Größer, besser, komfortabler und vor allem spektakulärer soll die Behausung der renommierten Bevölkerung sein. Aber ist eine Wohnsiedlung in der Arktis wirklich notwendig? Wenn es um manche Leute geht, muss die Arktis mit allen Mitteln bevölkert werden. Dass der Lebensraum der beheimateten Tiere dadurch in Mitleidenschaft gezogen werden, erklärt sich für viele von selbst. Der Animationsfilm „Norm – König der Arktis“ versucht für die ganz kleinen Zuschauer verständlich zu bebildern, dass der Mensch nicht jeden Flecken der Erde bevölkern darf.
Die Geschichte beginnt mit Eisbär Norm, der lieber eine flotte Tanznummer aufs Eis legt, anstatt sich seine Nahrung zu fangen. Auch wenn dies die Touristen in der Arktis etwas irritiert, vergnügt sich Norm lieben mit den Lemmingen und pfeift darauf, seine wahre Natur zur Schau zu stellen. Aber wirklich besonders ist Norm, weil er wie sein Großvater die Fähigkeit besitzt, mit Menschen zu sprechen. Und diese Fähigkeit erweist sich als hilfreich, als der finstere Mr. Greene einen Wohnkomplex samt Shopping Mal in der Arktis errichten will. Um dies zu verhindern, machen sich Norm und seine drei Lemminge auf den Weg nach New York, wo sie den Geschäftsmann von seinem Vorhaben abbringen wollen. Fälschlicherweise wird Norm für einen Schauspieler in Bärenkostüm gehalten. Doch gerade dies gewährt ihn Einblicke in das Geschäftsleben, die er nie für möglich gehalten hätte.
„Norm – Der König der Arktis“ ist weder optisch, noch dramaturgisch mit den Werken von Pixar, Disney oder Illumination vergleichbar. Das Drehbuch aus der Feder von Daniel Altiere, Steven Altiere und Malcolm T. Goldman wirkt sehr konstruiert und ist bisweilen etwas undurchsichtig. Vom tanzenden Eisbär in der Arktis schlägt das Autorentrio einen Bogen hin zur skrupellosen Geschäftswelt von New York. Der Sprung ist sehr gewagt und zerreißt sogar die Handlung. Auch die zahlreichen Nebenhandlungsstränge werden lediglich angerissen und nicht bis zum Ende ausgeführt. So trifft man auf eine Geschäftsfrau, die die Interessen ihrer Firma vertritt, während ihre kleine Tochter sich für den Erhalt der Natur einsetzt. Und auch Norms familiäre Probleme werden angedeutet, ohne vollends ausgeführt zu werden. Die Macher versuchen, die Geschichte mit Humor aufzuwerten, was leider nicht immer gelingt, da die Wortwitze zumindest für die erwachsenen Zuschauer zu platt ausfallen.
Den Kindern dürften zumindest die aberwitzigen Tierchen gefallen, deren Look etwas eigenwillig erscheint.
Bild:
Die Animationen sind scharf und farbenfroh koloriert. Fellhaare, kantige Eisschollen, glitzernde Kristalle und eigenwillige Wohngebäude sind scharf in Szene gesetzt, auch wenn der Look etwas billig wirkt. Wenn sich Eisbär Norm in das eiskalte Wasser stürzt, darf man sich dennoch über schöne Bilder freuen.
Ton:
Der Hintergrund fällt etwas ruhig aus. Wo sollten auch in der Arktis Geräuschquellen herkommen. Aber selbst im Großstadtdschungel gibt es bis auch ein paar kleine Effekte am Rande, wenig was man erwähnen könnte. Die Dialoge sind erfreulicherweise gut verständlich und auch der Score ist mitunter präsent.
Extras:
Bis auf den Trailer ist auf der Blu-ray kein Bonusmaterial enthalten, was sehr schade ist. Gerade bei Animationsfilmen lohnt sich immer ein Blick in die Entstehung.
Blu-ray Wertung
6/10
Film - 6/10
9/10
Bild - 9/10
7/10
Ton - 7/10
1/10
Extras - 1/10
6/10
Kurzfassung
„Norm – König der Arktis“ ist ein farbenfroher Animationsfilm für die ganz Kleinen, der mit putzigen Tierchen auf die Missstände in der Arktis hinweist, ohne den moralischen Zeigefinger allzu offensichtlich in die Höhe zu strecken.
Fazit:
„Norm – der König der Arktis“ ist ein kurzweiliger Animationsspaß für Kinder, die sich über den lustigen Eisbären und seine Freunde amüsieren können. Für Erwachsene fällt der Film hingegen wenig amüsant aus, zumal man von den großen Verleihen optisch und dramaturgisch sehr verwöhnt ist.
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