Fantasy Island – Blu-ray Kritik zum neuen Blumhouse Horrorstreifen

Die Kritik:

Fantasy Island - Blu-ray Cover
Fantasy Island – Blu-ray Cover © Sony Pictures Entertainment

„Fantasy Island“ ist in Deutschland ab 16 Jahren freigegeben und in der Kinofassung 109 Minuten lang. Es geht um eine Gruppe zufällig zusammengewürfelter Personen, die bei einem Gewinnspiel eine Reise nach Fantasy Island gewonnen haben. Dort angekommen soll jeder seine spezifische Fantasie erfüllt bekommen. Diese fühlen sich dann auch extrem real an. Jedoch scheinen die zum Beginn guten Fantasien nach und nach ins Negative zu kippen. Aus einem Traum wird ein wahrer Alptraum.

Zuallererst sollte man den Cast dieses Films berücksichtigen. Es ist ein wahres Feuerwerk der C-Prominenz. Die Hauptdarstellerin ist Lucy Hale, die man hauptsächlich aus „Pretty Little Liars“ kennt. Außerdem spielte sie im vergangenen Jahr im Teenie-Horror „Wahrheit oder Pflicht“ mit, welcher ebenfalls eine Blumhouse-Produktion ist und tonal die selben Emotionen auslöst. Als allumfassender Chef der Insel tritt Michael Peña auf, den man unter anderem aus den „Antman“-Filmen kennt. Auch Michael Rooker, der wohl aus „The Walking Dead“ und „Guardians of the Galaxy“ bekannt sein dürfte, hat eine kleine Nebenrolle. Ebenso dürften Maggie Q („Designated Surviour“) und Ryan Hansen („2 Broke Girls“) einigen ein Begriff sein.

Mr. Roarke (MICHAEL PENA) und Elena (MAGGIE Q)
Mr. Roarke (MICHAEL PENA) und Elena (MAGGIE Q) in Sony Pictures‘ FANTASY ISLAND © 2020 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

Grundsätzlich ist die Grundidee des Films eine sehr spannende: Was passiert, wenn jedem sein absoluter Traum erfüllt wird? Und warum ist das vielleicht gar keine so gute Idee? Auch der Fakt, dass der Film auf einer einsamen Insel spielt, ist zwar sehr klassisch und klischeehaft, aber dennoch irgendwie interessant umgesetzt. Leider beginnen aber hier auch bereits die Schwächen. Wie allzu oft in den Horrorfilmen vergangener Jahre twistet der Film am Ende viel zu oft und so passt das Ende weder zum restlichen Film, noch in die Logik des Films. Auch Figuren, die als geheimnisvoll aufgebaut werden, werden einfach grundlos verbraten und haben für die Geschichte keinerlei tieferen Sinn. Wir haben hier eine klare Parallele zu Alladins Dschinni, der einem zwar alles erfüllt, aber bei dem man ganz genau auf die Wortwahl achten sollte. Kurz vor Ende des Films wird ein gänzlich neuer, zur Logik vollkommen konträrer Handlungsstrang eröffnet, der dann für den großen Aha-Moment sorgen soll, aber nur zu einem kräftigen Kopfschütteln führt.

Den folgenden Absatz sollte man nur lesen, wenn man gespoilert werden möchte: Was hat Michael Rooker für eine Funktion? Er zeigt den Mädchen eine Höhle und stirbt. Toll. Als ob sie die Höhle nicht selbst hätten finden können. Das ach so epische Ende mit dem wegfliegenden Flugzeug ist eigentlich gar nicht so episch, weil die halbe Gruppe bereits tot ist oder sich als böse entpuppt hat. Also sitzen im Flugzeug schlussendlich nur eine Person der Hauptgruppe und die unsympathische Mobberin, die sich nicht einmal am Ende aufrichtig entschuldigen konnte. Und lassen wir uns nicht auf die zahlreichen Logiklücken ein. Jeder, wirklich jeder, hat nur eine einzige Fantasie und die muss bis zum Ende durchgezogen werden – also außer Gwen, Gwen darf wechseln.

LUCY HALE als Melanie in Sony Pictures‘ FANTASY ISLAND © 2020 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

Alles in allem ist der Film nicht wirklich gelungen. Auch wenn die Grundidee sehr spannend klingt und der Cast viel verspricht, kommt die Blumhouse-Produktion nicht aus dem Trash heraus. Dass niemand das Ende des Films vorhersehen kann, ist normalerweise nicht schlecht, aber hier liegt es daran, dass das Ende kein bisschen zum Rest passt. Endlose Logiklücken und Figuren, die vollkommen sinnlos im Film sind, machen das Ansehen jedoch schwer. Trotzdem ist der Streifen sehr unterhaltsam und als Komödie allemal zu gebrauchen. Wer also etwas seichten Tennie-Horror sehen möchte und keine komplexe Geschichte haben will, kann sich „Fantasy Island“ durchaus ansehen.

Bild:

Die 1080p-Auflösung der Blu-ray ist vollkommen ausreichend für den Film. Das Format 16:9 ist das Standardformat.

Ton:

Der Film ist im englischen Original und in deutscher Synchronisation verfügbar. Außerdem noch auf portugiesisch. Das Tonformat ist 5.1 DTS-HD MA.

Extras:

Die Blu-ray enthält die Kinoversion und die Unrated Cut-Version mit brutaleren Szenen. Außerdem verfügt die Disc über einen Audiokommentar.

Blu-ray Wertung
  • 3/10
    Film - 3/10
  • 7/10
    Bild - 7/10
  • 7/10
    Ton - 7/10
  • 6/10
    Extras - 6/10
4/10

Kurzfassung

Spannende Grundidee, vielversprechender Cast, dennoch zuviel Trash.

Fazit:

Unlogischer Tenniefilm mit Horrorelementen, der eigentlich eine sehr starke Grundidee hat, aber diese nicht allzu gut umsetzt. Spaßig, aber nicht ernstzunehmend.


von Jan Welsch

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