Bo und der Weihnachtsstern: Filmkritik: Die Weihnachtsgeschichte aus der Sicht der Tiere

Bo und der Weihnachtsstern: Maria, Joseph und ihr Neugeborenes
Bo und der Weihnachtsstern: Maria, Joseph und ihr Neugeborenes © 2017 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

Die Kritik:

“Es begab sich aber zur der Zeit, daß ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. Und jedermann ging, daß er sich schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt. Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, weil er aus dem Hause und Geschlechte Davids war, damit er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger.”

Bo und der Weihnachtsstern – Plakat © 2017 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

Mit jenen Worten beginnt die Weihnachtsgeschichte, die im Evangelium des Lukas (Kapitel 2, Vers 1-20) überliefert ist. Basierend auf der Bibelgeschichte entstand der zauberhafte Animationsfilm „Bo und der Weihnachtsstern“. Die Drehbuchautoren Carlos („Rio 2“) und Simon Moore erzählen von der Geburt Christi, jedoch diesmal aus der Sicht der Tiere. Und diese Perspektive ist nur innovativ und unterhaltsam, sondern auch sehr prägnant. Angelehnt an die christliche Erzählung werden die wichtigsten Fakten in dem farbenfrohen und äußerst amüsanten Film verarbeitet, ohne allzu sehr auf die religiösen Hintergründe einzugehen. Dadurch entpuppt sich der Film als ein gelungenes Abenteuer für die gesamte Familie jenseits der religiösen Hintergründe.
Im Fokus der Geschichte geht es um den Esel Bo, der ein trauriges Dasein als Arbeitstier in einer Mühle fristet. Als er den hellen Stern am Himmel entdeckt, glaubt er an eine höhere Macht. Zur gleichen Zeit erscheint der Jungfrau Maria ein Engel, der sie auserwählt, damit sie Jesus Christi gebärt. Maria ist überwältigt von der Macht, aber auch von der Angst. Denn bald muss sie ihrem Verlobten Josef, einem ehrenwerten Zimmermann, beichten, dass sie ein Kind unter dem Herzen trägt.

Bo und der Weihnachtsstern: Maria und Josef © 2017 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

Zunächst ist Josef bestürzt über die Nachricht, da er nicht so schnell damit gerechnet hat, Vater zu werden. Aber schnell gewöhnt er sich an den Gedanken. Mittlerweile sind auch die drei Waisen aus dem Morgenland auf den hellen Stern aufmerksam geworden und berichten König Herodes von der Prophezeiung der Geburt eines neuen Königs. Da der Kaiser seine Herrschaft nicht freiwillig hergeben will, schickt er seinen Diener aus, damit er die Schwangere findet und sie und das ungeborene Kind tötet. Bo, der durch einen Zufall die Bekanntschaft mit Maria und Josef gemacht hat, erkennt den bösen Plan des Kaisers. Gemeinsam mit seinen Freunden – der Taube Dave und dem Schaf Ruth – tut er alles in seiner Macht stehende, um seine Menschen zu beschützen.

 

Bo und der Weihnachtsstern: Caspar und seine Weggefährten © 2017 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

Die Idee des Films ist durchaus lobenswert, da es kaum Filme gibt, die das Weihnachtsfest historisch zusammenfassen und für die Kinder erklärend aufarbeiten. Die Zusammenführung von Taube, Esel, Schaf, den drei aberwitzigen Kamelen und einer Horde Stalltiere ist nicht nur putzig anzusehen, sondern auch sehr witzig umgesetzt. Denn die personifizierten Fellchen präsentieren ihre ganz eigenen Persönlichkeiten voller Marotten. Die Gags liegen klar bei den Tieren, wobei auch Maria und Josef zauberhaft anzusehen sind. Natürlich gibt es auch ein paar böse Gesellen im Film. Nicht nur König Herodes offenbart sich als diabolischer Gegenpart, sondern auch dessen Handlanger und seine zwei hakennasigen Hunde. Gerade diese werden wieder in den Fokus gerückt, da sie auf die Fährte von Maria führen und so auch Bo und seinen Freunden gefährlich nahe kommen.

Bo und der Weihnachtsstern: Die Kamele Felix, Deborah und Cyrus © 2017 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

Der Zuschauer bewegt sich über weite Strecken gemeinsam mit den Tieren durch die Handlung. Nur in wenigen Momenten nimmt das Publikum die Sicht der Tiere ein und blickt verwundert auf diese, wenn sie mit unverständlichen Lauten den Ernst der Lage zu erklären versuchen. Diese Szenen sind besonders amüsant, auch wenn man als Zuschauer in der Position des Allwissenden ist und die ganze Lage aus dem Kinosessel heraus überblicken kann.

  • 8.5/10
    - 8.5/10
8.5/10

Kurzfassung

Ein zauberhafter Weihnachtsfilm für die ganze Familie, der die älteste Geschichte der Menschheit mit frischem Wind in Szene setzt.

Fazit:

„Bo und der Weihnachtsstern“ ist ein liebevoll animierter Film, der die Weihnachtsgeschichte mit einem Zwinkern aus der Sicht der Tiere zeigt und dabei so manch ein unbekanntes Detail in den Fokus der Betrachtung rückt.


von Sandy Kolbuch

Mehr zum Film:
Trailer: Filminfo:

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