Kritik zum Film Bloodthirsty

„Bloodthirsty“ Grey (Lauren Beatty) übt am Keyboard
„Bloodthirsty“ Grey (Lauren Beatty) übt am Keyboard © Neue Pierrot Le Fou

Die Kritik:

„Bloodthirsty“ Bluray Cover
„Bloodthirsty“ Bluray Cover © Neue Pierrot Le Fou

Liest man so manche Kritik oder auch schon Inhaltsangaben, weiß man sofort worauf „Bloodthirsty“ hinausläuft. Selbst der Trailer lässt erahnen, was es mit der Protagonistin auf sich hat und warum sie so blutdurstig wird. Dabei beinhaltet der kanadische Film wenig von diesem Creature Horror (obwohl er z.B. beim Festival Telluride Horror Show präsentiert wurde), sondern mehr ein Charakterdrama. Die übernatürlichen Ereignisse dürfen teils eher als Metapher herhalten. Der Film erhielt so auch ordentliche, internationale Kritiken. Einen Kinostart gab es hierzulande nicht, die Blu-ray erscheint am 03.12.2021 und wir haben sie gesichtet.

Zum Inhalt hat der Thriller die Sängerin und Songwriterin Grey (Lauren Beatty). Ihre Vergangenheit hat sie hinter sich gelassen, momentan steht ihre Beziehung mit ihrer Freundin sowie ihr zweites Album im Vordergrund. Bei der Musik will ihr der gefragte Produzent Vaughn (Greg Bryk) helfen. Doch der ist nicht nur exzentrisch, er hat auch ein sehr dunkles Geheimnis. Grey und ihre Partnerin ziehen für die Proben zu Vaughn und seiner wortkargen Haushälterin ohne zu wissen, worauf sie sich einlassen…

„Bloodthirsty“ - Der Name ist Programm
„Bloodthirsty“ – Der Name ist Programm © Neue Pierrot Le Fou

Bloodthirsty“ ist erst Regisseurin Amelia Moses‘ zweiter Spielfilm. Früh wird auf das Gore-Potenzial hingewiesen (soll heißen im Trailer, Cover und die ersten Szenen im Film), vermutlich um gleich eingefleischte Fans abzuholen. Effekthascherei hätte das anfängliche Drama dabei gar nicht nötig. Der sich dann langsam dem Horrorgenre annähernde Film gefällt nämlich auch so. Gute Figuren, tolle Schauspieler, ein interessanter Schauplatz und einige Andeutungen genügen nämlich. Der Trash-Faktor hält sich insgesamt in Grenzen.

In so mancher Hinsicht ist der Streifen vorhersehbar, andere Enthüllungen schockieren aber wirklich. So richtig sacken lassen geht dann gar nicht, so kurzweilig ist der Film in der 2. Hälfte von seinen insgesamt 86 Minuten. Optisch gibt der Indie-Film, der vermutlich kein riesiges Budget innehatte, auch was her, wie z.B. eine sehr ordentliche Maske, das Blut oder Verwandlungen. Das Setting im noblen Haus im verschneiten Wald hebt sich gekonnt von den zahlreichen Horror-Häusern ab, die man in der Filmlandschaft schon zu häufig gesehen hat.

Bild:

Die Bilder können sich wirklich sehen lassen. Gerade bei dem eher kleineren Budget wurde viel herausgeholt. Der Schauplatz vom Musikstudio im Nirgendwo wurde schön gewählt, hebt er sich doch gut von den vielen dunklen, verwinkelten Horrorhäusern ab. Qualitativ kommt die Full HD-Auflösung der  Blu-ray nur bei den dunklen Szenen etwas ins Wanken.

Ton:

Hier bietet der Inhalt der Geschichte gleich den Löwenanteil am Soundtrack, da die Protagonistin mit ihrem neuen Produzenten gerade an einem neuen Musikalbum arbeitet. Parallel zum Film werden Songtexte stets etwas düsterer und unheilvoller, was sehr gut gefällt. Ansonsten gibt es beim Ton auch keine Makel.

Extras:

Bei den Extras gibt es nur den Trailer zum Film.

Blu-ray Wertung
  • 7/10
    Film - 7/10
  • 8/10
    Bild - 8/10
  • 9/10
    Ton - 9/10
  • 1/10
    Extras - 1/10
6.5/10

Kurzfassung

Sehr solides und kurzweiliges Horrordrama.

Fazit:

„Bloodthirsty“ zieht viel aus seiner Rahmenhandlung, beschreitet einige neue Pfade und weiß auch optisch zu überzeugen.


von Nicolas Wenger

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