Sing – Die Show Deines Lebens: Filmkritik

Sing - die Show Deines Lebens: Auf der Bühne
Sing - die Show Deines Lebens: Auf der Bühne © Universal Studios

Die Kritik:

Illumination hat in den letzten Jahren immer wieder gezeigt, dass sie zwar Filme machen die Spaß bereiten und wo man mit einem bestimmten Humor viel lachen kann, doch auch dass sie dramatische und tiefere Momente nicht so gut hinbekommen. Es gelingt ihnen nicht, Emotionen so auf- und ihre Figuren so auszubauen, wie es Disney, PIXAR und DreamWorks immer wieder zeigen. Sie sind echt Spaßmaschinen, aber haben nichts, was lange nachhallt. Wenn man das erwartet, kommt man immer wieder auf seine Kosten. Mehr durfte es nie sein um nicht enttäuscht zu werden. Im Jahre 2016 kam dann aber ein Film heraus, der mehr zu sein schien. Ein Film wo man erstmals nicht nur Spaß mit den Figuren hatte, sondern wo man diese tatsächlich auch verstehen und nachvollziehen konnte. Er hatte alles, was man beim Studio all die Jahre vermisst hat und was es auch danach nicht mehr wieder geschafft hat zu erreichen.

Sing - die Show Deines Lebens: Filmplakat
Sing – die Show Deines Lebens: Filmplakat © Universal Studios

Doch der eine Film konnte mehr und genau dieser bekommt nun eine Fortsetzung spendiert und zum Glück hat sie die gleiche Stärke. Im Kern geht es in diesem Film um Buster Moon. Er hat es geschafft, er ist in seiner Stadt sehr beliebt, geht mit ein paar Figuren aus dem Vorgänger jeden Abend auf die Bühne und jede Vorstellung ist ausverkauft. Er könnte nicht glücklicher sein, durch Gründe kommt es aber dazu, dass er und die Anderen in einer Castingshow landen. Dort hätten sie eigentlich keine Chance, bis Gunter eine Notlüge rausrutscht. Er sagt, Clay Calloway würde sie kennen und mit ihnen auftreten. Natürlich komplett gelogen, aber es hilft. Sie kommen weiter, nur müssen sie es nun schaffen ihr Wort zu halten, sonst hätte das böse Folgen. Clay hingegen hat die Bühne schon lange aufgegeben, hat kein Interesse wieder auf sie zu gehen und für Buster erst recht nicht. Wird es ihm dennoch gelungen den mürrischen Rentner umzustimmen?

 Die erste Stärke dieses Films ist der besagte Tiefgang. Er hat genauso wie sein Vorgänger gemerkt, dass es wichtig ist, seine Figuren auszubauen und bleibt auf genau der gleichen Stufe. Man kann hier nicht sonderlich viel lachen, doch er berührt und man bekommt nicht genug von den Figuren. Wirklich alle sind sympathisch, nachvollziehbar und gut inszeniert. Nicht eine Figur vom Hauptcast fällt negativ auf. Sie sind nun auch eine festere Einheit als noch im Vorgänger und auch die Sprecher wirkten so, als hätten sie sich viel besser auf die Anderen abgestimmt. Nur der Antagonist des Films, wobei er nicht wirklich böse ist, ist zu eindimensional gedacht und ist einfach nur respektlos, um respektlos zu sein. Es gibt für ihn aber keine große Hintergrundgeschichte und die Entscheidung von Clay hätte man sich zwar denken können, es frustriert aber, dass einer der letzte Trailer das nur zu deutlich gezeigt und das Ende vorab verraten hat.

Sing - Die Show deines Lebens - Szenenbild
Sing – die Show Deines Lebens: Schwein Gunter (Nick Kroll), koala Buster Moon (Matthew McConaughey) und Stachelschwein Ash (Scarlett Johansson) © 2021 Universal Studios

Es gibt wunderbare Lieder, die zwar bekannt sind, die aber von den Synchronsprechern selbst gesungen und aufgewertet werden. Auch werden sie nicht ins Deutsche übersetzt, sondern bleiben auch in der deutschen Fassung im Original. Das ist zwar für die Kinder nicht komplett verständlich, doch die bessere Entscheidung. Denn besonders Scarlett Johansson und Taron Egerton haben so tolle Stimmen, dass man sie nicht missen möchte. Es gibt in diesem Film aber eine klare Abänderung. Daniel Hartwich wurde als Buster Moon durch Bastian Pastewka ersetzt. Zunächst eine Umgewöhnung, doch Pastewka hat eine so tolle Stimme, dass man es dem Film nicht böse nimmt.

Ehrlich gesagt, hätte es diese Geschichte so zwar nicht gebraucht. Sie gibt dem Zuschauer nicht viel mehr als das, was er sowieso schon kannte und der erste Teil hätte auch wunderbar für sich alleine stehen bleiben können. Ebenso hat man hier am Anfang ein so enormes Tempo, dass man erst einmal klarkommen muss. Der Film fühlt sich zunächst viel gehetzter an als sein Vorgänger und mehr, als er es unbedingt gebraucht hätte. Doch diese beiden Schwächen kann man ihm sehr leicht verzeihen. Dafür hat er nämlich genug Positives zu bieten. Wie in jeder anderen Fortsetzung auch, möchte man nämlich auch hier mal wieder alles größer, epischer und besser machen und es gelingt vollkommen.

Filmwertung
8/10

Kurzfassung

Versprüht jede Menge Energie, Charme und gute Laune.

Fazit:

Es ist eine typische Fortsetzung, auf die man gut hätte verzichten können. Die Geschichte des Vorgängers hätte das hier nicht benötigt und man muss sich zunächst an das Tempo ernsthaft gewöhnen, dennoch versprüht dieser Film so viel Energie, Charme und gute Laune, dass man die ganze Zeit strahlen kann. Er toppt seinen Vorgänger in allen möglichen Punkten und lohnt sich definitiv anzuschauen. Nun hätte ich nichts gegen einen dritten Teil einzuwenden und der ist bestimmt nur noch eine Frage von Zeit, nicht von Möglichkeit.


von Peter Brauer

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