Ant-Man and the Wasp: Quantumania – Absolute Enttäuschungen für Marvelfans

Paul Rudd as Scott Lang/Ant-Man, Kathryn Newton as Cassandra "Cassie" Lang, Evangeline Lilly as Hope Van Dyne/Wasp
(L-R): Paul Rudd as Scott Lang/Ant-Man, Kathryn Newton as Cassandra "Cassie" Lang, Evangeline Lilly as Hope Van Dyne/Wasp in Marvel Studios' ANT-MAN AND THE WASP: QUANTUMANIA. Photo courtesy of Marvel Studios. © 2022 MARVEL.

Die Kritik:

2023 startet das MCU endlich mit der fünften Phase ihres eigen kreierten Universums. Dabei sollen die zukünftigen Projekte sich nicht nur mehr mit dem Multiversum beschäftigen, sondern auch den neuen Bedrohungen für die nächsten Avengersfilme etablieren. Diese Anfangsaufgabe hat nun „Ant-Man and the Wasp: Quantumania“ auferlegt bekommen. Zeitgleich muss der Film dabei auch die Trilogie rund um den kleinsten Superhelden der Welt abschließen. Es lastet daher eine große Verantwortung auf dem neusten Marvelstreifen. Doch ob es diesem gelingt, diese Erwartungen auch zu erfüllen, erfahrt ihr nun in meiner Kritik.

Nach den Entdeckungen aus den vergangenen Abenteuern, haben es sich die Helden rund um Scott Lang (Paul Rudd) jetzt zur Aufgabe gemacht, das Quantumrealm weiter zu erforschen. Unterstützt werden diese dabei besonders durch Scott’s Tochter Cassie (Kathryn Newton) und Wasp (Evangeline Lilly). Durch einen Unfall öffnen diese jedoch nichtsahnend ein Portal, welches die Truppe in das Quatumrealm hineinzieht. Es ist nun Scott’s Aufgabe, wieder einen sicheren Rückweg aus den mikroskopisch kleinen Welten zu finden.

Kathryn Newton as Cassandra "Cassie" Lang, Jonathan Majors as Kang The Conqueror, and Paul Rudd as Scott Lang/Ant-Man
(L-R): Kathryn Newton as Cassandra „Cassie“ Lang, Jonathan Majors as Kang The Conqueror, and Paul Rudd as Scott Lang/Ant-Man in Marvel Studios‘ ANT-MAN AND THE WASP: QUANTUMANIA. Photo courtesy of Marvel Studios. © 2023 MARVEL.

Meine Erwartungen haben sich vor der Kinovorstellung bezüglich des Filmes deutlich zurückgehalten. Besonders die letzten Projekte des MCU’s empfand ich allesamt als ziemlich unterdurchschnittlich. Mein einziger Hoffnungsträger war jedoch die Titelperson selbst, denn Ant-Man hat mir bis jetzt eigentlich in jedem Projekt sehr gut gefallen. Die Betonung liegt dabei jedoch auf dem „bis jetzt“,denn „Ant-Man and the Wasp: Quantumania“ ist für mich so etwas wie der absolute Tiefpunkt der Marvelfilme.

Die Grundidee ist dabei auf dem Papier sogar wirklich spannend, denn mit der heutigen Computertechnologie bieten die Quantumwelten viele potentielle innovative Ideen, die wir so noch nie zuvor gesehen haben. Doch leider ist die Technik selbst der größte Faktor, welcher den Film so dermaßen zurückhält. Denn visuell ist das „Leinwandspektakel“ leider in erster Linie eine einzige Zumutung. Denn die prominenteste Besetzung des Filmes ist wider Erwarten nicht Paul Rudd, sondern der allgegenwärtige Greenscreen, welcher in jeder Einstellung zu sehen ist. Es wäre jedoch zu leicht, dieses Versagen einzig und alleine den visuellen Effektschmieden in die Schuhe zu schieben, denn „Ant-Man and the Wasp: Quantumania“ ist ein Paradebeispiel dafür, was passiert, wenn die verschiedensten Abteilungen einer Filmproduktion nicht miteinander kooperieren. Alleine die Lichtsetzung wirft einen so gut wie in jeder Einstellungen aus dem Film, da wirklich nichts im Bild auf eine harmonische Welt hindeutet. Die Kamera wirkt dabei auch so austauschbar wie nie zuvor und man fragt sich in manchen Momenten wirklich, ob nicht eventuell eine künstliche Intelligenz das ganze hier zusammengewürfelt hat. Doch leider hören die Probleme auf der visuellen Ebene nicht auf, denn auch das Drehbuch des Filmes ist eine einzige Zumutung gegenüber dem Zuschauer.

