Transformers 3 – Die dunkle Seite des Mondes – (4K Ultra HD + Blu-ray) Kritik

Bumblebee, Sam (Shia LaBeouf) und Carly Spencer (Rosie Huntington-Whiteley)
Bumblebee, Sam (Shia LaBeouf) und Carly Spencer (Rosie Huntington-Whiteley) © Paramount Pictures

Die Kritik:

Transformers 3 - (4K Ultra HD) Cover
Transformers 3 – (4K Ultra HD) Cover © Paramount Pictures

Nachdem wir bereits die ersten beiden Transformers-Teile auf dem Ultra-HD-Prüfstand hatten, ist nun ʻTransformers 3 – Die dunkle Seite des Mondesʻ an der Reihe, der im Jahr 2011 unter dem Originaltitel „Transformers: Dark of the Moon“ an den Start ging und mit einer Gesamtsumme 1.123 Milliarden US-Dollar in den Kinos das bislang beste Ergebnis des Franchise einfahren konnte. Weshalb die dritte Roboterschlacht zwischen Autobots und Decepticons von Regisseur Michael Bay allerdings so erfolgreich sein konnte, wird vermutlich bis heute kaum jemand beantworten können – Fakt ist aber: dass die Action in diesem Film niemals zu kurz kommt, wahrlich atemberaubend inszeniert wurde und auch die damalige technische Umsetzung auf das Blu-ray-Format vollauf zu begeistern wusste. Ob das allerdings auch für die Umsetzung auf das 4K UHD-Nachfolgeformat gilt, klärt unser Test.

Die Handlung des dritten Teils beginnt recht vielversprechend mit der historischen Mondlandung im Jahr 1969. Doch die Astronauten Neil Armstrong und Buzz Aldrin machen dort nicht nur einen großen Schritt für die Menschheit, sondern insgeheim auch einen für die amerikanische Regierung, nämlich in dem sie auf der dunklen Seite des Mondes ein abgestürztes Autobot-Raumschiff finden. Dessen Entdeckung wird vierzig Jahre lang geheim gehalten, selbst auch dann noch, als die Autobots rund um Anführer Optimus Prime (Peter Cullen / Reiner Schöne) schon länger für die verdeckte NEST-Organisation mit den Streitkräften der Vereinigten Staaten zusammenarbeiten. Doch eines Tages überschlagen sich einmal mehr die Ereignisse, als plötzlich ein bislang verschollener Transformer namens Sentinel Prime (Leonard Nimoy / Uli Krohm), der einst ein Herrscher von Cybertron war, reaktiviert wird. Dieser plant durch den Einsatz einer Technik zur Teleportation, welche eine Weltraumbrücke zu Cybertron herstellen kann, seine alte Heimat wieder auferstehen zu lassen – natürlich auf Kosten der gesamten Menschheit…

