Blu-ray Kritik zum Psychothriller The Postcard Killings

Jeffrey Dean Morgan in The Postcard Killings
Jeffrey Dean Morgan in The Postcard Killings © Eurovideo

Die Kritik:

The Postcard Killings - Blu-ray
The Postcard Killings – Blu-ray © Eurovideo

In „The Postcard Killings“ geht es um den ehemaligen amerikanischen Polizisten Jacob Kanon, dessen Tochter und Schwiegersohn auf ihrer Hochzeitsreise ermordet in einem Londoner Hotelzimmer aufgefunden werden. Diese sind drapiert wie ein Gemälde und Körperteile fehlen spurlos. Ein Journalist hatte bereits vorher eine Postkarte zugespielt bekommen, auf der der Mord angekündigt wird, diese jedoch nicht für ernst genommen. Kanon erkennt ein europaübergreifendes Muster und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln, was den ortsansässigen Behörden nicht gerade gefällt. Kanons Trauerbewältigung ist die Suche nach dem Täter, die Aufklärung des rätselhaften Mordes und vielleicht auch Vergeltung.

Warum man sich diesen Film aussucht, um ihn zu schauen? Ganz klar: Jeffrey Dean Morgan. Der amerikanische Schauspieler ist vor allem aus der Serienwelt bekannt. Er spielt in „Grey‘s Anatomy“, „Supernatural“ und nicht zuletzt auch in „The Walking Dead“ mit. Gerade durch letzteres wurde er und seine Figur Negan schnell ein Teil der aktuellen Popkultur. Genau deswegen habe auch ich zu diesem Film gegriffen. Nun muss man gleich zu Beginn sagen „The Postcard Killings“ kann natürlich nicht mit vergleichbaren Filmen, wie „Zodiac“ oder „Sieben“ mithalten. Dennoch entwickelt die Geschichte rund um einen durchtriebenen Killer sich zu etwas Gutem. Die Handlungsorte sind spannend gewählt und beeinflussen aktiv den Fall. Leider wird der Hauptteil des Falls jedoch scheinbar gelöst, ohne gezeigt zu werden. Es ist weniger ermitteln als vielmehr „Diese Person passt ins Muster, sie ist der Täter“. Was aber während des Sehens nicht negativ auffällt und lediglich in der Retrospektive einen kleinen bitteren Nachgeschmack hinterlässt.

Naomi Battrick and Ruairi O'Connor in The Postcard Killings
Naomi Battrick and Ruairi O’Connor in The Postcard Killings © Eurovideo

Jeffrey Dean Morgan wird von Famke Janssen unterstützt, die seine Ex-Frau und die Mutter der Ermordeten spielt. Diese bekommt nicht wirklich viel Screentime und ist eine Art Gehilfin auf amerikanischen Boden. Die Wendung des Films, welche durch sie hervorgerufen wird, passt nicht wirklich zum Rest, sodass man sich die Frage stellt, wo das jetzt auf einmal herkomme. Doch Famke Janssen ist nicht wirklich die zweite Hauptdarstellerin. Diese ist eigentlich Cush Jumbo, die eine amerikanische Auslandsjournalistin in Schweden spielt. Diese hilft Kanon den Fall zu lösen, wobei sie jedoch keinerlei Tiefgang besitzt. Ihre Rolle ist platt und sind wir mal ehrlich nutzlos. Es fühlt sich so an als hätte man auf Biegen und Brechen versucht noch eine POC in den Film zu integrieren, war aber nicht bereit die Ex-Frau von einer Schauspielerin mit dunkler Hautfarbe verkörpern zu lassen. Das ist schade. Allgemein sind alle Charaktere außer Kanon ziemlich tiefenlos. Die Polizisten sämtlicher Länder dienen lediglich als eine Art Marionette für Morgans Charakter. Der Film ist ein guter Popcornthriller, aber eben auch nicht mehr. Es fühlt sich an als wäre das Genre Thriller zu einer Alltäglichkeit geworden, zu einem Blockbuster, welche früher eigentlich eher durch andere, weniger düstere Genres geprägt war. Der Schnitt war – nur am Rande erwähnte – absolut daneben. Teilweise waren die Szenen so zerschnitten, dass man fast nicht mehr mitkommt.

Joachim Król in The Postcard Killings
Joachim Król in The Postcard Killings © Eurovideo

Bild:

Die 1080p-Auflösung der Blu-ray geben dem Zuschauer Einblick in die wunderbaren Landschaften Europas. Von der eisigen Kälte Finnlands, bis hin zum regnerischen London.

Ton:

Der Film ist u.a. im englischen Original und in der deutschen Synchronisation verfügbar. Beide Versionen sind recht gut gelungen, wenn auch nicht sonderlich außergewöhnlich.

Extras:

Es sind nur die Trailer vorhanden.

Blu-ray Wertung
  • 7/10
    Film - 7/10
  • 7/10
    Bild - 7/10
  • 7/10
    Ton - 7/10
  • 1/10
    Extras - 1/10
6.5/10

Kurzfassung

Ein solider Popcornthriller, der an manchen Stellen nicht düster genug ist. Trotz einiger Macken, wie vor allem den Schnitt, dennoch unterhaltsam.

Fazit:

Zusammenfassend ist „The Postcard Killings“ kein schlechter Film. Im Gegenteil: Er ist unterhaltsam, macht Spaß beim Schauen, durch das gute Schauspiel Jeffrey Dean Morgans vergisst man völlig, dass man hier Negan auf dem Fernseher sieht und der Film ist düster, aber ohne zu düster zu sein, dass man Publikum vergrault. Es mag kein „The Game“ und auch kein „Sieben“ sein, aber es ist ein guter und abwechslungsreicher Film.


von Jan Welsch

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