Filmkritik zu Transfusion: A Father’s Mission

Logan (Sam Worthington)
Logan (Sam Worthington) © Eurovideo

Die Kritik:

Transfusion A Father's Mission Bluray
Transfusion A Father’s Mission Bluray Cover © Eurovideo

Transfusion: A Father’s Mission“ ist ein australisches Krimidrama mit „Avatar“-Star Sam Worthington. Matt Nable spielt hier nicht nur eine Rolle, sondern hat auch das Drehbuch geschrieben sowie erstmals Regie geführt. Der Film, der nicht für das Kino bestimmt war, erscheint bei uns am 9. Februar 2023 auf DVD und Blu-ray. Letztere haben wir als Exemplar erhalten und gehen in unserer Kritik wie gewohnt auch auf Bild, Ton und Extras ein.

Inhalt: Logan (Sam Worthington) ist ein ehemaliger Scharfschütze, der im Irak viel erlebt hat. Als sei das nicht schlimm genug, kommt seine Ehefrau (Phoebe Tonkin) bei einem unverschuldeten Autounfall ums Leben. Der gemeinsame Sohn Billy (Edward Carmody) überlebt verletzt. Die Vater-Sohn-Beziehung wird schwieriger, wie die Zukunft zeigt. Nach einigen Vergehen droht der Staat gar, dem Vater das Sorgerecht zu entziehen. Um den Jungen aus einem weiteren Schlamassel zu ziehen, benötigt er viel Geld, weshalb er sich mit seinem alten Armee-Kameraden (Matt Nable) zusammentut und einen riskanten Auftrag annimmt…

Matt Nable ist Regiesseur und Nebendarsteller
Matt Nable ist Regiesseur und Nebendarsteller © Eurovideo

Sam Worthington passt gut in die Rolle rein, mit den langen blonden Haaren erinnert dabei etwas an Brad Pitt. In Sachen Charisma und Ausstrahlung reicht das nicht ganz heran, aber sein Schauspiel weiß zu gefallen. Die beiden Nebenrollen sind ebenso gut besetzt. Edward Carmody muss aber viel mehr den gebeutelten statt den rebellischen Jungen spielen, der er laut den vielen Gerichtsterminen eigentlich sein müsste. Matt Nable mimt seinen zwielichtigen, tragischen und gleichzeitig sympathischen Charakter sehr gut.

Und doch will uns der an sich emotionale Stoff nicht richtig packen. Liegt es daran, dass wir solche Kost schon zu oft gesehen haben? Vermutlich. In Sachen Drehbuch oder technischen Aspekten wie Kameraarbeit sehen wir schlicht altbekannten Durchschnitt. Das Drama nimmt sich viel Zeit (Actionfreunde werden sagen zu viel) und doch bietet es nicht die ganz große Dramatik bis zum etwas unglücklichen Finale. So manche Aspekte, die „Transfusion“ definitiv anspricht, erreichen leider nicht die volle Durchschlagskraft. Allein schon der Filmtitel, der doch vermutlich auf mehr anspielen will als das reine Blutspenden. Oder etwa die Behandlung eines Soldaten, der durch das (vermutlich verletzungsbedingte) Ausscheiden aus dem Dienst und weiterem Schicksalsschlag an den Rand der Gesellschaft gedrückt wird. Vom einstigen Helden wird er zum Wein-Vertreter, der von Kunden abwertend behandelt wird. Gerade wegen der für sich sehr dünnen Gangstergeschichte mit wenig Schauwerten wäre eine tiefergehende Charakterstudie wünschenswert gewesen.

Bild:

Keine Experimente, keine Durchhänger, sondern grundsolide Kameraarbeit. Die Bildqualität der Blu-ray zeigt ein schön scharfes Bild ohne Mängel.

Ton:

Mehr zum tragen kommt der Ton. Unterschwellig begleitet ein melancholischer Soundtrack weite Teile der ersten Hälfte. Manchmal wirkt das einen Tick zu viel. Die Dialoge sind eher oberflächlich emotional: ein gutes Stück von Kitsch entfernt und mit seltener Tiefgründigkeit. Die Synchronisation ist einwandfrei.

Extras:

Bis auf Trailer ist kein Bonusmaterial enthalten.

Blu-ray-Wertung
  • 6.5/10
    Film - 6.5/10
  • 8/10
    Bild - 8/10
  • 7/10
    Ton - 7/10
  • 1/10
    Extras - 1/10
6.5/10

Zusammenfassung

Low-Budget-Krimidrama aus Australien mit Sam Worthington (“Avatar”).

Fazit:

„Transfusion: A Father’s Mission“ ist grundsolide Genrekost mit deutlich mehr Drama als Krimi oder gar Thriller. Etwas mehr Tiefgründigkeit wäre noch wünschenswert gewesen, der Stoff hätte das hergegeben.


von Nicolas Wenger

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