Fast & Furious 10: Der schlechteste Teil der Reihe

Fast & Furious 10 - Rennen
Fast & Furious 10 - Rennen © Universal Pictures

Die Kritik:

Auszüge eines inneren Monologs:

„Hm, das fängt nicht mal schlecht an. Ah, Moment – ja jetzt wird’s kacke.“

„Ui, Vin Diesel bekommt ja so gar keine Emotionen mehr in sein Gesicht. Wieso ist der so ausgelaugt? Fast & Furious ist doch sein Baby.“

„He, da ist ja Figur XY aus Fast & Furious 245! Was war mit der eigentlich gleich wieder los?“

„Oh, jetzt hatten sie ja seit fast 4 Sekunden keine schlechte Actionszene mehr. Puh, zum Glück kommt da wieder eine. Hab fast angefangen über den Plot nachzudenken. Nochmal Glück gehabt!“

„Ich bin innerlich tot. Wie lange soll denn das noch so weitergehen? Na ja, vielleicht können ein paar Jahre Therapie das ja wieder richten.“

„Wieso bekomm ich plötzlich Flashbacks an eine Zeit, in der meine Kumpels und ich noch mit Matchboxautos gespielt und die planlos aneinander gehaut haben? Muss wohl Zufall sein.“

„Wieso zum F**k hat Momoa auf einmal in derselben Szene einen vollkommen anderen Bart? Und wieso ist das scheinbar keinem aufgefallen?? Und wieso macht mich das so wütend???“

„Echt jetzt? So hört der jetzt auf? Einfach so?“

„Wow!!! Kann ja echt gar nicht erwarten, was ihnen für das episches Finale da noch alles so einfällt … Vielleicht fällt ihnen dann ja sogar mal was ein.“

Ja, okay, jetzt wird’s dann doch anstrengend. Aber das trifft auch so wundervoll auf diese Filmreihe zu. Zwischendrin, so bei Teilen 5 bis 7, war ich da echt mal dabei. Aber seit Paul Walkers Tod steht Dominic Toretto nun alleine und vollkommen überfordert da, bzw. ja eigentlich Vin Diesel, der hier wirklich so vollkommen ohne einer Spur Charisma agiert und dabei noch verlorener wirkt als meine Mitbewohner bei Mario Kart (also sehr). Die anderen Protagonisten hauen sich dabei wie gewohnt mittelmäßige Sprüche um die Ohren, die inzwischen für mich schmerzlich ihren Reiz verloren haben. Generell sind alle Dialoge wirklich grauenhaft leer. Jeder Kalender wäre sich für diese Sprüche zu schade…

Fast & Furious 10 - es gibt wieder jede Menge (absurder) Action
Fast & Furious 10 – es gibt wieder jede Menge (absurder) Action © Universal Pictures

Am charismatischsten ist dabei dann noch Jason Momoa, dessen Bösewicht Dante nur so vor Spielfreude strotzt, irgendwann aber zwangsläufig ebenso zu nerven beginnt wie seine Gegenspieler. Ansonsten ist Fast & Furious 10 vor allem damit beschäftigt seine „Geschichte“ mit so vielen Charakteren aus der eigenen Historie vollzusch***en, ohne dabei zu bemerken, dass dann einfach keine Geschichte mehr übrigbleibt. All die kleinen Nebenhandlungen, die dabei aufgemacht werden, verlaufen dadurch schon beinahe zwangsweise ins Nichts. Die Folge ist ein 140-minütiger narrativer Stillstand.

Ab und zu kann ich dabei immerhin noch eine gewisse Liebe für die eigenen Figuren, ihre Geschichten und der Filmreihe an sich spüren (gerade anfangs noch), all das verliert sich allerdings irgendwann in dem üblichen Getöse aus schlecht geschnittener Action, miesen Effekten und einem Soundtrack, der scheinbar einfach nicht mal die Schnauze halten kann. Einige Autoverfolgungsjagden sind dabei noch das Highlight, ziehen sich aber immer endlos in die Länge, da sie in sich nie dynamisch und abwechslungsreich choreographiert sind.

Dabei ergibt all das natürlich wieder einmal so gar keinen Sinn. Also wirklich GAR KEINEN!!! Hier werden beinahe schon neue Maßstäbe gesetzt, was schlecht konstruierte Geschichten, fehlende Charaktertiefe und faule Drehbücher angeht. Fast & Furious 10 will euch deshalb permanent auf audiovisueller Ebene dermaßen attackieren, dass ihr gar keine Zeit habt darüber nachzudenken, wie dumm das alles ist – und ist dabei dann ähnlich charmant wie ein Schlag ins Gesicht.

Filmwertung
3/10

Kurzfassung

Scheitert auf ganzer Ebene.

Fazit:

Fast & Furious 10 scheitert dann tatsächlich auf jeder Ebene. Die Geschichte ist kaum als eine solche zu bezeichnen, die Figuren funktionieren so gar nicht mehr und selbst die Action kann nicht mitreißen. Das Franchise ist inzwischen zu seinem eigenen Meme geworden.


von Sebastian Stegbauer

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