Serienkritik Wallander (Staffel 2)

Die Kritik:

Im November 2020 startete die deutsche DVD-Veröffentlichung der Wallander-Verfilmungen mit Kenneth Branagh. Im Abstand von nur wenigen Monaten wird es die abgedrehte britische Serie um den schwedischen Kommissar Kurt Wallander nun komplett ins Heimkino schaffen. Staffel 2 besitzt wieder drei Folgen a rund 90 Minuten und lauten Mörder ohne Gesicht, Der Mann, der lächelte und Die fünfte Frau. Die DVD kam am 22.01.2021 raus und wir möchten sie hier besprechen. Kann die Qualität der Auftaktreihe aufrecht gehalten werden?

Folge 1

Nach dem dramatischen Ende der ersten Staffel kriegt es der gebeutelte Kommissar (Kenneth Branagh) gleich wieder mit einem heftigen Fall zu tun. Er wird zu einem Bauernhof gerufen, auf dem ein altes Ehepaar angegriffen wurde. Die sterbende Frau kann Wallander nicht mehr retten, während er gleichzeitig noch versucht, irgendwelche Informationen über den Überfall einzuholen. In dem mitreißenden Fall geht es schließlich um Asylanten und Ausländer womit der Stoff nach wie vor hochaktuell ist und die Krimi-Folge damit seiner Zeit ziemlich voraus war. Und wie so häufig spielt Wallanders privates Umfeld mit rein in den Fall, denn seine Tochter hat einen ausländischen neuen Freund. Das Ende ist hochdramatisch!

Folge 2

Der zweite Fall lautet „Der Mann, der lächelte“. Wallander steckt in einer schweren Krise, die aus den letzten Ermittlungen resultierte. Da besucht ihn sein alter Freund Sten Torstensson. Dessen Vater soll ermordet worden sein, obwohl es auf dem ersten Blick nicht so aussieht. Der Fall bekommt eine spektakuläre Wendung, als Wallander auf eine seltsame Fabrik aufmerksam wird. Der Kommissar muss herausfinden, was in den mysteriösen Kühlboxen transportiert wird. Wieder bekommen wir hier das tiefe Seelenleben der Hauptfigur hautnah mit. Der Fall ist emotional und behandelt abermals ein wichtiges Thema.

Folge 3

Im dritten und letzten Teil wird ein Renter und Ornitologe  bestialisch ermordet. Ein ähnliches Schicksal ereilt einen Blumenhändler und auch ein dritter Mord lässt nicht lange auf sich warten. Ein Serienmörder? Doch mit welchem Motiv? Die Ermittler um Wallander tappen lange im Dunkeln, während der Hauptkommissar einmal mehr sein eigenes Ding macht. Persönlich muss er dabei wieder einen harten Schicksalsschlag verkraften, wobei wir erstmals seine Ex-Frau zu Gesicht bekommen. Harter Tobak, sowohl aus dramatischer Sicht als auch der Darstellung der Mordopfer, die die FSK 16 der DVD rechtfertigen.

Bild:

Das Bild der DVD kann in den allermeisten Momenten bestechen. Das HD-Bild bringt Branaghs Mimik in guter Qualität auf den Bildschirm. Der TV wird dabei  im Seitenverhältnis 16:9 voll ausgefüllt. Es sind dann gewohntermaßen die dunkleren Szenen, die der DVD etwas zu schaffen machen.

Ton:

Der Ton ist grundsolide und völlig ausreichend für die Krimi-Reihe, die mit wenig Action auskommt. Die tolle Titelmelodie und der Soundtrack sind schönerweise gleich geblieben. Die Synchronisation gefällt ebenso.

Extras:

Digitale Extras fehlen wieder bis auf einige Trailer-Empfehlungen. Schön an der DVD-Softbox ist das fortgeführte Cover-Artwork, das auch in Staffel 3&4 weitergeht.

Fazit:

Die zweite Staffel führt Branaghs Wallander als zutiefst menschlichen Ermittler fort, dessen persönliche Schicksale die Midlife-Crisis bestimmen. Schauspielerisch ist das abermals ganz große Klasse und auch die drei Fälle sind spannend, aktuell und zumeist glaubwürdig.