Vagrant Queen – Staffel 1: Die Space Western-Serie in der Kritik

Vagrant Queen: Adriyan Rae spielt Elida
Vagrant Queen: Adriyan Rae spielt Elida © Eye See Movies

Die Kritik:

Vagrant Queen - Staffel 1 - Blu-ray
Vagrant Queen – Staffel 1 – Blu-ray © Eye See Movies

Die ehemalige Königin Elida (Adriyan Rae) versteckte sich nach dem Tod ihrer Mutter komplett von der galaktischen Regierung. Als diese ihr aber wieder auf der Spur ist, plant sie einen Gegenangriff. Zusammen mit ihrem alten Freund Isaac (Tim Rozon) und der Mechanikerin Amae Rali (Alex McGregor) will sie Rache an der Ermordung ihrer Mutter durch den obersten Commander Lazaro (Paul Du Toit) nehmen.

„Vagrant Queen“ ist eine Space Western-Serie und umfasst bisher eine Staffel mit 10 Episoden à 45 Minuten. In der ersten Staffel geht es darum, dass die ehemalige Königin Elida versuchen muss vor der Regierung zu fliehen und den Tod ihrer Mutter zu rächen. Dabei bekommt sie Unterstützung von alten und neuen Freunden. Die meisten Folgen sind zwar in ihrer grundlegenden Struktur relativ ähnlich aufgebaut, bieten trotzdem sehr viel Spannung. Dabei behandelt die Staffel viele weitere Themen, wie Selbstfindung, Pflichtgefühl, Wunsch nach Freiheit und Autonomie. Das sind zwar schon altbekannte Themen, diese fühlen sich aber im Science Fiction-Setting sehr frisch an.

Dabei ist die Serie wirklich mutig. Nicht nur das Science Fiction im Serienformat meistens scheitert, liegt ein großer Fokus auf Diversität. Aber auch der allgemeine Ton ist sehr ungewohnt: Die Serie schafft eine wunderbare Balance zwischen komödiantischen und tragischen Aspekten. Die grundlegende Geschichte basiert dabei auf der gleichnamigen US-Comicreihe und behandelt indirekt die Rache für die Ermordung von Elidas Mutter. Die erste Folge ist dabei sehr stark für die Exposition zuständig. Man lernt alle Charaktere, das Setting und das übergeordnete Ziel kennen. Dadurch bekommt zwar jede Figur schon ein wenig Tiefe, das wird aber in den weiteren Folgen noch mehr ausgebaut. Die Serie schafft es, dass bis zur letzten Folge alle Charaktere gleichwertig interessant sind. Meistens geschieht das durch Flashbacks. Vor allem Elidas Erziehung, Reaktion auf ihre Mutter und ihre bisherige Zusammenarbeit mit Isaac wird so aufgearbeitet.

Vagrant Queen: Adriyan Rae
Vagrant Queen: Adriyan Rae © Eye See Movies

Die Hauptgruppe besteht zwar aus Elida, Amae Rali und Isaac, es kommen aber in jeder neuen Folge weitere Figuren hinzu. Diese verlassen die Gruppe meistens auch wieder am Ende der Episode, aber dadurch wird die Serie unglaublich dynamisch. Jede Folge behandelt auch einen weiterer Planet, sodass man viel von dem Universum mitbekommt. Die Erde wird zwar erwähnt, kommt aber nicht vor. Die Serienmacher haben sich bewusst dazu entschieden, sodass sie losgelöst von existierenden Problemen und wissenschaftlichen Ungenauigkeiten erzählen können.

Die Serie dürfte dabei nicht für jeden was sein. Die Staffel findet zwar eine angenehme Balance zwischen den Thematiken, ist stellenweise aber ein bisschen zu gewollt lustig. Die allgemeine Struktur ist relativ vorhersehbar, der Antagonist ist eher nebensächlich und die Wendungen funktionieren nicht immer. Das sind aber Punkte, die man ausblenden kann. Die ersten zehn Folgen haben so viele Stärken und die Serie kann in weiteren Staffeln beweisen, dass sie das gigantische Potenzial sehr gut nutzen wird.

Vagrant Queen: Adriyan Rae und Tim Rozon
Vagrant Queen: Adriyan Rae und Tim Rozon © Eye See Movies

Selbst hinter der Kamera setzt die Serie auf Diversität. Die Regisseurinnen Jem Garrad („You Me Her“) und Danishka Esterhazy („I Was Lorena Bobbitt“) haben zehn wunderbare Folgen geschaffen, die mit ihrer bunten Mischung überzeugen können. Der Cast besteht zwar eher aus eher unbekannten Gesichtern, nichtsdestotrotz leisten sie eine wunderbare Arbeit. Man merkt bei Adriyan Rae („Atlanta“), Tim Rozon („Flashpoint – Das Spezialkommando“) und Alex McGregor („Searchers), dass sie viel Spaß hatten.

Bild:

Die meisten Szenen sehen fantastisch aus. Das Bild ist oftmals sehr bunt und es gibt kaum dunkle Szenen. Die Animationen sehen überraschend gut aus, auch wenn manche negativ herausstechen. Es gibt vor allem sehr viele innovative Einstellungen, wo sich der Kameramann Trevor Calverley („Sink“) sehr wertige Gedanken zu gemacht hat.

Ton:

Der Ton wurde auf DTS HD MA 5.1 abgemischt und ist spektakulär. Die Soundgestaltung ist wunderbar detailreich und die Staffel besitzt einen wunderschönen Soundtrack.

Extras:

Extras gibt es nicht, dafür gibt es im beigelegten Booklet viele Hintergrundinformationen zu dem Cast, der Crew und der Geschichte.

Blu-ray Wertung
  • 9/10
    Serie - 9/10
  • 9/10
    Bild - 9/10
  • 9/10
    Ton - 9/10
  • 4/10
    Extras - 4/10
8.5/10

Kurzfassung

Anders als viele ähnliche Science Fiction-Serien, sticht die Serie aus der Masse heraus.

Fazit:

Die erste Staffel von „Vagrant Queen“ ist außerordentlich mutig, weil so sie anders als viele ähnliche Science Fiction-Serien ist und dabei aus der Masse heraussticht. Die Serie ist bunt, laut, lustig, aber auch ernsthaft und vor allem: divers. Die Charaktere sind allesamt wunderbar tiefgründig und auch wenn die Geschichte nicht ganz so innovativ ist, wird man mit der ersten Staffel sehr viel Spaß haben.


von René Fischell

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