Große Haie – Kleine Fische: Filmkritik

Große Haie - Kleine Fische - Szenenbild
Große Haie - Kleine Fische - Szenenbild © DreamWorks

2004 gelang dem sehr beliebtne Studio DreamWorks mit „Shrek 2“ wohl nicht nur die wohl gelungenste Fortsetzung des gesamten Genres, sie erbrachten auch einen weiteren Film.


Dieser kommt nicht annähernd an den großen Titel heran und ist sehr in Vergessenheit geraten. Nur die wirklichen Genrefans werden sich wohl an „Große Haie, kleine Fische“ erinnern und dabei hatte er auch einige sehr überzeugende Punkte. Auch hier zogen sie ein sehr beliebtes Genre durch den Kakao und machten sich nach Märchen über Mafiafilme lustig. Sie verstanden den Film aber nicht nur als reine Parodie, sondern machten aus der Satire auch genug eigene Ideen. Manch einer würde dabei zwar vielleicht sagen, der Film versuche einfach den Hype von „Findet Nemo„, der ein Jahr früher erschienen ist, abzugreifen. Doch wenn man genau hinschaut, erkennt man auch eine eigene Handschrift seines Produktionsteams und mit Will Smith einen mehr als perfekten Sprecher des Protagonistens. Auch neben ihm konnte der Film mit Namen wie Renee Zellweger, Jack Black, Robert De Niro, Angelina Jolie, Martin Scorsese und Ziggy Marley & Doug E. Doug überzeugen. Alle spielen ihre typischen Rollen, die sie auch in anderen Filmen spielen würden und standen eindeutig Modell für die Figuren. Man kann nämlich alleine an den Fischen und anderen Meerestieren sofort erkennen, welcher Sprecher wohl dahinter stecken mag. Das war in einem idealen Gleichgewicht und genauso sollte eine Besetzung sein. Große Namen, die die Menschen ziehen. Aber auch Namen, die nicht nur besetzt wurden, um genau das zu tun, sondern die auch Lust auf ein solches Projekt hatten und die Figuren bereichern. Dass sie ihnen dann auch noch ähnlich sehen, ist natürlich ein nicht notwendiger, aber trotzdem sehr genialer Pluspunkt.

Große Haie - Kleine Fische - Szenenbild
Große Haie – Kleine Fische – Szenenbild © DreamWorks

In dem Film geht es um den Fisch Oscar. Dieser ist ein Niemand, ein Nobody (wie er selber sagt). Er lebt mit seiner Freundin in einer unscheinbaren Wohnung und arbeitet in der Walwaschanlage. Er liebt diesen Job und doch wäre er gerne etwas Besonderes. Eines Tages passiert ihm ein Missgeschick. Er flieht gerade vor einem Hai, als diesem ein Anker auf dem Kopf fällt und ihn tötet. Das hat aber keiner gesehen und alle denken, Oscar hätte diesen Hai getötet. Er weiß nicht wie ihm geschieht, liebt es aber im Mittelpunkt zu stehen. Bald schon fällt er der heißen Lola und dem gehobenen Hai Don Lino auf. Dieser möchte Rache an diesem Haitöter nehmen. Wird es Oscar gemeinsam mit der Hilfe des quasi schwulen Hai’s Lenny schaffen seinen Klängen zu entkommen und wie lange gelingt es ihm, sich auf dieser Lüge auszuruhen?

Neben den perfekt besetzen Sprechern, besitzt dieser Film einen mehr als gelungenen Humor. Man kann hier sehr gut über alles Mögliche lachen und dabei ist es nicht so krampfhaft gestellt, sondern passend amüsant. Er hat aber nicht nur Witze, die Spaß machen, sondern zeitgleich auch eine sehr gelungene Botschaft, die er vollkommen ausgekostet. Es gelingt ihm, einen gewissen Tiefgang zu erzeugen und seinen Figuren auch genügend Platz zur Entfaltung zu geben. Man kann gut mit ihnen mitfühlen und wer hatte nicht auch schonmal den Wunsch mehr aus sich und seinem Leben zu machen, als man es aktuell lebt? Und obwohl der Film das alles perfekt und gelungen umsetzt, muss man doch ehrlich gestehen, ist das nicht mehr als die normale Standardware. Es fällt ihm sichtlich schwer, sich aus der Masse hervorzuheben und er hatte auch nichts komplett Eigenes, für das es sich lohnt, sich diesen Film anzusehen. Er geht mit allen bekannten Bausteinen eines Genrevertreters ordentlich um und macht das Beste draus, nur es fehlt ihm komplett an eigenen und frischen Ideen. Alles bleibt auf einer netten Ebene, ohne das Publikum zu 100% umzuhauen und anders als bei der besagten Fortsetzung von „Shrek“ – die im gleichen Jahr erschienen ist – sieht die Animation dieses Films 17 Jahre später nicht mehr gut aus.

Große Haie - Kleine Fische - Szenenbild
Große Haie – Kleine Fische – Szenenbild © DreamWorks

So bleibt mit „Große Haie, Kleine Fische“ ein guter Genrevertreter, kein vollkommen Perfekter, aber Einer der zumindest auf der Grundebene alles richtig macht. Er besitzt einen toll aufspielenden Cast, einen Will Smith in einer mehr als perfekten Rolle und den Mut ein beliebtes anderes Genre zu parodieren. Man kann ihn sich problemlos anschauen, doch er ist nicht ohne Grund in Vergessenheit geraten.

Filmwertung
6/10
von Peter Brauer

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