Bumblebee in Transformers 3
Bumblebee in Transformers 3 © Paramount Pictures

Gleich zu Filmbeginn fällt einem die größte Neuerung des dritten Teils sofort ins Auge, nur eben das diese nicht technischer sondern stattdessen fleischlicher Natur ist. Megan Fox ist in ihrer alten Rolle als Mikaela nicht mehr an Sams (Shia LaBeouf) Seite, denn ihre Rolle wurde von Michael Bay gestrichen und für die Kündigung sprach sich zudem Executive Producer Steven Spielberg höchst persönlich aus, nachdem die hübsche US-amerikanische Schauspielerin angeblich den diktatorischen Regiestil von Bay am Set mit Adolf Hitler verglichen hatte. Als neue Freundin von Sam Witwicky wurde Rosie Huntington-Whiteley (ʻMad Max: Fury Roadʻ) gecastet, die in ihrer Rolle als Carly Spencer zwar ebenfalls Eye-Candy ist, mehr allerdings auch nicht. Weitere Neuzugänge im dritten Teil sind unter anderem John Malkovich (Bruce Brazos), welcher Sams neuen skurrilen Arbeitgeber mimt sowie Ken Jeong, der als Kollege Jerry Wang einen noch abgedrehteren Auftritt hinlegt als in ʻHangover 3ʻ, der allerdings nicht allzu lange andauert. Ebenfalls mit an Bord ist ʻGrey’s Anatomyʻ-Star Patrick Dempsey, welcher als Dylan Gould den Part als Carlys Boss übernimmt und eine zentrale Rolle in der Handlung spielt. Storytechnisch ist trotz großem Star-Ensemble dennoch alles beim Alten geblieben, denn nach wie vor wird auch im dritten Teil wieder lieber rumgealbert, anstatt eine spannende und anspruchsvolle Handlung zu liefern. Aber sei es drum, zumindest technisch macht auch ʻTransformers 3: Die dunkle Seite des Mondesʻ wieder eine hervorragende Figur und liefert erneut Spezialeffekte, die einen in Staunen versetzen. Mit Ausnahme von einer Autobahnverfolgungsjagd, bei welcher der Regisseur sich bei seinem ʻDie Inselʻ aus dem Jahr 2005 bedient hat und einige Szenen wiederverwendet, jedoch etwas überarbeitet hat. Schaden tut das dem Film zwar nicht und es hat auch sicherlich dessen Budget um einige Dollars entlastet, etwas komisch fühlt sich die betreffende Szene aber trotzdem an.

Bild:

Optimus Prime in Transformers 3
Optimus Prime in Transformers 3 © Paramount Pictures

Auch für den dritten Transformers-Film hat man es leider versäumt, ein Bildmaster in nativem 4K zu erstellen, woraus resultiert, das auch das hier vorliegende HEVC-codierte 2K Digital Intermediate „nur“ hochskaliert wird und nicht das volle Potenzial des Mediums ausschöpft. Die dargebotene Bildqualität ist zwar auch hier wieder klar und deutlich dem 1080p-Transfer der Blu-ray überlegen, dennoch ist es ärgerlich, dass man nicht alles aus dem UHD-Format rausgeholt hat. Aber hätte, wäre, wenn und aber, der 4K UHD-Transfer, der hier im Ansichtsverhältnis von 2.40:1 (16:9) gehalten ist, bietet eine tolle Qualität, bei der nicht nur eine leicht verbesserte Schärfe erreicht wird sondern auch deutlich mehr feine Details ersichtlich sind. Beispielsweise bei Sams Bewerbungsgespräch bei Accuretta System ab Minute 22:40, zeichnen sich die Muster von John Malkovichs Anzug klar und deutlich ab und auch im Hintergrund sind mehr Details zu erkennen. Generell sehen die Innenaufnahmen am besten aus, denn Außenaufnahmen, vor allem die Größeren in der Wüste, kommen sichtbar schlechter weg und hier sieht man das Filmkorn am deutlichsten. Es gibt aber auch unzählige Außenaufnahmen, die wahrlich beeindruckend rüberkommen, wie zum Beispiel wenn bei Minute 1:54:20 das Gebäude zum Einsturz gebracht wird oder bei 2:00:40 die Pfeiler für die Weltraumbrücke an verschiedenen Orten in Position gebracht werden. Der HEVC-codierte Bildtransfer liefert zwar passagenweise eine schwankende Qualität und ab und zu sind auch einige Shots weniger scharf, was jedoch an der Kamerafokussierung liegt, aber dennoch sah der dritte Teil dank HDR-Unterstützung und erweitertem Farbraum noch nie so frisch und plastisch aus.

