Flash Gordon: Der Kultklassiker erstmal auf 4K Ultra HD

Flash Gordon Artwork
Flash Gordon Artwork © Studiocanal

Die Kritik:

Flash Gordon (4K Ultra HD) (Limited Steelbook Edition)
Flash Gordon (4K Ultra HD) (Limited Steelbook Edition) © Studiocanal

Zum 40-jährigen Jubiläum erscheint nun der Klassiker „Flash Gordon“ erstmals in 4K für das Heimkino. Dabei hat es der Film trotz eines mäßigen Einspielergebnis dennoch geschafft, einen Kult um sich herum aufzubauen. Doch ist dies mehr Schein als Sein oder kann der Film auch auf einer qualitativen Ebene überzeugen? Und lohnt sich ein Upgrade auf die UHD Scheibe? Dies erfahrt ihr nun in meiner Kritik.

Der weltberühmte Footballspieler Flash Gordon (Sam J. Jones) ist gerade mit der Reiseleiterin Dale Arden (Melody Arden) unterwegs, um einen wohlverdienten Urlaub zu nehmen. Jedoch werden beide plötzlich durch ein Wurmloch in eine andere Galaxie gezogen werden. Flash und Arden landen nun in dem Reich des Imperator Ming (Max von Sydow), welcher Furcht und Schrecken in seinen Welten verbreitet. Es liegt nun an Gordon, den Diktator zu stürzen und wieder Gerechtigkeit und Frieden in die Galaxie zu bringen.

Eines muss man „Flash Gordon“ lassen, der Film besitzt immer noch eines der besten Filmopenings aller Zeiten. Denn gleich zu Beginn ertönt der fulminante Soundtrack der Band Queen durch alle Soundboxen. Und dies ist wohl auch einer der Hauptgründe, weshalb der Film seinen heutigen Status besitzt. Denn die Band hat ihren eigenen Style wunderbar in den Soundtrack mit einfließen lassen. Auch besitzt der Anfang ein enormes Tempo, es werden schon in den ersten 5 Minuten alle wichtigen Charaktere vorgestellt. So bleibt einem unter anderem der Auftritt von Ming für längere Zeit im Gedächtnis. Und so vergehen die ersten 30 Minuten auch wie im Flug und fühlen sich wie eine bunte Mischung aus „Star Wars“ und „Indiana Jones“ an. Dies ist besonders ironisch, da „Star Wars“ Schöpfer George Lucas kein Geheimnis daraus macht, dass „Flash Gordon“ eine große Inspiration für seine Weltraum-Oper darstellte.

Sam J. Jones in Flash Gordon
Sam J. Jones in Flash Gordon © Studiocanal

Leider beginnt die Fassade ab dem zweiten Akt etwas zu bröckeln. So wandert Gordon dort von Ort zu Ort, ohne das eine Passage wirklich ikonisch oder bedeutungsvoll erscheint. Vergleicht man daher den Film mit dem ersten „Star Wars“, muss hier „Flash Gordon“ klar den kürzeren ziehen.

Aber ab dem großen Showdown am Ende zieht die Spannung wieder deutlich an. Der Film entfesselt nämlich ab dort erst sein richtiges Potential. So ist das Finale stilistisch wunderbar inszeniert und hebt sich stark von der Mitte ab. Was am Ende bleibt ist daher Storytechnisch ein solider Sci-Fi Film.

„Flash Gordon“ lebt größtenteils nicht durch seine Handlung, sondern durch seine Charaktere. Und diese tragen auch dazu bei, weshalb der Film so ikonisch ist. Denn Sam J. Jones spielt den fehlerlosen Helden mit einer ansteckenden Leidenschaft, welche es alleine schafft, die Aufmerksamkeit des Zuschauers zu tragen. Auf der anderen Seite befindet sich ein wunderbarer Max von Sydow, welcher einen selbstironischen Schurken spielt. Dies ist besonders erstaunlich, da Sydow zuvor mit Filmen wie „Der Exorzist“ eher durch ernstere Rollen bekannt wurde. Auch lobend zu erwähnen ist Timothy Dalton, welcher als Nebendarsteller Prince Barlin auftritt. Seine Chemie mit Jones stellt dabei ein Highlight da.r

