The Bravest – Kampf den Flammen – Blu-ray Kritik

Die Kritik:

Filme rund um Feuerwehrmänner und ihre Rettungsmissionen gibt es zu genüge, man erinnere sich nur an den Klassiker „Backdraft“ oder „Im Feuer„. Mit „No Way Out – Gegen die Flammen“ wurde dieses Subgenre wieder zum Leben erweckt, und nun folgen die Chinesen dem Beispiel der Amerikaner und liefern ihre eigene Version ab. „The Bravest – Kampf den Flammen“ kommt dabei nicht an die oben genannten Filme an, liefert dennoch kurzweilige Unterhaltung.

Regisseur Tony Chan hat in seiner Karriere schon mehrere Filme gedreht, daher kann man ohne Bedenken sagen, dass er ein erfahrener Filmemacher ist. Mit seinem nun sechsten Film hat er sich ein ambitioniertes Projekt vorgenommen, denn Filme im Stile von „Deepwater Horizon“ sind schwer umzusetzen. Die Handlung fokussiert sich meistens auf eine Gruppe von Charakteren und die Handlung ist auf einen kleinen Ort konzentriert. Diese Aspekte limitieren den Regisseur, daher muss er versuchen, die Spannung mit kreativen und frischen Einfällen auf einem konstant hohen Niveau zu halten. Eines dieser Einfälle war, den Film mit 48 Bildern pro Sekunde zu filmen, und nicht mit den üblichen 24 fps. Schon die „Hobbit“-Filme und „Gemini Man“ haben diese Technik verwendet. Die Drehbuchautoren Chao Wang und Yonggan Yu haben hinsichtlich der Geschichte einen anständigen Job gemacht, doch der Pathos ist zu dick aufgetragen und fängt nach einer Zeit an zu nerven.

Nachdem bei einem Unfall eine Ölpipeline explodiert ist, ist im chinesischen Hafen Xingang ein Riesenbrand ausgebrochen, der nur schwer zu löschen ist. Das Problem ist, dass in der Nähe des Hafens Chemietanks gelagert sind, die leicht entflammbar sind. Sollte sich der Brand auf diese Fläche ausbreiten, könnte das katastrophale Konsequenzen haben. Eine chinesische Elite-Einheit an Feuerwehrleuten wird gerufen mit der Mission, das gewaltige Feuer einzudämmen. Die Männer müssen nun zusammenhalten und versuchen, nicht draufzugehen. Xiaoming Huang und Jiang Du sind das schauspielerische Highlight des Films. Sie geben ihr Bestes, um den etwas eindimensionalen Charakteren etwas Tiefe mitzugeben. Auch die restliche Besetzung macht ihren Job mehr als gut, es gibt keinen Darsteller, bei dem man sich fragt, was der hier macht, jeder ist auf einen konstant guten Level unterwegs.

Wer auf Action steht, der wird hier auf seine Kosten kommen, denn „The Bravest“ ist nicht geizig, wenn es um die Action geht. Gut möglich, dass dieser Film die meisten Explosionen hat, die die chinesische Filmindustrie je gesehen hat. Würde man ein Trinkspiel beginnen und einen Shot nehmen, wann immer etwas explodiert, so würde man wahrscheinlich vor dem Ende des Films umkippen. Dass sich im Laufe des Mittelteils des Films die Geschichte in apokalyptisch-nukleare (mehr als 15 Atombomben) Ausmaße verändert, sorgt durchaus für Spannung. Die Explosionen wirken sehr realistisch und die Tatsache, dass das Feuer nicht immer digital ist, weiß zu überzeugen. Das schaut schon verdammt gut aus, wenn die Flammen auf dem Bildschirm flackern. Leider ist die Story an sich nicht der Rede wert, und die meisten Dialoge wirken ziemlich hölzern. Mit dem Pathos ist es ebenfalls so eine Sache, es wird zu dick aufgetragen.

Bild:

Die Farben sind insgesamt sehr natürlich gehalten, die Stärke der Farben kommt aber erst in Erscheinung, wenn die Flammen auftauchen. Diese sind wirklich prächtig und kommen super rüber. Der überzeugende Schärfegrad bringt feine Details zum Vorschein, vor allem bei den Explosionen

Ton:

Die deutsche Tonspur in DTS-HD Master Audio 5.1 kann sich hören lassen. Bei den Explosionen zeigt der Film, wie viel Bass in ihm steckt. Des Weiteren sind die Surround-Effekte eine wahre Freude, hier bekommt der Zuschauer permanent etwas geboten.

Extras:

Im Bonusmaterial ist lediglich der Originaltrailer zum Film enthalten. Hier hätte ich gerne ein Making-Of gesehen.

Fazit:

„The Bravest“ ist ein grandioser Actionfilm – schade, dass die Geschichte da nicht mithalten kann,