Transformers: Ära des Untergangs – (4K Ultra HD + Blu-ray) Kritik

Transformers 4 - Optimus Prime und einer der Dinobots
Transformers 4 - Optimus Prime und einer der Dinobots © Paramount Pictures

Die Kritik:

Transformers: Ära des Untergangs - (4K Ultra HD) Cover
Transformers: Ära des Untergangs – (4K Ultra HD) Cover © Paramount Pictures

Die ersten drei Transformers-Filme mit Shia La Beouf in der Hauptrolle hatten wir bereits im 4K-Ultra-HD-Check, doch nun muss ʻTransformers 4: Ära des Untergangsʻ (OT: Transformers: Age of Extinctionʻ) zeigen, ob sich ein Upgrade auf das neue 4K-Format lohnt. Im Kino waren die Kritiken ja verhalten, denn Michael Bays vierter Ausflug in die Welt der Maschinen, in welchem sich erstmals Mark Wahlberg (ʻBostonʻ) gegen die bösen Decepticons behauptet, bot nochmals mehr Action und ist auch der längste Teil der bisherigen Reihe. Die Fans der Rasse intelligenter Maschinenwesen, welche über die Fähigkeit verfügen, ihre Körper in andere Formen – bevorzugt die von sündhaft teuren Nobelkarossen – zu transformieren, haben sich aber auch diesmal nicht an den teils vernichtenden Kritiken gestört, was das weltweite Einspielergebnis von 1,1 Milliarden US-Dollar eindrucksvoll beweist, dem ein Budget von 210 Millionen gegenüberstehen. Aber wir möchten uns hier nicht in Kritiken oder Zahlen verlieren, stattdessen kommen wir nun auf den Film selbst und dessen technische Umsetzung auf das UHD-Medium zu sprechen.

Die Handlung setzt fünf Jahren nach den Ereignissen von ʻTransformers 3: Die dunkle Seite des Mondesʻ ein und erzählt die Geschichte von Cade Yeager (Mark Wahlberg), einem verwitweten Erfinder der gemeinsam mit seiner Tochter Tessa (Nicola Peltz) in Texas lebt. Sein Laden „Yeager Robotics“ welchen er gemeinsam mit seinem Partner Lucas Flannery (T. J. Miller) betreibt, steht zwar kurz vor der Pleite, dennoch glaubt Cade noch alles zum Guten wenden zu können, als er in einem heruntergekommenen Kino einen alten Truck ersteht, welchen er gleich in seine Scheune zum Ausschlachten bringt. Dort entpuppt sich das defekte Gefährt als Transformer, genauer gesagt als Autobot-Chef Optimus Prime (Peter Cullen / Reiner Schöne), der allerdings stark beschädigt ist. Das ruft kurzerhand die Regierung auf den Plan, welche eine Spezialeinheit der CIA unter der Führung von James Savoy (Titus Welliver) zu Yeagers-Hof entsendet, die Jagd auf sämtliche Decepticons und Autobots macht. Durch die Hilfe von Tessas Freund Shane (Jack Reynor) gelingt es ihnen jedoch knapp zu entkommen, wodurch sie selbst zur Zielscheibe in einem globalen Konflikt werden. Denn ein mächtiger Transformer namens Lockdown (Mark Ryan / Klaus-Dieter Klebsch) macht ebenfalls gnadenlos Jagd auf sämtliche Decepticons und Autobots, die sich noch auf der Erde verstecken.

Cade Yeager (Mark Wahlberg) mit Bumblebee
Cade Yeager (Mark Wahlberg) mit Bumblebee © Paramount Pictures