Evangeline Lilly as Hope van Dyne/Wasp
Evangeline Lilly as Hope van Dyne/Wasp in Marvel Studios‘ ANT-MAN AND THE WASP: QUANTUMANIA. Photo courtesy of Marvel Studios. © 2023 MARVEL.

Die Geschichte wirkt dabei leider komplett an den Haaren herbeigezogen. Dies wäre in erster Linie nicht so ein riesengroßes Problem, da schon viele Marvel Produktionen dieses Schicksal erlitten hatten und trotzdem durch einen unterhaltsamen Film überzeugen konnten. Doch leider funktionieren hier selbst die Charaktere nicht, welche sonst eigentlich immer ein Erfolgsgarant waren. Ein Großteil dieser hat nämlich seit dem ersten Ant-Man Abenteuer keine Veränderung durchgemacht und bleibt daher nur eine leblose Schablone ohne jegliche Tiefe. Besonders der von Michael Douglas verkörperte Hank Pym wirkt dabei so belanglos und irrelevant wie noch nie zuvor. Dies ist natürlich besonders schade, wenn einem als Zuschauer bewusst ist, welches Potential diese Darsteller in sich tragen. Auch Paul Rudd wird nochmals weniger Charaktertiefe als in den vorherigen Abenteuern geboten. Seine Charaktermotivation sollte in der Theorie darin bestehen, seine Beziehung zu seiner Tochter Cassie wieder aufzubauen. Doch leider kommt dieser Aspekt viel zu kurz und eine spannende Fallhöhe fehlt komplett. Dramaturgisch erinnert das ganze daher eher an einen Sonntagmorgen Cartoon statt an einen Blockbuster. Ein einziger Lichtblick bleibt hingegen der von Jonathan Major’s verkörperte Kang der Eroberer. Auch dieser leidet leider sichtlich an dem sehr schwachen Drehbuch, doch Major schafft es dennoch, diesem neuen Schurken genug Tiefe zu vermitteln, damit wir mit diesem mitfiebern. Eine gewisse Neugierde an die zukünftigen Avengersfilme kann damit schonmal erzeugt werden. Jedoch kann auch der beste Schurke einen nicht über ein sonst so extrem enttäuschenden Werk hinweg sehen lassen.

Filmwertung
2/10

Kurzfassung

„Ant-Man and the Wasp: Quantumania“ ist leider eine absolute Enttäuschungen für Marvelfans, da leider keine Ebene des Filmemachens hier nur ansatzweise funktioniert.

Fazit:

„Ant-Man and the Wasp: Quantumania“ ist leider wirklich auf fast jeder Ebene eine einzige Enttäuschung. Wirklich nichts macht hier Spaß und die komplette Laufzeit freut man sich nur auf hoffentlich bald aufkommenden Abspann. So wenige Emotionen hatte ich wirklich in noch keinem Marvelprojekt zuvor verspürt. Auch der gelungene Schurke wertet hier den so unfassbar schlechten Rest für mich leider nicht auf. Ich kann den Film daher wirklich keinem empfehlen und dank der unwürdigen Effekte erst recht nicht im Kino. Ich bin daher gespannt, aber nicht gerade zuversichtlich, wie Marvel aus diesem Tiefpunkt wieder herauskommen möchte.


von Phillip Schwellenbach

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. (Kommentar wird erst geprüft)


*