Ton:

Transformers 3- Die Autobots kurz vor dem Kampf
Transformers 3- Die Autobots kurz vor dem Kampf © Paramount Pictures

Während sich Freunde des Originaltons sicherlich auch hier über die englische Tonspur in zeitgemäßem Dolby Atmos freuen dürfen, sind auch hier leider wieder die deutschen Konsumenten im Nachteil, da es erneut nur deutschen Sound in Dolby Digital 5.1 gibt, der natürlich verlustbehaftet und mit einer Bitrate von gerade einmal 640Kbps eingeschränkt ist. Schlecht klingt die deutsche Abmischung zwar keinesfalls, sondern zaubert ein wahres Effektfeuerwerk auf die heimischen Lautsprecher, im Vergleich mit dem Atmos-Mix wird aber nochmals eine gehörige Schippe draufgelegt. Diesem liegt nämlich ein Dolby TrueHD 7.1-Core zugrunde, bei dem die Surround-Effekte nochmals differenzierter über die Lautsprecher ausgegeben werden und dank des exzellenten Balancings, bei dem nicht nur der Score von Steve Jablonsky (Deepwater Horizon) und auch die Dialoge der Darsteller stets klar und verständlich bleiben, bereitet die Soundkulisse einen Riesenspaß. Hier wäre also folglich locker die Höchstnote möglich gewesen, aufgrund des deutschen DD5.1-Sounds, reicht es hier jedoch nur für gute 9 Punkte.

Extras:

Da uns seitens Paramount/Universal für den Test leider nur die 4K UHD-Disc zur Verfügung gestellt wurde, können wir leider nicht auf die Extras zu sprechen kommen. Da aber bereits die reine Blu-ray-Film-Disc keinerlei Extras enthielt, muss davon ausgegangen werden, dass es bei dieser Veröffentlichung leider gar kein Bonusmaterial gibt. Schade, denn die damals veröffentlichte limitierte 3D-Version enthielt zahlreiche sehenswerte Extras, die man sicherlich auch hier mit unterbringen hätte können.

Blu-ray Wertung
  • 6.5/10
    Film - 6.5/10
  • 9/10
    Bild 4K - 9.0/10
  • 9/10
    Ton - 9.0/10
  • 0/10
    Extras - /10
6.5/10

Kurzfassung

ʻTransformers 3: Die dunkle Seite des Mondesʻ ist noch größer, schneller und lauter als sein Vorgänger, bietet allerdings auch weniger Story und auch bei einigen Darstellern, wie beispielsweise John Malkovich sowie Ken Jeong hätte man ein besseres Händchen haben können. Neuzugang Rosie Huntington-Whiteley ersetzt Megan Fox als Sams Freundin, ist aber trotzdem nur Eye-Candy neben Shia LaBeouf, der in diesem Film zum letzten Mal als Sam Witwicky zu sehen ist. Die Umsetzung auf das 4K UHD-Format liefert eine tolle Bild- und Tonqualität, allerdings muss man auf Extras komplett verzichten, genauso wie es auch hier wieder nur deutschen Ton in Dolby Digital 5.1 gibt, was sehr bedauerlich ist.

Fazit:

ʻTransformers 3 – Die dunkle Seite des Mondesʻ fängt richtig unterhaltsam an und präsentiert eine Story, die etwas mit unserer eigenen Geschichte und der damaligen Mondlandung zu tun hat. Es dauert aber nicht lange, bis Michael Bay wieder zurück zu seiner alten Schwäche/Stärke – die einen sehen es so, die anderen ganz anders – zurück findet. Unterm Strich ist der dritte Teil des Roboter-Franchise noch größer, noch schneller und noch actiongeladener, so dass man zwar kaum noch aus dem Staunen heraus kommt, rein inhaltlich betrachtet ist der Film aber gähnend langweilig und so langsam aber sicher, hat man sich an der Zerstörungsorgie satt gesehen. Wer sich daran nicht stört und erneut 2,5 Stunden im Action-Krawumm abtauchen möchte, der wird darüber erfreut sein, das die Bildqualität trotz 2K Digital Intermediate überaus gelungen ist und es auch wieder ein englischer Atmos-Mix auf die UHD-Scheibe geschafft hat.


von Roland Nicolai

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