Flash Gordon (Sam J. Jones) in Action
Flash Gordon (Sam J. Jones) in Action © Studiocanal

Auch der Ikonische Look von dem Film hat sicher zu dem nachtragenden Erfolg beigetragen, denn was hier visuell geboten wird, ist für die damalige Zeit echt erstaunlich. So überzeugen die großen bunten Sets mit einem großen Kontrast gegenüber den sterilen Sets der Genrevertreter zu dieser Zeit. Auch können viele Effekte immer noch überzeugen, da dadurch der einzigartige Charme erzeugt wird. „Flash Gordon“ ist daher kein Film welchen man aufgrund der Geschichte sieht, sondern wegen dem visuellen Erlebnis, welches man geboten bekommt.

Bild:

„Flash Gordon“ wurde seinerzeit auf 35mm gedreht. Der Film liegt daher wirklich in 4K vor und kein hochskalierter 2K up-scan. Überzeugen kann das Bild dabei besonders durch eine hohe Detailvielfalt. Am meisten fallen jedoch die vielen bunten Farben auf, welche noch kräftiger erscheinen. Das Seherlebnis wird daher noch intensiver. Das HDR und Dolby Vision geben dem Bild dabei nochmal mehr Tiefe und sorgen für ein noch dynamischeres Bild. Die 4K ist daher eine hervorragende Steigerung in Bezug auf das bildtechnische Erlebnis.

Ton:

Der Ton liegt für die deutsche Sprache leider nur Stereo vor. Der Sound wirkt daher deutlich nicht so brachial wie in der englischen Tonspur. Dies erkennt man stark, wenn man während der Musiksequenzen die Sprache wechselt. Auch fallen einem die deutschen Stimmen negativ auf, da diese allesamt mit Synchronsprechern aus „Star Wars“ besetzt sind. Im OV hingegen überzeugt der Ton auf ganzer Ebene. Der Ton ist daher nur für Fans der Originalsprache zu empfehlen.

Extras:

Auf dem Rezensionsexemplar befanden sich keine Extras. Die Wertung erfolgt aufgrund der Vorgabe von Studiocanal, wodurch sich diese Extras auf den Disks befinden:

Neue Dokumentation: „Lost in Space: Nic Roeg’s Flash Gordon“; Audiokommentare mit Regisseur Mike Hodges & Brian Blessed (Prinz Vultan); Behind the scenes; Fotogalerie; Storyboard Galerie; Originaltrailer; Interview mit Mike Hodges; Episode 24 der Zeichentrickserie Flash Gordon (1979-1982): Das Überlebensspiel / Kobolds schönste Stunde; Die schauspielerischen Anfänge von Sam Jones; Featurette: Flash Gordon Merchandise; Bob Lindenmayer über Deleted Scenes und Alternatives Ende; Featurettes: Greenroom zum 35-jährigen Jubiläum & Reunion zum 35-jährigen Jubiläum; Interview mit Poster-Artist Renato Casaro ; Anekdoten mit Brian Blessed ; Träumereien mit Melody Anderson; Der Soundtrack – mit Brian May & Howard Blake (Queen); Easter Eggs

Blu-ray Wertung
  • 8/10
    Film - 8/10
  • 9/10
    Bild - 9/10
  • 7/10
    Ton - 7/10
  • 8/10
    Extras - 8/10
8/10

Kurzfassung

Unterhaltsamer Klassiker, welcher mehr auf Style als auf Inhalt setzt. Für Fans aber definitiv einen Kauf wert.

Fazit:

„Flash Gordon“ ist ein unterhaltsamer und kurzweiliger Science Fiction Spaß, welcher einen in die Zeiten der 80er zurück entführt. Dies liegt besonders an dem visuellen und akustischen Erlebnis. Dies wird dabei durch die UHD nochmals verstärkt. Die UHD stellt daher das beste Sehvergnügen dar, um den Film nochmals zu erleben. Daher lohnt sich auch ein Upgrade für Fans, welche schon im Besitz des Filmes sind.


von Phillip Schwellenbach

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