ʻTransformers 4: Ära des Untergangsʻ startet ähnlich gut wie der dritte Teil des Franchise und beginnt eine frische Geschichte, in welcher sich die Autobots und Decepticons der Öffentlichkeit entziehen, da sie die Regierung für die vorangegangenen Geschehnisse verantwortlich macht und zur Rechenschaft ziehen will. Aber das war noch nicht alles, denn nicht nur die Regierung macht hier Optimus Prime und Co. mächtig Probleme, sondern auch das Unternehmen KSI (Kinetic Solutions Incorporated), welches in seinen Forschungslaboren unter der Leitung des Milliardärs Joshua Joyce (Stanley Tucci) eigene Transformers herstellt und zwar aus den Überresten der ausgedienten Autobots. Aber mit einigen neuen Transformers, zu denen auch ein nach Optimus Prime nachempfundenes Modell namens Galvatron (Frank Welker / Milton Welsh) gehört, in dem mehr steckt als man zunächst annimmt, ist es noch nicht getan, denn Lockdown besitzt zudem ein Gefängnis-Raumschiff das noch eine wertvolle Fracht geladen hat – die sogenannten Dinobots. Wie man unschwer herauslesen kann, fängt es interessant an, driftet dann aber wieder zu viel ab und gipfelt auch hier immer wieder in brachialen Action-Sequenzen, die zwar in ihrer Aufmachung wahrlich beeindruckend gestaltet worden sind, jedoch nicht über die inhaltlichen Schwächen des Drehbuchs von Ehren Kruger hinwegtrösten können. Verwunderlich ist das nicht wirklich, denn der US-amerikanische Drehbuchautor und Filmproduzent zeichnete sich auch für die Drehbücher von ʻTransformers 2: Die Racheʻ und ʻTransformers 3: Die dunkle Seite des Mondesʻ verantwortlich, mit denen es inhaltlich ebenfalls bereits bergab ging. Zumindest hat man auf die Rumblödereien beziehungsweise albernen Sprüche größtenteils verzichtet und schlägt einen ernsteren Ton an, der dem Film deutlich besser steht.

Bild:

Optimus Prime in Transformers 4
Optimus Prime in Transformers 4 © Paramount Pictures

Auch wenn für ʻTransformers 4: Ära des Untergangsʻ erneut auf ein 2K Digital Intermediate zurückgegriffen wurde und somit kein natives sondern „nur“ hochskaliertes 4K erzielt wird, kommt man nicht umher zu sagen, das der vierte Teil von den bisher getesteten UHD-Varianten am besten aussieht. Der HEVC-codierte Transfer ist, wie auch die vorangegangenen Filme im Ansichtsverhältnis von 2.40:1 (16:9) gehalten, diverse Formatwechsel zwischen 1.85:1, 2.20:1 und 2.40:1 welche seinerzeit exklusiv dem 3D-Format vorbehalten waren, gibt es hier erfreulicherweise nicht, denn der gesamte Film bleibt im gleichbleibenden Seitenverhältnis, bei dem die größeren IMAX-Szenen oben und unten beschnitten sind. Die dargebotene Bildqualität ist dem 1080p-Transfer der Blu-ray deutlich überlegen, denn nicht nur die Bildschärfe ist knackiger, sondern auch die Farben sowie der Kontrast profitieren von der größeren Bilddynamik des HDR und dem erweiterten Farbraum, der hier für natürlichere und leuchtendere Farbtöne sorgt. Wenn Optimus Prime ab Minute 38:50 das erste Mal in Aktion zu sehen ist und die CIA-Truppen aufmischt oder Tessas Freund Shane mit seinem Rennwagen ins Geschehen eingreift und dessen Reifen den Kopf eines Schützen streift, dann ist in dem Actiongewitter jedes noch so kleine Detail mühelos zu erkennen. Auch der Wolkenhimmel bei Minute 46:10, wenn Optimus durch die Wüste fährt, zeichnet sich in mehreren blauen Farbnuancen ab und liefert im direkten Vergleich lebendigere Farben als das Full-HD-Master. Auffällig ist bei all der Pracht aber dennoch die oftmals wechselnde Bildqualität, denn einige Shots fallen qualitativ etwas ab, wie beispielsweise die stark verrauschte CIA-Büroszene ab Minute 19:32 und zeigen auch mehr Filmkorn, während sich die Innenaufnahmen meist deutlich ruhiger präsentieren. Die Bildschärfe ist in einigen wenigen Passagen ebenfalls nicht gerade atemberaubend, wie die Polizeiautos ab Timecode 1:51:38 oder die Hausdachszene bei 2:04:48 verdeutlichen. Warum das so ist, können wir nicht beantworten, auffällig ist es aber allemal, vor allem dann, wenn sofort danach ein gestochen scharfer Abschnitt zu sehen ist.

