Archive: Das 2-Disc Limited Collector’s Edition im Mediabook in der Review

Archive: Cyber-Engineer George Almore (Theo James) mit seinem neuestem Modell J3 (Stacy Martin)
Archive: Cyber-Engineer George Almore (Theo James) mit seinem neuestem Modell J3 (Stacy Martin)

Die Kritik:

Archive - 2-Disc Limited Collector's Edition im Mediabook
Archive – 2-Disc Limited Collector’s Edition im Mediabook © capelight pictures

Der Cyber-Engineer George Almore (Theo James) entwickelt in seiner Forschungsbasis eine neue Form der künstlichen Intelligenz. Er soll Androiden mit einem menschlichen Bewusstsein schaffen, doch an seine Aufgabe hält er sich nicht immer: Eigentlich versucht er die Persönlichkeit seiner verstorbenen Frau in einen Roboter zu packen, doch dieses Unterfangen muss auf jeden Fall geheim bleiben, denn seine Vorgesetzten machen langsam Druck und wollen ihre Forschungsergebnisse sehen.

„Archive“ ist ziemlich schwer in ein genaues Genre einzuordnen. Es ist auf jeden Fall ein Science-Fiction-Film mit Elementen aus klassischen Dramen und Thrillern. Eigentlich gleicht die Geschichte jedoch einem Liebesfilm. Dabei spielt die Handlung gar nicht mal so weit entfernt. Im Jahr 2049 ist der technische Fortschritt ein wenig weiter und das Bewusstsein kann in Computern kopiert werden. Diese sind aber noch sehr groß und die Kommunikation hakt noch ein wenig. George hat es sich zur Aufgabe gemacht diese Technik zu verbessern und das verlangen auch seine Auftraggeber. Bisher hat er zwei Versionen eines Prototyps zur Bewusstseinsübertragung erschaffen, seine Firma ist aber nicht zufrieden. Auf der geistigen Ebene funktionieren sie zwar, körperlich ähneln sie eher Klötzen. George wurde schon oft gedroht, dass er sämtlichen Zutritt verlieren wird, wenn er nicht bessere Ergebnisse liefert. Das setzt ihm vor die Entscheidung, ob er seine Ergebnisse teilen soll, obwohl ihn dann seine Frau komplett weggenommen wird.

Archive: Theo James und Stacy Martin
Archive: Theo James und Stacy Martin © capelight pictures

Georges Vorgesetzte kann man ganz klassisch als Antagonisten sehen. Sie treten kaum in Erscheinung und sind ausschließlich in Telefonaten zu sehen und hören. Sie bilden jetzt nicht die dramaturgische Stärke des Films, sie werden eigentlich noch nicht einmal benötigt. Die Moral hängt wie ein Nebel über die Handlung, sodass sich George sein eigener Antagonist ist. Er hat es nämlich nahezu geschafft, seine verstorbene Frau in einen Androiden zu transferieren. Jeder Zuschauer stellt sich dabei natürlich die Frage, wie er selbst handeln würde. Der Film stellt einige dieser moralischen Fragen, gibt gleichzeitig aber auch Bedenkzeit und bindet ihm keine Antwort auf.

Es ist sehr interessant zu sehen, wie der Film mit der Thematik des Verlust des Lebens kämpft. Vor allem wirkt diese in dem Setting noch sehr unbenutzt, sodass sich der Film sehr frisch anfühlt. Zudem ist George die einzige Identifikationsfigur, denn seine beiden Roboter leisten keine eigene Arbeit, sondern führen nur Georges Ideen aus. Aus der Geschichte entwickelt sich fast schon ein 1-Figuren-Kammerspiel und das macht diesen Film wahnsinnig interessant. Dabei sind die beiden Prototypen dennoch interessante Nebenfiguren, denn sie entwickeln im Laufe der Handlung ihre eigene Motivation. Es treten auch noch andere Figuren auf, doch es bleibt bei einmaligen Begegnungen. Leider geben sie noch nicht einmal interessante Änderungen für die Handlung, sondern stören meistens nur den Fluss der Erzählung. Nichtsdestotrotz entwickelt sich die Geschichte in eine außergewöhnliche Richtung und das Ende kann mit einem unfassbaren Twist überzeugen.

Theo James und Stacy Martin in Archive
Theo James und Stacy Martin in Archive © capelight pictures

Bild:

Das Bild rauscht zwar in dunklen Szenen ein wenig, ist aber dennoch sehr wertig. Der Film kommt ohne reißerischen Effekten aus, bietet aber atemberaubende, handgemachte Roboter. Dadurch wirkt der Film sehr realistisch und findet eine wunderbare Balance zwischen dem Setting und der Geschichte.

Ton:

Der Ton wurde auf DTS-HD 5.1 abgemischt und hat zwar keine überschwinglichen Sound-Effekte, sondern überzeugt mit einer wunderbaren, auditiven Kulisse.

Extras:

Auf der Blu-ray befinden sich Trailer und Interviews mit dem Regisseur und Teilen des Casts. In dem 28-seitigen Booklet lassen sich einige wirklich interessante Informationen rund um die Produktion entnehmen.

Blu-ray Wertung
  • 9/10
    Film - 9/10
  • 8/10
    Bild - 8/10
  • 9/10
    Ton - 9/10
  • 8/10
    Extras - 8/10
8.5/10

Kurzfassung

Spektakulär inszeniert und kann ohne große Fanfaren überzeugen.

Fazit:

Für alle Science Fiction-Fans, die eher auf realistische Zukunftsvisionen stehen, ist „Archive“ ein wunderbarer Film. Die Geschichte schafft es mit nur einer Identifikationsfigur eine überaus außergewöhnliche Liebesgeschichte zu erzählen. Der Film ist spektakulär inszeniert und kann ohne große Fanfaren überzeugen.


von René Fischell

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