IL Cacciatore – The Hunter: Die Serie in der Review

Szene aus IL Cacciatore - The Hunter
Szene aus IL Cacciatore - The Hunter © Eye See Movies

Die Kritik:

IL Cacciatore - The Hunter - Staffel 2 Blu-ray
IL Cacciatore – The Hunter – Staffel 2 Blu-ray © Eye See Movies

In Italien herrscht ein fürchterlich Mafiakrieg. Nachdem zwei Untersuchungsrichter im Jahr 1992 durch Bombenanschläge verstorben sind, erschüttert das die italienische Justiz. Der Täter wird zwar gefasst, doch das mafiöse Konstrukt existiert weiter. Saverio Barone (Francesco Montanari) ist nun der neue Staatsanwalt in Termini Imerese. Seine Aufgabe ist es, Leoluca Bagarella (David Coco) zu schnappen, welcher für die Anschläge seines Schwagers nachgerückt ist.

„Il Cacciatore: The Hunter“ ist eine italienische Serie, welche auf dem autobigraphischen Roman „Cacciatore di mafiosi. Le indagini, i pedinamenti, gli arresti di un magistrato in prima linea” basiert. Im Roman erzählt der Richter Alfonso Sabella von seinem wohl spektakulärsten Fall, in der Serie ist die Hauptfigur sein Alter Ego, der Staatsanwalt Saverio Barone.

Staffel 1 startet direkt mit einer interessanten Ausgangslage: Der Protagonist und der Antagonist haben beide neue Positionen. Beide sind aber schon länger im Geschäft, sodass die einiges an Erfahrung mitbringen. Saverio war vorher eigentlich Journalist und wollte mit seiner Lebensgefährtin Giada (Miriam Dalmazio) nach Rom ziehen. Seine neue Aufgabe verlangt vieles von ihm, vor allem aber Geduld. Eigentlich scheint die Beweislage gegen Bagarella erdrückend, doch er hat den Sohn des Kronzeugen entführt, um ihn zum Schweigen zu bringen. Saverio muss sich also einen anderen Plan einfallen lassen, um den Mafiakrieg zu beenden.

Szene aus IL Cacciatore - The Hunter
Szene aus IL Cacciatore – The Hunter © Eye See Movies

Die erste Staffel erinnert fast schon an einen Fall von Sherlock Holmes. Mit Saverio gibt es einen Protagonisten, der nicht nur intelligent ist, sondern auch eine unheimlich charismatische Art hat. Es ist sehr spannend zu beobachten, wie er langsam die Mafiastruktur auflösen möchte, in dem er sich von unten hocharbeitet. Dabei läuft natürlich nicht immer alles glatt, sodass er oftmals Rückschritte erleiden muss. Tendenziell passt aber alles. Es gibt einen kontinuierlichen Spannungsaufbau, viele Nebengeschichten, wobei einige emotional werden und generell wurde das schon oft gesehene Setting innovativ erweitert.

Leider merkt man relativ schnell, worauf die Staffel hinausläuft. Es bleibt zwar bis zum Ende spannend, riesige Wendungen darf man allerdings nicht erwarten. Ein ganz großer Kritikpunkt ist jedoch die Exposition. Es werden direkt am Anfang viel zu viele Figuren eingeführt. Die „Guten“ werden sehr oft gezeigt, sodass man die eigentlich nicht vergessen kann, bei den Antagonisten setzt man allerdings auf Schrifteinblendungen. Das reicht leider nicht, vor allem wenn manche der gezeigten Figuren erst viel später ihren richtigen Auftritt haben.

Szene aus IL Cacciatore - The Hunter
Szene aus IL Cacciatore – The Hunter © Eye See Movies

Die zweite Staffel geht inhaltlich nahezu nahtlos weiter, spielt aber drei Jahre später. Das Staffelfinale der ersten Staffel war so offen, dass es logisch war, die Geschichte fortzusetzen. Es gab aber jetzt keine großartigen Wendungen, die die zukünftige Handlung besonders spannend machen, die Geschichte funktioniert allerdings trotzdem. Die Exposition fällt diesmal viel besser aus, da die meisten Figuren schon bekannt sind.

Man hat aber doch irgendwie das Gefühl, dass eine Ausstreckung der Geschichte jetzt nicht so unglaublich nötig gewesen wäre. Die zweite Staffel hat schon vier Folgen weniger, dreht sich aber im Mittelteil nur im Kreis. Der Plot wird gar nicht mehr bearbeitet, sondern es wird ein starker Fokus auf die nebensächlichen Handlungsstränge gelegt. Diese waren in der ersten Staffel noch interessant, jetzt fühlen sie sich sehr auserzählt an. Es kommen auch kaum weitere spannende Figuren hinzu, sodass sich alles sehr stark wie Staffel 1 anfühlt, nur in abgespeckter.

Bild:

Die Bildqualität ist wirklich hochwertig. Durch die Farbwahl fühlt sich Italien stets realistisch und warm an, sodass ziemlich schnell eine spannende Atmosphäre entsteht. Generell sind beide Staffeln recht brutal, die Kamera hält stets drauf und die Effekte sehen sehr gut aus.

Ton:

Bei dem Ton gibt es überhaupt nichts auszusetzen. Meistens ist der Soundtrack zwar ein bisschen zu drüber, sonst ist die tonale Ebene sehr stimmig.

Extras:

Die Extras bestehen bei beiden Staffeln jeweils aus Making-ofs, Behind the Scenes-Aufnahmen und Trailern. Außerdem gibt es bei jeder Staffel ein kleines Booklet mit Hintergrundinformationen zu der Crew, dem Cast, den Charakteren und den Folgen.

Blu-ray Wertung
  • 7/10
    Serie - 7/10
  • 9/10
    Bild - 9/10
  • 9/10
    Ton - 9/10
  • 8/10
    Extras - 8/10
7.5/10

Kurzfassung

Interessante Geschichte rund um die Anti-Mafia in Italien.

Fazit:

Nachdem die Exposition abgeschlossen ist, entwickelt sich in den ersten beiden Staffel von „Il Cacciatore: The Hunter“ die Geschichte rund um die Anti-Mafia in Italien in eine sehr interessante Richtung, welche an einen Fall von Sherlock Holmes erinnert. In der zweiten Staffel kommt dann allerdings der Durchhänger, was der Spannung der Gesamtgeschichte ein wenig schadet. Ob noch eine dritte Staffel kommt, bliebt abzuwarten, da die Geschichte nun langsam wirklich auserzählt ist.


von René Fischell

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