Die Trolle sind wieder da: Trolls World Tour in der Blu-ray Kritik

Die Kritik:

Eigentlich sollte der Animationsfilm „Trolls World Tour“, produziert von Universal Pictures, in diesem Jahr wie gewöhnlich im Kino veröffentlicht werden. Doch aufgrund von Corona wurden Dutzende Filme verschoben, beispielsweise „Fast & Furious 9“, „The Eternals“, „Ghostbusters: Afterlife“ und „Godzilla vs. Kong“. Universal aber hat sich dafür entschieden, einige Filme sofort auf VOD zu releasen, ohne sich mit den Kinoketten zu besprechen. Zu den Filmen gehörte auch die Fortsetzung zu „Trolls“. Die AMC Theatres waren mehr als empört und haben angekündigt, von nun an keine Universal-Filme in ihren Kinos zu zeigen (Der Streit wurde erst vor einigen Tagen beigelegt). Und all das startete mit einem Animationsfilm, der nur durchschnittliche Unterhaltung bietet.

Ein Animationsfilm über die Trolls-Puppen? Als die News veröffentlicht wurde, dass Universal genau solch einen Film plant, war die Skepsis zunächst groß. Dass Spielzeuge als Inspiration für Animationsfilme hergenommen werden ist üblich in Hollywood, doch die Trolls-Puppen? Die Popularität dieser Figuren ist nicht mehr so hoch wie früher, umso überraschender die Entscheidung von Universal, einen Film mit den Puppen in den Hauptrollen zu produzieren. Doch der Plan ging auf: Bei einem Budget von 125 Millionen Dollar spielte der erste Film weltweit 346 Millionen Dollar ein, genug für Universal, eine Fortsetzung zu entwickeln.

„Trolls World Tour“ ist leider nicht so stark wie sein Vorgänger. Die Idee, dass jedes der sechs Königreiche einer anderen Musikrichtung verfallen ist, ist zwar originell, doch die Auswahl der Musiker hätte kreativer sein können. Beethovens fünfte Symphonie für Klassik und Cyndi Laupers Girls „Just Wanna Have Fun“ für Pop sind jetzt nicht sonderlich inspiriert. Des Weiteren hat der Film ein noch viel größeres Problem: Er besitzt keine kohärente Geschichte. Vielmehr wirkt es so, als ob man eine Jukebox vor sich hat, die willkürlich Lieder aus verschiedenen Genres spielen lässt. Was zunächst Spaß macht, wird nach und nach ziemlich anstrengend und eintönig. Anzurechnen ist dem Film aber eines: Die tollen Aufnahmen. Die Effekte sind grandios und teilweise fühlt man sich wie in einem LSD-Trip. Die Verantwortlichen lassen die Sau raus und das Endresultat ist ein visueller Rausch voller bunter Farben. Die eigentliche Aussage des Films, dass Vielfalt die Schönheit der Welt ausmacht, ist aber klasse, hätte man aber besser im Film darstellen können.

Bild:

Eins muss man der Blu-ray lassen, die Farbenpracht des Films kommt perfekt rüber. Kräftige Farben werden unterstützt durch perfekten Kontrast und einen hervorragenden Schärfegrad.

Ton:

Der Ton ist fantastisch und hat keine Mängel.

Extras:

Neben einem Filmkommentar mit Regisseur Walt Dohrn, Produzentin Gina Shay und Co-Regisseur David P. Smith gibt es noch jede Menge Features, die gut gemacht sind.

Fazit:

Insgesamt ist „Trolls World Tour“ nicht so stark wie sein Vorgänger, kann aber visuell überzeugen.