Before I Wake – Blu-ray Kritik: Atmosphärisch sehr dichter Gruselfilm

Before I Wake - Kate Bosworth
Before I Wake - Kate Bosworth © capelight pictures

Die Kritik:

Before I Wake - Blu-ray Cover
Before I Wake – Blu-ray Cover © capelight pictures

Hach ja, wenn Träume wahr wären! Wenn das wirklich ginge, dann würden viele wohl davon träumen wollen, das sie stinkreich sind, superscharf aussehen und alles haben können, was sie nur wollen. Aber was wäre, wenn man wirklich über diese Fähigkeit verfügen würde und zum Beispiel einen Albtraum hat – einen der immer wieder kommt!? Genau mit diesem Thema setzt sich der neue Film von Regisseur Mike Flanagan auseinander, welcher am 17. März auf Blu-ray veröffentlicht wird.

Nachdem Jessie (Kate Bosworth) und Mark (Thomas Jane) ihren Sohn Sean (Antonio Evan Romero) bei einem tragischen Unfall verloren haben, entscheiden sie sich dazu, den sensiblen 8-jährigen Cody (Jacob Tremblay) zu adoptieren, denn die beiden schnell in ihr Herz schließen. Doch mit dem Jungen stimmt etwas nicht, denn Cody ist ängstlich und ganz besonders fürchtet er sich vor dem Einschlafen. Schon in der ersten Nacht passiert etwas Seltsames und der jungen Familie wird schnell klar, dass der Junge eine besondere Gabe besitzt – was er träumt, wird Wirklichkeit: Wunderbare Visionen erwachen durch Cody zum Leben, aber auch die Dämonen seiner dunkelsten Albträume bahnen sich ihren Weg in die Realität.

Mit ‚Before I Wake‘ betritt Regisseur Mike Flanagan (‚Ouija – Ursprung des Bösen‘) keineswegs Neuland, sondern befindet sich genau in dem Metier, in welchem er sich gut auskennt. Nicht anders lässt sich erklären, weshalb er es vermag, der Geschichte eine derartig dichte Atmosphäre zu verleihen, welche den Zuschauer ab der ersten Minute in ihren Bann zieht und bis zum Finale nicht mehr loslässt. Die Geschichte um den jungen Cody ist toll erzählt, der obendrein ganz hervorragend vom damals zehnjährigen kanadischen Kinderdarsteller Jacob Tremblay gespielt wird.

Before I Wake - Jessie (Kate Bosworth) und Mark (Thomas Jane)
Before I Wake – Jessie (Kate Bosworth) und Mark (Thomas Jane) © capelight pictures

Aber auch Kate Bosworth (‚Superman Returns‘) und Thomas Jane (‚The Punisher‘) als dessen Adoptiveltern machen ihre Sache gut, vor allem Jessie als traumatisierte Mutter, die ihr eigenes Kind durch einen tragischen Unfall im Badezimmer verloren hat, wird sehr glaubhaft und authentisch rübergebracht. Egoistisch wie diese ist, versorgt sie den jungen Cody mit Bildern und einem Video ihres verstorbenen Sohnes, damit dieser im Schlaf von ihm träumt und ihn so Real macht – doch dessen Träume sind leider nur von kurzer Dauer. Aus diesem Grund verabreicht im Jessie ein Schlafmittel, damit Cody endlich länger schlafen kann – nichtsahnend, das diesmal allerdings seine inneren Dämonen in Gestalt des Kreuzmannes erscheinen. Was es mit diesem letztlich auf sich hat, wird zum Ende des Films sehr gut entschlüsselt – allerdings bleiben zum Schluss zu viele Fragen unbeantwortet und die ganze Geschichte endet mit einem „wer weiß passiert, wenn Codys Gabe weiter wächst“ ziemlich entäuschend.

Bild:

Die Bildqualität von ‚Before I Wake‘, der im Seitenverhältnis von 2,40:1 (16:9) vorliegt, kann sich im Großen und Ganzen sehen lassen, was für einen Film, in dem dunkle Szenen oftmals dominieren, nicht selbstverständlich ist. Die Bildschärfe ist gut, wenn auch nicht in allen Einstellungen optimal fokussiert und die Farben sehr natürlich, allerdings wurden diese für den passenden Look und die Atmosphäre etwas untersaturiert. Wenn allerdings die Schmetterlinge durch das Wohnzimmer fliegen oder der Weihnachtsbaum prächtig leuchtet, kommen die Farben deutlich besser zur Geltung, wodurch letztlich dann auch das Bild etwas plastischer erscheint. Ein kleines Manko sind die Special-Effects, die sichtbar weicher dargestellt werden, allerdings sehr gut in Szene gesetzt worden sind – vor allem die Erscheinung des Kreuzmannes ist sehr beängstigend. Nicht unerwähnt bleiben sollte, das sich in dunklen Bereichen ein minimales Rauschen bemerkbar macht und auch einige Details verloren gehen – dem stimmigen Gesamteindruck tut das allerdings nicht schaden.

Before I Wake - Cody (Jacob Tremblay)
Before I Wake – Cody (Jacob Tremblay) © capelight pictures

Ton:

Der deutsche sowie englische Originalton liegen jeweils als verlustfreier DTS-HD Master Audio 5.1-Mix vor und beide klingen sehr stimmig. Das ist vor allem dem Score von Danny Elfman (‚Gänsehaut‘) sowie The Newton Brothers zu verdanken, welcher den Gruselstreifen stets passend mit abwechslungsreichen und beklemmenden Stücken untermalt. Tolle Effekte, die sich zudem exzellent über sämtiche Surround-Kanäle verteilen bietet die Produktion ebenfalls, vor allem beim Finale kann die Anlage zeigen, was in ihr steckt. Darüber hinaus ist das Balancing ebenfalls gelungen, so das alle Dialoge jederzeit klar und deutlich zu verstehen sind.

Extras:

An Extras ist hier eher Klasse statt Masse angesagt, denn es befinden sich lediglich zwei Beiträge auf der Blu-ray. Dies sind ein knapp 30-minütiges, allerdings sehr informatives Making-of sowie der Kinotrailer zum Film. Die Extras liegen jeweils in HD-Auflösung vor und bieten zudem auch deutsche Untertitel. Ein Wendecover ohne störendes FSK-Logo ist ebenfalls enthalten, genauso wie ein fluoreszierender Pappschuber mit ablösbarem FSK-Aufkleber.

Blu-ray Wertung
  • 7/10
    Film - 7.0/10
  • 8/10
    Bild - 8.0/10
  • 9/10
    Ton - 9.0/10
  • 3/10
    Extras - 3.0/10
7/10

Kurzfassung

„Before I Wake“ ist ein atmosphärisch sehr dichter Gruselfilm, der von Anfang bis Ende spannend bleibt. Dennoch bleiben zu viele Fragen unbeantwortet.

Fazit:

‚Before I Wake‘ ist ein atmosphärisch sehr dichter Gruselfilm, der von Anfang bis Ende gut unterhält und auch bis zum Schluss spannend bleibt. Etwas enttäuschend ist allerdings das eigentliche Ende, denn bei diesem bleiben einfach zu viele Fragen unbeantwortet. Trotzdem ist Mike Flanagan´s neuster Film sehenswert, weshalb vor allem Fans des Genres einen Blick riskieren sollten.


von Roland Nicolai

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