Blu-ray-Filmkritik zu Violent Night

Violent Night - Santa Claus (David Harbour)
Violent Night - Santa Claus (David Harbour) © Universal Pictures Germany GmbH

Die Kritik:

Violent Night
Violent Night © Universal Pictures Germany GmbH

Ein Weihnachtsfilm im Februar? Ist das nicht ein paar Monate zu spät? Das ist natürlich dem Kino-Heimkino-Veröffentlichungsrhythmus geschuldet, weshalb die Blu-ray zu Violent Night erst am 16.02.2023 erscheint, welche wir in der Kritik haben. So richtig weihnachtlich im Sinne von „besinnlich“ wird’s im Splatter-Film aber sowieso nicht, sondern viel mehr blutig.

Inhalt: Santa Claus (David Harbour) macht seinen Job wie jedes Weihnachten. Zunehmend gefrustet von den kommerzgeilen Menschen bringt er aber zumindest den artigen Kindern noch ihre Geschenke. Eine davon ist Trudy (Leah Brady), die Tochter des entfremdeten Ehepaars Skyler Lightstone (Alex Hassell) und Margie Matthews (Alexis Louder). Gemeinsam feiern sie das Fest der Liebe bei Skylers steinreicher Familie – bis im Anwesen eine Horde Gangster auftauchen, um den Tresor auszuleeren. Es gibt nur eine Rettung gegen die bewaffneten Eindringline: Santa Claus!

Violent Night – Die Eindringlinge © Universal Pictures Germany GmbH

Weihnachtshorror ist als Sub-Sub-Genre zwar auch nicht mehr ganz neu, gepaart mit der humoristischen Note aber dann doch recht erfrischend. Regisseur Tommy Wirkola schafft hier mit den Produzenten von John Wick ein ziemlich ausgewogenes Werk, bei dem Spaß und Splatter Hand in Hand gehen. Und das ganz ohne Trash, dafür sieht alles viel zu wertig aus. Immerhin 20 Millionen hat Violent Night gekostet. Die sind sehr gut eingesetzt, was besonders bei den Actionszenen zum Tragen kommt.

Wegen eben jener sind die FSK 16 mehr als berechtigt, die 18er Grenze ist sicherlich nicht weit (die z.B. der ebenfalls 2022 erschienene „Christmas Bloody Christmas“ bekam). Trotz – oder aufgrund – der spaßigen Note bei den Kills wäre wohl auch die Volljährigkeits-Vorgabe vertretbar gewesen.

Violent Night - Sugarplum (Stephanie Sy), Gertrude (Beverly D’Angelo), Alva (Edi Patterson), Morgan Steel (Cam Gigandet), Frosty (Can Aydin), Bert (Alexander Elliot), Linda (Alexis Louder), Peppermint (Rawleigh Clements-Willis), Scrooge (John Leguizamo) und Gingerbread (André Eriksen)
Violent Night
– Sugarplum (Stephanie Sy), Gertrude (Beverly D’Angelo), Alva (Edi Patterson), Morgan Steel (Cam Gigandet), Frosty (Can Aydin), Bert (Alexander Elliot), Linda (Alexis Louder), Peppermint (Rawleigh Clements-Willis), Scrooge (John Leguizamo) und Gingerbread (André Eriksen) © Universal Pictures Germany GmbH

Die Hauptrolle ist mit David Harbour ideal besetzt. Man kann sich nur schwer einen anderen Weihnachtsmann vorstellen, der die für diesen Film benötigten physischen Voraussetzungen mitbringt und auch in Sachen Grantigkeit und punktuell auftretenden Gefühlen stets den Punkt trifft. Der Oberbösewicht (John Leguizamo) ist eher Durchschnittskost und dessen Untertanen auch mal unterbelichtet. Hier bedient sich Violent Night beim eigens referenzierten Film „Kevin allein zu Haus“. Noch übertrieben-dämlicher wurde ein Teil der Verwandtschaft dargestellt. Da schrammt der verrückt-witzige Humor schonmal haarscharf an der Grenze zum debilen Klamauk vorbei. Bleibt man bei den negativen Aspekten könnte man auch noch über einige Vorhersehbarkeiten diskutieren inkl. dem etwas unnötig gefühlsduseligem Ende.

Bild:

Ein Großteil des Films ist in dunkles bzw. schummriges Licht getaucht. Die gute Bildqualität der Blu-ray lässt dennoch auch Details erkennen. Interessant und positiv hervorzuheben sind die Szenen, die ohne Schnitt auskommen und das mitunter trotz Wechseleinsatz eines Stuntdoubles. Ansonsten sind die Gewaltausbrüche das Herzstück des Films: kreativ, witzig, brutal und irre schnell mit der Kamera begleitet.

Ton:

David Harbours grummelig-tiefe deutsche Synchronstimme passt hier grandios zur Darstellung. Auffallend ist ansonsten der Soundtrack – entgegen der sehr brutalen Fights zeigt sich dieser während den Tötungen ironischerweise soft und heiter. Makaber ist das zwar noch nicht, aber eine Spur weniger aufdringlich wäre begrüßenswerter gewesen. Die Dialoge sind erwartungsgemäß dünn, klugen Wortwitz findet man eher selten vor.

Extras:

Das exklusive Bonusmaterial kann sich sehen lassen. Hier reihen sich unveröffentlichte Szenen an Featurettes sowie Making Ofs. Darüber hinaus kann man sich den Streifen alternativ mit Kommentar der Filmemacher anhören. Qualitativ wie quantitativ sehr ordentlich.

Blu-ray-Wertung
  • 7.5/10
    Film - 7.5/10
  • 9/10
    Bild - 9/10
  • 7/10
    Ton - 7/10
  • 7/10
    Extras - 7/10
7.5/10

Zusammenfassung

Modern, witzig, brutal und mit idealer Santa-Besetzung.

Fazit:

Violent Night schafft den Mix aus Gewalt und Spaß ohne echten Längen während seiner 111 Minuten. Auch dank gut besetzter Hauptrolle und wertigem Look überzeugt der Splatter-Spaß. Teil 2 ist schon in Planung!


von Nicolas Wenger

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