4K Filmkritik zu The Green Knight

The Green Knight: Dev Patel und Alicia Vikander
The Green Knight: Dev Patel und Alicia Vikander © EuroVideo Medien GmbH

Die Kritik:

The Green Knight 4K
The Green Knight 4K © EuroVideo Medien GmbH

The Green Knight“ hat viele Zutaten für ein tolles Filmerlebnis: Eine interessante, metaphernreiche Geschichte, ein ordentliches Budget, gute Schauspieler und insgesamt ziemlich positive Kritiken. Genug Gründe um das Mittelalter-Märchen unter die Lupe zu nehmen, genauer gesagt die 4K Disc, die neben DVD und Blu-ray am 09. Dezember erscheint. Digital ist der Streifen bereits seit dem 26. November verfügbar.

Der Film verfolgt Sir Gawain (Dev Patel) bei seiner Odyssee auf der Suche nach dem Green Knight (Ralph Ineson) – um sich von diesem töten zu lassen. Auf seiner abenteuerlichen Reise trifft er Geister, Riesen, einen sprechenden Fuchs, einen Lord und eine Lady. Sie alle prüfen und fordern ihn, doch ist Gawain bereit für sein Opfer?

Dev Patel in The Green Knight
Dev Patel in The Green Knight © EuroVideo Medien GmbH

Schon den Inhalt wiederzugeben ist gar nicht so einfach. Und zwar weil die Geschichte keinem roten Faden im narrativen Sinne folgt. David Lowery (A Ghost Story) verfilmt diese aus dem 14. Jahrhundert stammenden Ritterromanze nämlich ohne auf Konventionen und heutige Sehgewohnheiten zu achten. Für das Auge hat The Green Knight dagegen ordentlich was zu bieten. Die Grundatmospähre ist düster, aber viele magische Momente und wunderschöne Naturaufnahmen brechen daraus hervor. Schauspielerisch ist das auch ganz großes Kino.

Der Film will „symbolreich, allegorisch und mysteriös“ sein, übernimmt sich aber und fordert mehr vom Zuschauer als er gibt (oder auflöst). Wenn Metaphern sich durch eine Mehrdeutigkeit definieren, haben wir hier vielmehr das Gegenteil. Jedenfalls macht die Reise mit allerhand merkwürdigen Begegnungen auf kaum einer Ebene wirklich Sinn – oder doch? Häufig hat man das Gefühl etwas Großes zu erleben, was an der grandiosen Inszenierung liegt. Nach jeder Begegnung muss man sich allerdings fragen, was das eigentlich sollte. Es geht um Ehre und Mut, falsches Heldentum und Männlichkeit. Dennoch bleibt das Märchen bei diesen vagen Anspielungen ohne den Zuschauer zufrieden zu stellen.

Bild:

Hier gibt es keine zwei Meinungen. Die Bildkompisitionen sind atembaraubend, poetisch und wunderschön – volle Punktzahl! In 4K ist das eine reine Augenweide (die Blu-ray oder DVD lag uns nicht zum Vergleich vor). Der Nebel ist schier greifbar, das Wasser will einen in die Tiefe ziehen und der Wald uns verschlucken. Das (wenige) CGI sitzt, nur die Tiere sind nicht immer optimal animiert, aber das ist meckern auf höchstem Niveau.

Ton:

Die Bilder werden mal stimmig vom Soundtrack untermalt, ein anderes mal reist der Ton dem Zuschauer aus dem Sessel, wenn er überraschend anschwillt. Auch das unterstützt den Gedanken, gerade etwas besonderes zu sehen, ohne dass man sich das erklären könnte. Qualitativ ist das auch erste Sahne.

Extras:

Allein die 4K-Disc des Fantasy-Epos enthält umfangreiches Bonusmaterial. Dieses reicht von einigen Interviews bis hin zu Featurettes wie zu den Visual Effects, dem Making-of und dem Lichtdesign. Erklärungsversuche gibt es dabei jedoch wenige. Das beste Bild in 4K UHD gibt es neben der normalen Version ferner noch in einem limitiertem Mediabook inklusive Booklet mit einem Text von Filmpublizist Stefan Jung sowie exklusivem Bonusmaterial. Dieses konnte für unsere Rezension jedoch nicht gesichtet werden.

4K Filmkritik zu The Green Knight
  • 6/10
    Film - 6/10
  • 10/10
    Bild - 10/10
  • 8/10
    Ton - 8/10
  • 5/10
    Extras - 5/10
6.5/10

Kurzfassung

Mysteriös und bildgewaltig aber fordernd und ohne echte Auflösung oder Erklärung.

Fazit:

Ein Film, bei dem man zwischen tollen Bildern und Langatmigkeit hin und her pendelt, der nicht zufrieden stellt, aber den man trotzdem nochmal sehen möchte. Solche Filme gibt es wahrlich wenig.


von Nicolas Wenger

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