Ton:

Tessa (Nicola Peltz)
Tessa (Nicola Peltz) © Paramount Pictures

Der deutsche Ton fällt bei ʻTransformers: Ära des Untergangsʻ im Vergleich zu den vorigen Teilen leider etwas ab, bietet aber trotzdem noch sehr viele direktionale Effekte, welche sich exzellent im Raum und auf sämtliche Surround-Kanäle verteilen. Allerdings fehlt bei fast allen Actionszenen der aggressive Druck, dank dessen die verlustbehafteten Dolby Digital 5.1-Tonspuren der ersten drei Teile auch heute noch Spaß bereiten. Folglich präsentiert sich der deutsche DD5.1-Mix mit einer konstanten Bitrate von 640 Kbps etwas zurückhaltender, als man es von einer Produktion dieser Machart erwarten würde. Wenn man dann auch noch zum englischen Originalton in zeitgemäßem Dolby Atmos wechselt, welchem ein Dolby TrueHD 7.1-Kern zugrunde liegt und dieser passagenweise bis auf 16 Mbps hochgeht, dann fällt die Entscheidung, welcher Tonspur man nun den Vorzug gibt, nicht schwer. Der Originalton rockt tatsächlich immens, bietet eine deutlich höhere Feindetailwiedergabe, klingt dynamischer und sorgt vor allem bei den Actionszenen dafür, dass es gewaltig im Wohnzimmer rummst. Der Score, für den sich erneut Steve Jablonsky (ʻTeenage Mutant Ninja Turtles: Out of the Shadowsʻ) verantwortlich zeichnet und der zudem mit dem stimmigen „Battle Cry“ von der US-amerikanischen Rock-Band „Imagine Dragons“ begleitet wird, sorgt obendrein für die richtige Atmosphäre und untermalt das Geschehen stets perfekt. Ebenfalls wieder auf der Disc enthalten sind weitere Dolby Digital 5.1-Tonspuren in Französisch, Spanisch, Italienisch und Japanisch sowie eine englische Hörfilmfassung.

Extras:

Da uns seitens Paramount/Universal für den Test leider nur die 4K UHD-Disc zur Verfügung gestellt wurde, können wir leider nicht auf die Extras zu sprechen kommen. Da aber bereits die reine Blu-ray-Film-Disc keinerlei Extras enthielt, muss davon ausgegangen werden, dass es bei dieser Veröffentlichung leider gar kein Bonusmaterial gibt. Wirklich sehr schade, denn das damals veröffentlichte 3-Disc-Set auf Blu-ray 3D enthielt einige sehenswerte Specials, zu denen auch die Making-of-Dokumentation „Evolution des Aussterbens“ gehörte, welche mit einer Laufzeit von über zwei Stunden nicht nur sehr ausführlich sondern auch überaus informativ war.

Blu-ray Wertung
  • 7/10
    Film - 7.0/10
  • 9/10
    Bild 4K - 9.0/10
  • 8/10
    Ton - 8.0/10
  • 0/10
    Extras - /10
6.5/10

Kurzfassung

Mit ʻTransformers 4: Ära des Untergangsʻ geht Regisseur Michael Bay in die richtige Richtung und liefert einen Film, der sich endlich etwas ernster nimmt und auf den überflüssigen Humor der Vorgänger größtenteils verzichtet. Inhaltlich bekommt man allerdings Altbekanntes geboten, denn wo Michael Bay draufsteht, da ist auch Michael Bay drin – was natürlich bedeutet, dass man hier ein noch größeres Action-Feuerwerk erwarten darf! Dieses ist zudem ganz ordentlich auf das 4K UHD-Format umgesetzt worden, wenn auch deutsche Kunden wieder einmal auf den englischen Dolby Atmos-Mix verzichten müssen und lediglich Dolby Digital 5.1-Sound geboten bekommen.

Fazit:

Im Grunde genommen fand ich ʻTransformers 4: Ära des Untergangsʻ gar nicht mal verkehrt. Die Story geht in die richtige Richtung, ist endlich ernster und kommt zudem ohne die unnötigen Albernheiten des Drehbuchs aus – trotzdem hätte auch das vierte Abenteuer von Optimus Prime und Co. deutlich besser ausfallen können und nicht schon wieder in einem Action-Overkill enden müssen. Zwar ist es immer wieder beeindruckend zu sehen, was technisch mittlerweile alles möglich ist, gebraucht hätte man das allerdings nicht, zumal die Laufzeit mit nunmehr 165 Minuten viel zu lang geraten ist. Dass dann aber auch noch die Dinobots eingebaut werden, zeigt einmal mehr, worauf es die Serie tatsächlich abgesehen hat – nämlich nicht nur auf hohe Einspielsummen sondern auch auf ertragreiche Merchandise-Produkte. Für Transformers-Fans stellt der vierte Film sicherlich ein Highlight dar, andere hingegen könnten sich so langsam aber sicher an dem Franchise satt gesehen haben.


von Roland Nicolai

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