The High Note – Blu-ray Kritik: Solider Musikfilm

The High Note: Maggie (Dakota Johnson)
The High Note: Maggie (Dakota Johnson) © Universal Pictures International Germany GmbH

Die Kritik:

The High Note - Blu-ray
The High Note – Blu-ray © Universal Pictures

Früher waren Komödien sehr beliebt und wurden auch von den großen Filmstudios regelmäßig finanziert. Filme wie die „Hangover“-Trilogie, Stoner-Komödien ala „Ananas Express“ und romantische Komödien im Sinne von „Hitch – Der Date Doktor“ waren stets Box Office Hits, doch diese wurden nun von den großen Tentpole-Filmen verdrängt. Nun stehen Franchises im Mittelpunkt, Marvel und Disney dominieren die Kinolandschaft und jedes Filmstudio sucht nach dem nächsten großen Franchise. Als also Lionsgate angekündigt hat, dass „The High Note“, eine Dramedy, in Entwicklung ist, war die Vorfreude groß. Doch aufgrund der Corona-Pandemie wurde der Kinorelease abgesagt und der Film wurde auf VOD veröffentlicht. Was schade ist, denn „The High Note“ bietet gute Unterhaltung und trifft meistens die richtigen Töne.

Regisseur Nisha Ganatra war in ihrer Karriere eher im TV-Bereich unterwegs und hat schon für Serien wie „Brooklyn Nine-Nine“, „Better Things“ und „The Last Man on Earth“ Episoden inszeniert. Filmstudios haben ihr Potenzial entdeckt und Amazon engagierte sie für den Film „Late Night„, der bei den Zuschauern gut ankam. Kein Wunder, dass ABC ihr einen Overall Deal angeboten hat, damit sie Serienprojekte für Disney entwickelt. Mit „The High Note“ liefert sie einen weiteren unterhaltsamen Film ab, der insbesondere durch die Spielfreunde seiner Akteure glänzt. Auch die Inszenierung ist grundsolide und sie schafft es, dass nicht so viele Längen entstehen. Das Drehbuch von Flora Greeson ist leider der Schwachpunkt des Films und es ist überraschend, dass der Film trotz allem gut ausgefallen ist. Denn Greeson hatte so viele Ideen, doch nicht alle sind ausgereift und manche hätte man ruhig weglassen können.

The High Note: Grace Davis (Tracee Ellis Ross)
The High Note: Grace Davis (Tracee Ellis Ross) © Universal Pictures

Superstar Grace Davis will nach jahrelange Pause endlich wieder ein Album aufnehmen, hat aber aus Sicht ihres langjährigen Managers Jack den Zenit ihrer Karriere überschritten. Dieser möchte schnell Geld machen und versucht Grace zu überreden, einen Vertrag für eine regelmäßige Show in Las Vegas zu unterschreiben. Ihre junge Assistentin Maggie träumt dagegen davon, zur Musikproduzentin aufzusteigen und Graces neues Album zu produzieren. Sie arbeitet hart an ihrem Traum und lässt sich auch nicht von Jack entmutigen. Tracee Ellis Ross ist die Tochter der legendären Sängerin Diana Ross und liefert eine sehr gute Performance ab. Sie wollte schon immer mal in einem Film singen und darf sich nun endlich ihren Traum erfüllen. Aber auch die restliche Besetzung kann überzeugen. Dakota Johnson und Kelvin Harrison Jr. sind super, Ice Cube zeigt sich mal von der anderen Seite und die restlichen Nebenrollen wurden mit talentierten Schauspielern wie June Diane Raphael und Bill Pullman gefüllt, die ebenfalls gut sind.

„The High Note“ ist ein Film, der zwar grundsolide ist, aber definitiv nicht sein volles Potenzial ausschöpfen kann. Es ist toll, dass sich der Streifen auf eine ältere Diva fokussiert, die es immer noch wissen möchte. Daher will sie ein neues Album rausbringen, doch ihr Manager ist dagegen. Eine solche Geschichte sieht man in Hollywood nicht jeden Tag, und der Film schneidet sehr interessante und gesellschaftlich relevante Themen an. Leider bleibt es nur dabei, Tiefgang sollte man daher nicht erwarten. Denn das Drehbuch musste unbedingt eine Lovestory zwischen Maggie und David reinquetschen, was von der Hauptgeschichte ablenkt. Es ist schade, denn die Beziehung zwischen Grace und Maggie hätte durchaus mehr Screentime verdient gehabt. Dennoch stimmt die Musik im Film und die Kameraaufnahmen liefern schöne Bilder ab.

The High Note: Maggie (Dakota Johnson) und David (Kelvin Harrison Jr.)
The High Note: Maggie (Dakota Johnson) und David (Kelvin Harrison Jr.) © Universal Pictures

Bild:

Das Bild ist gestochen scharf und bietet neben kräftigen Farben auch perfekten Kontrast.

Ton:

Musik steht in dem Film im Vordergrund, und zum Glück kann der Sound abliefern.

Extras:

Neben unveröffentlichten Szenen gibt es mehrere Featurettes und ein Musikvideo. Fans des Films werden auf ihren Kosten kommen.

Blu-ray Wertung
  • 6.5/10
    Film - 6.5/10
  • 9.5/10
    Bild - 9.5/10
  • 9.5/10
    Ton - 9.5/10
  • 6.5/10
    Extras - 6.5/10
7/10

Kurzfassung

Solider Musikfilm ohne Tiefgang.

Fazit:

„The High Note“ trifft viele richtige Töne, schafft es aber nicht, sein ganzes Potenzial auszuschöpfen.


von Denizcan Sürücü

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