Captain Future Vol. 1 - Das Raumschiff
Captain Future Vol. 1 – Das Raumschiff © Toei Animation

In „Die Zeitmaschine“ hingegen empfängt die Crew der Comet einen Hilferuf vom Planeten Katain. Als Captain Future dort ankommt, wird er mit der schwierigen Aufgabe betraut, den Planeten zu evakuieren, der bereits in zwei Monaten unterzugehen droht. „Der Kampf um die Gravium-Mine“ erzählt hingegen die Geschichte über den mysteriösen Mann namens Wrecker (Lothar Blumhagen), der es auf Bergwerke abgesehen hat, in welchen das für die interplanetarische Raumfahrt erforderliche Metall Gravium gewonnen wird. Drei dieser Minen wurden bereits zerstört, um schlimmeres zu verhindern, muss Captain Future herausfinden, wer sich hinter Wrecker verbirgt und diesem das Handwerk legen. Im letzten Abenteuer der ersten Volume begibt sich die Crew der Comet auf die Suche nach der Quelle der Materie. Diese soll den Bewohnern des Planeten Laguna, auf dem Luft- und Wasserknappheit herrscht, dabei helfen, ein normales Leben unter optimaler Atmosphäre zu führen.

Bild:

Die Bildqualität von der ersten zwölf Captain Future-Folgen kann sich sehen lassen, vor allem, wenn man berücksichtigt, das man es hier mit einer knapp 40 Jahre alten TV-Serie zu tun hat. Der Transfer ist dabei im originalen Seitenverhältnis von 1,33:1 (4:3 Vollbild) gehalten, was im Klartext bedeutet, das sich am linken und rechten Bildrand jeweils ein dicker schwarzer Balken befindet. Im Vergleich mit der inzwischen betagten DVD-Variante liefert die Blu-ray einen annehmbaren Schärfewert und überzeugt mit einer gesteigerten Detailwiedergabe – auch wenn es sich hier nicht um ein 1080p-Full-HD-Master, sondern lediglich um 1080i handelt. Die Farbdarstellung präsentiert sich ebenfalls durchgehend ausgewogen und sehr natürlich, genauso wie das Kontrastverhältnis. Natürlich machen sich hier und da auch einige Alterserscheinungen wie leichtes Bildflackern, minimales Helligkeitspumpen und ab und an sogar einige Bilddefekte bemerkbar, insgesamt betrachtet kann man mit dem Ergebnis, das der alten DVD in allen Belangen klar überlegen ist, jedoch zufrieden sein.

Captain Future Vol. 1 - Szenenbild
Captain Future Vol. 1 – Szenenbild © Toei Animation

Ton:

Beim der Tonauswahl muss man seine Erwartungen zügeln: Zum einen, liegt auf der ‚Captain Future – Volume 1‘ der deutsche Ton nur in DTS-HD Master Audio 2.0 Mono vor, zum anderen, bleiben die japanischen Originalversionen leider der ‚Limited Collector´s Edition‘-Komplettbox vorbehalten. Zwar ist die deutsche Monospur auf zwei Kanäke gedoppelt worden, dynamisch oder gar zeitgemäß klingt das aber selbstverständlich nicht. Eher das Gegenteil, denn der Ton ist sehr eingeschränkt und bietet auch keinerlei kräftige Bässe oder andere nenneswerte Höhepunkte. Immerhin gibt es keine verzerrte Höhen, Tonaussetzer oder starkes Rauschen zu vermelden und auch die Dialogverständlichkeit bleibt stets gegeben.

Extras:

Als Fan hat man hier die Qual der Wahl: Greift man lieber zur derzeit sündhaft 199,00 Euro teuren exklusiven Amazon-Edition, welche nicht nur alle 52 japanischen ungeschnittenen Folgen (OmU), das Serienspecial (OmU) sowie exklusive Extras enthält, oder begnügt man sich mit der normalen Komplettbox für aktuell 79,99 Euro, welche zumindest als Bonusmaterial das Serienspecial (OmU) enthält. Für den schmaleren Geldbeutel bleibt hingegen nur die Volume 1 betitelte Einzelveröffentlichung, welche leider keinerlei Extras enthält. Ob die für Januar 2017 angekündigte Volume 2, auf der es zehn weitere Folgen zu sehen gibt, irgendwelche Specials enthalten wird, steht aktuell leider noch in den Sternen.

Blu-ray Wertung
  • 8.5/10
    Serie - 8.5/10
  • 5.5/10
    Bild - 5.5/10
  • 4/10
    Ton - 4/10
  • 0/10
    Extras - /10
6.5/10

Kurzfassung

Endlich erscheint die Kultserie „Captain Future“ auf Blu-ray. Leider ist die Umsetzung und Ausstattung der Disk nicht gelungen.

Fazit:

Es ist schon schade, das Fans der TV-Serie hier derart unverschämt zur Kasse gebeten werden. Die Einzelveröffentlichung enthält nämlich leider keinerlei Extras, denn diese gibt es derzeit nur in der ‚Limited Collector´s Edition‘ von Amazon, welche einen stolzen Preis von 199,00 Euro hat. Unfair ist auch, das es diese Edition bereits zu kaufen gibt, es jedoch erst am 27. Januar mit ‚Captain Future – Volume 2‘ weiter geht. Technisch werden sich Fans der Kultserie – obwohl das Bild und auch der Ton der alten DVD klar überlegen ist – vermutlich ebenfalls mehr erhofft haben. Was bleibt, ist eine Veröffentlichung, welche sich Fans zwar in irgendeiner Form zulegen werden, gänzlich damit zufrieden wird aber vermutlich niemand sein.


von Roland Nicolai

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